Sündhafte Begierde der Verdammnis (Eine homoerotische Vampirserie) (German Edition)
Bauch, gegen das er nur schwer ankam.
„Reeper ist einer meiner ... Angestellten“, erwiderte Bastian mit weicher Stimme.
Es war offensichtlich für Valentin, dass Bastian nicht gerne über Reeper sprach. Zumindest glaubte er, das aus dessen geringschätzigem Ton, herausgehört zu haben.
Als der kühle Herbstwind etwas stärker aufkam, und Valentin zu frösteln begann, überlegte er, ob er Bastian einfach zu sich hineinbitten sollte. Irgendwie ließ es ihn nicht los, etwas mehr über diesen Mann zu erfahren, den die Dörfler einerseits so sehr fürchteten, der aber andererseits eine dermaßen große Ausstrahlung besaß, dass es Valentin schwerfiel, ihn wegzuschicken.
„Es wird langsam kalt hier draußen. Wenn du möchtest, können wir unser Gespräch gerne im Warmen fortführen.“
Bastian musterte den jungen Priester von Kopf bis Fuß. Kurz dachte er an dessen makellosen Körper zurück und wie dieser, nackt und wie Gott ihn schuf, in der Mühle im Bett gelegen hatte. Ein leises Seufzen trat über seine Lippen, bevor er weitersprach. „Bist du dir sicher, mich in dein Haus zu bitten? Wie du ja bereits weißt, vertrage ich den Geruch von Weihrauch nicht besonders.“
Valentin dachte nach. Zu dumm! Das hatte er komplett vergessen, und Bastian schien seine Unsicherheit sofort zu bemerken. „Aber ich kann ja mal eine Ausnahme machen ... Bist du dir auch wirklich ganz sicher, mich einzulassen?“, wiederholte er seine Frage, sodass es Valentin kalt den Rücken hinunterlief. Irgendwie fand er Bastian unheimlich.
„Ja, sonst hätte ich es dir ja nicht angeboten“, entgegnete er selbstsicher, überlegte jedoch insgeheim, was es mit dieser bizarren Frage auf sich hatte. Verunsichert drehte er sich um und ging ins Haus, während sein Gast ihm unauffällig folgte. Valentin fiel auf, dass Bastian schnurstracks in das kleine Wohnzimmer eilte, so, als würde er über die Räumlichkeiten des Pfarrhauses Bescheid wissen. Warum kannte er sich hier nur so gut aus?
Etwas verwirrt bot Valentin seinem Besucher einen Platz an, was dieser auch sofort mit einem vornehmen Kopfnicken quittierte und es sich auf dem alten Sofa bequem machte.
Valentin fuhr sich nervös über die Priesterkleidung und setzte sich unruhig neben dem Gast auf die Couch. Jetzt, wo er mit Bastian allein war, wurde es ihm plötzlich unbehaglich zumute. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, den Fremden hereinzubitten. Über was sollte er sich mit ihm unterhalten? Als Seelsorger hatte er eigentlich kaum Probleme, jemandem zuzuhören oder ein Gespräch zu beginnen. Doch jetzt saß er neben Bastian und blickte verunsichert geradeaus. Noch nie in seinem Leben war ihm etwas peinlicher gewesen - außer der unfreiwilligen Entblößung in der Mühle! Ein unheimlich schlechtes Gewissen überkam ihn sogleich. Konnte es sein, dass er ihn nur zu sich ins Haus gebeten hatte, um mehr über ihn zu erfahren und in seiner Nähe zu sein? Hatte er bei der Einladung womöglich nur an sich selbst gedacht?
„Seit wann bist du schon Priester?“, begann Bastian plötzlich das Gespräch von ganz allein und erleichterte Valentin somit den erneuten Einstieg. Es war ihm gelungen, die Gedanken des jungen Pfarrers zu lesen, und er fühlte sich in seinem Denken bestärkt und geschmeichelt zugleich, da dieser tatsächlich etwas für ihn zu empfinden schien.
„Noch nicht lange. Ich kam als Kaplan hierher, um die nächsten Jahre unter priesterlicher Aufsicht meinem Amt nachzugehen. Erst dann ist es mir gestattet, eine eigene Pfarre zu leiten. Das Dorf ist mein erstes Amt und gleichzeitig eine große Herausforderung.“
„Und gefällt es dir hier?“, fragte Bastian weiter, während er die Beine etwas spreizte, sodass sich ihre Oberschenkel flüchtig berührten. Valentin schloss für einen Moment stillschweigend die Augen. In was für eine unangenehme Situation hatte er sich da bloß hineinmanövriert? Die Berührung, auch wenn sie nur kurz währte, brachte sein Blut sofort in Wallung. Zudem merkte er, wie empfindlich sein Herzschlag auf Bastians angenehme Stimme reagierte. Der Mann machte einen sehr erfahrenen Eindruck, auch wenn dieser nicht viel älter als er selbst sein konnte.
Valentin verfluchte sich dafür, ihn eingelassen zu haben. Es war schon ein Fehler gewesen, überhaupt auf dessen Fragestellung einzugehen, schließlich war er es sonst immer, der die Fragen stellte und dann zuhörte. Doch Bastian hatte ihm geschickt den Triumph aus der Hand gerissen, ohne
Weitere Kostenlose Bücher