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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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fuhr los.
    Valentin schnappte nach Luft. Panik überkam ihn. Über ihm befand sich der dunkelbraune Deckel, der ihn gefangen hielt. Er fühlte sich so kraftlos. Trotzdem sammelte er seine Energiereserven und versuchte mit aller Gewalt, die Abdeckung, die sich nur wenige Zentimeter über seinem Kopf befand, zu bewegen. Doch sie veränderte sich keinen Millimeter. Das Gefühl, in einem Sarg eingesperrt zu sein, fühlte sich dermaßen schlimm an, dass er Mühe hatte, nicht vollkommen durchzudrehen. Er starb tausend Tode. Mit einem Mal kehrte die Erinnerung an Mortem zurück.
    „Reeper, verdammt!“, schrie Valentin und hämmerte gegen den Deckel.

 
    M ehrmals wurde Valentin während der Fahrt wild durcheinandergewirbelt. Reepers Fahrstil ähnelte dem seines Aussehens. Als der Wagen endlich anhielt, hoffte Valentin inständig, das Grauen möge endlich ein Ende haben. Doch er nahm lediglich wahr, wie jemand die Hecktür aufmachte, den Sarg von der Barre hievte und ein Stück hinter sich herzog. Er hörte das Öffnen einer Tür. Dann wurde er mitsamt des Sarges auf den Boden geknallt. Valentin lag nun auf dem Bauch, da sich die Holzkiste gedreht hatte. Er bekam kaum Luft, und seine Platzangst wurde immer schlimmer. Die Tür wurde irgendwo in der Ferne wieder zugestoßen und das Autogeräusch entfernte sich rasch. Wo hatte man ihn hingebracht?
    „Oh mein Gott!“, hörte er plötzlich eine Stimme. Es war Brenner.
    „Brenner? Holen Sie mich hier raus!“, schrie Valentin vollkommen hysterisch.
    „Burger?“, lautete die überraschte Antwort.
    Valentin vernahm Schritte, die näher kamen. Der Sarg wurde zunächst gedreht, dann aufgeschraubt und der Deckel weggeschoben. Panisch schlug Valentin um sich, stieß die Abdeckung weiter von sich und sah sich um. Er befand sich im Flur des Pfarrhauses. Völlig verblüfft starrte er auf Brenner, der sofort zurückwich. Dieser fixierte ihn ebenfalls und griff hastig nach der Weihwasserphiole, die er aus Sicherheitsgründen immer eingesteckt hatte. Als Valentin aus dem Sarg kroch, schüttete er ihm die Flüssigkeit mit voller Wucht ins Gesicht.
    „Ah! Sind Sie verrückt geworden?“ Valentin hielt sich beide Hände vor die Augen.
    Brenner stand immer noch still da und beobachtete den jungen Kaplan. Erst als er sah, dass Burger keine weiteren verdächtigen Anzeichen aufwies, trat er näher, um den Sarg zu begutachten.
    „Wie kommen Sie bloß in diese verdammte Kiste?“ Verwundert fasste er das glatt polierte Mahagoniholz an.
    Langsam kam Valentin wieder auf die Beine. Er zog sich mühselig an einer Kommode hoch. „Fragen Sie mich etwas anderes ...“
    „Na, so mitgenommen, wie Sie aussehen ...“ Brenner schüttelte den Kopf.
    „Gehen Sie mir lieber aus dem Weg“, murmelte Valentin und schleppte sich an der Wand entlang ins Badezimmer, wo er sofort die Tür hinter sich verschloss.
    Brenner eilte ihm nach, hielt aber an der Tür inne. Stattdessen redete er laut weiter. „Hey, die Polizei war da. Ober besser: die Spurensicherung. War nicht gerade die höfliche Art, sich einfach aus dem Staub zu machen. Zumal Sie für diese Kirche und den Friedhof zuständig sind.“
    Er lauschte gespannt und drückte seinen Kopf gegen die Tür. Doch als Valentin nicht antwortete, lief er zurück in den Flur und packte den Sarg, um ihn in den Keller des Leichenraums zu schleppen. Er hatte soeben ein weiteres Corpus Delicti erhalten.
     
    ***
     
    In dieser Nacht starrte Valentin wieder an die Decke seines Schlafzimmers und überlegte. Er lag halb zugedeckt im Bett, seinen verletzten Oberschenkel notdürftig mit einem Verband umwickelt. Die Wunde schmerzte nicht mehr so schlimm, sodass er beschlossen hatte, vorerst keinen Arzt aufzusuchen, auch wenn er sehr matt war. Was hätte er diesem auch sagen sollen?
    Seine Gedanken kreisten um Brenner. Dieser musste den Sarg, noch während er sich im Badezimmer aufgehalten hatte, weggeräumt haben, denn die ekelhafte Holzkiste war nicht mehr im Flur gewesen, als er es verlassen hatte.
    Valentin seufzte bedrückt. Er wandte seinen Blick zum Fenster. Die Vorhänge waren noch nicht zugezogen. Draußen herrschte dunkle Nacht, doch er konnte trotz Erschöpfungszustand nicht einschlafen. Außerdem war er sauer auf Bastian. Schließlich arbeitete dieser Reeper für ihn.
    Valentin seufzte erneut. Warum hatte Reeper ihn in einen Sarg gesperrt? Woher hatte dieser überhaupt gewusst, dass er im Kloster gewesen war?
    Fassungslos schüttelte er den Kopf. Doch die

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