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Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Titel: Sündhafte Begierde der Verdammnis II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yara Nacht
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der Verzweiflung benetzten seine bleichen Wangen.
    Das Schlimme daran war, dass er unfähig war, damit umzugehen.

 
    V alentin lag auf dem schneebedeckten Boden im hinteren Teil des Klosters. Die Kälte hatte ihm jegliche Kraft geraubt. Er hatte keine Erinnerung mehr daran, wie er hierhergekommen war. Halb ohnmächtig, halb geistig anwesend, aber nicht imstande, die Augen zu öffnen, hörte er über sich ein wirres Stimmengeflüster, das er zwei Mönchen zuordnete.
    „Wie kam er an diese Stelle? Was machen wir jetzt mit ihm?“
    Valentin vernahm Schritte, die sich zu ihm bewegten.
    „Wir werfen ihn in die Klosterzisterne und überlassen ihn seinem Schicksal.“ Ein Zittern klang in der Stimme des Mönchs mit.
    „Wie kann es überhaupt sein, dass er noch am Leben ist? ... Und was ist mit der Bestie? Ist sie noch unten im Gewölbe?“
    „Ich weiß es nicht. Es bleibt wohl ein Rätsel. Das Geschöpf ... Schwarz darf nichts davon erfahren.“ Eine kurze Stille trat ein. „Wir haben Glück. Es ist noch nicht ganz dunkel. Deshalb glaube ich, dass uns die Bestie nichts anhaben kann. Aber Burger ... Oh Gott, da ist einiges schiefgegangen ... Wir können ihn nicht einfach zurückfahren lassen, als wäre nichts geschehen ...“
    „Dann werfen wir ihn in den Brunnen, wie vorher bereits erwogen.“
    „Und was machen wir mit seinem Auto?“
    „Verdammt!“ Erneute Stille. „Wir lassen es verschwinden.“
    „Gut.“
    „Dann sind wir uns also einig?“
    „Ja.“
    Valentin erschauderte über die Worte, die er bloß gedämpft wahrnahm. Er war unfähig, sich zu bewegen. Sekunden später spürte er, wie er hochgehoben und über eine Steinmauer geschoben wurde.
    Der Brunnenrand, vermutete er. Sein Herz klopfte schnell, als müsste es noch einmal alles geben. Er wollte sich wehren, aber es ging nicht. Dennoch bekam er den Vorgang schleierhaft mit. Kurze Zeit später plumpste er in die Tiefe eines Schachts und landete unsanft in seichtem Wasser.
     
    ***
     
    „Das hätten wir. Alle Spuren sind verwischt“, sagte Kaspar zufrieden an seinen Ordensbruder gewandt, auch wenn er innerlich angespannt war. „Nun müssen wir zurückkehren, damit es nicht auffällt. Valentin Burger ist nie bei uns gewesen, ist das klar?“
    Der zweite Mönch nickte ängstlich. Schweißperlen bedeckten seine Stirn und rannen seine Schläfen hinunter. „Und was ist, wenn die Polizei nach ihm sucht? Was sagen wir denen bloß?“
    „Wir sind Mönche und leben im Kloster. Ich versichere dir, man wird uns Glauben schenken.“
    Ein Geräusch im Wald ließ sie beide abrupt in sich zusammenfahren.
    „Kaspar“, murmelte der Bruder kleinlaut, „warum denkst du, hat das Monstrum den jungen Pfarrer nicht getötet? Warum hat es ihn hierher gebracht?“
    „Keine Ahnung.“ Nun bekam es Kaspar ebenfalls mit der Angst zu tun. Seine Augen fixierten den immer düster werdenden Forst. Etwas schien sich dort zu bewegen. Bange stieß er seinen Kollegen an. „Siehst du das auch?“
    Dieser nickte nur aufgeregt. „Wir sollten hier verschwinden. Es fängt ganz schön zu dämmern an ...“
    Noch ehe Kaspar antworten konnte, huschte ein dunkler Schatten aus dem Wald heraus und kam blitzschnell näher. Kurz darauf war ein Knacken zu hören. Dann ein dumpfer Schlag. Es war Kaspars Kopf, der mit offenem Mund und geweiteten Augen vor die Füße des zweiten Mönchs rollte. Dieser war sichtlich schockiert, als er auf den abgetrennten Schädel blickte. Binnen Sekunden färbte Blut die weiße Schneepracht in ein rötliches Schauermär. Der Anblick war so schrecklich, dass sich der Geistliche sofort übergab. Er war wie gelähmt, war unfähig, sich zu bewegen. Seine Hirnzellen schrien förmlich in Panik. Noch während er sich erbrach, fragte er sich, wo der Rumpf Kaspars geblieben war. Er würgte und nahm ein letztes Mal wahr, wie seine Nerven zuckten, bevor es schwarz um ihn wurde.
     
    ***
     
    „Ich glaube, ich habe mir sämtliche Knochen gebrochen“, murmelte Valentin, als er von einem starken Mann hochgehoben wurde. Irgendjemand hatte ihn über die Schultern geschwungen und war soeben dabei, ihn wegzutragen. In seinen Händen hielt dieser eine Taschenlampe.
    Ihr Weg führte durch einen unterirdischen Tunnel, der vom Brunnenschacht wegführte. Seichtes Wasser befand sich darin, das ihn aufgefangen und vermutlich Schlimmeres verhindert hatte. Noch immer fragte er sich, wie er diesen üblen Sturz hatte überleben können.
    „Ihr habt Euch nichts gebrochen ... Das Wasser

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