Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
wieder eines seiner kranken Psychospiele angezettelt, und sie war darauf hereingefallen. Seinetwegen hatte sie Angst gehabt, ein ganz gewöhnliches Paket zu öffnen.
    Sobald sie den Wagen in die Garage gefahren hatte, schloss sie mit der Fernbedienung das Tor. Aber auch in der sicheren Garage blieb die Angst. Immerzu musste sie daran denken, wie sich Creightons Finger um ihre Kehle geschlossen hatten und wie er seinen Körper gegen ihren gepresst hatte. Schließlich faltete sie die Hände über dem Lenkrad, ließ die Stirn darauf sinken und atmete tief durch.
    Jedes Mal, wenn sie ihn in letzter Zeit sah - vor der Bar, in der Galerie -, bedrängte er sie aggressiver. War das ein Anzeichen für eine sich verstärkende Psychose?
    Die Garage hatte die Tageshitze gespeichert. Schon nach wenigen Minuten überzog sie ein dünner Schweißfilm, trotzdem zitterte sie noch aus Angst vor Creighton. Was er auch angefangen hatte, als er den Mord an Paul ausgeheckt hatte, er hatte es noch nicht zu Ende gebracht. Davon war sie überzeugt. Irgendwie fühlte er sich von ihr bedroht, sonst würde er nicht ständig auftauchen und ihr drohen und sie nicht warnen, sich aus der Sache herauszuhalten. Etwas war im Busch. Aber was? Wie sollte sie etwas unternehmen, wenn sie nicht einmal wusste, welches Verbrechen er plante oder wer sein nächstes Opfer sein sollte?
    Schließlich zwang die drückende Hitze sie, aus dem Auto zu steigen.
    Seit dem Einbruch achtete sie peinlich darauf, alle Türen abzuschließen, auch die zwischen Garage und Küche. Jetzt nahm sie ihren Schlüssel und schloss auf.
    Trotz des fehlerhaften Bewegungsmelders war sie dazu übergegangen, mit religiösem Pflichteifer die Alarmanlage einzuschalten, selbst wenn sie nur kurz aus dem Haus ging. Und sie ließ die Anlage auch eingeschaltet, wenn sie zu Hause war.
    Also rechnete sie fest damit, ein warnendes Piepsen zu hören, sobald sie die Tür zur Küche aufdrückte. Dass sie nichts hörte, erschreckte sie mehr als jeder Alarm, denn die Stille wirkte umso bedrohlicher und beängstigender.
    Ihr Herz begann, wie wild zu pochen. Aus dem Schweißfilm wurden Rinnsale, und im nächsten Moment war sie klatschnass, so jagte das Adrenalin durch ihren Körper. Sie bekam kaum noch Luft. In ihrem Kopf überschlugen sich die schlimmsten Vorstellungen, aber sie zwang sich, rational zu überlegen und nicht in Panik zu geraten. Noch nicht.
    Hatte vielleicht die Putzfrau vergessen, die Anlage einzuschalten, als sie gegangen war?
    Nein. Die Putzfrau war heute nicht da gewesen. Das war nicht nötig, nachdem das Haus erst gestern gründlich geputzt worden war.
    Hatte sie selbst heute Morgen vergessen, die Anlage einzuschalten? Sie zermarterte sich das Gehirn und versuchte, sich jeden einzelnen Handgriff ins Gedächtnis zu rufen, doch sie hätte beschwören können, dass sie den Schalter umgelegt hatte, bevor sie die Tür von außen abgeschlossen hatte.
    Lautlos stellte sie die Handtasche auf dem Küchentisch ab und schlüpfte aus den Schuhen. Barfuß schlich sie auf Zehenspitzen zur Küchentheke und zog ein Fleischmesser aus dem Messerblock. Es hatte eine lange Klinge mit Wellenschliff, trotzdem hätte sie sich mit ihrer Pistole wohler gefühlt, doch die klemmte wieder unter dem Bett. Sie schlich zum Flur und lauschte angestrengt.
    Bis auf das Hämmern ihres Herzens war es im ganzen Haus totenstill.
    Als nach fünf Minuten ihre Muskeln zu zittern begannen, weil sie sich so anstrengte, reglos auszuharren, zwang sie sich zu entspannen. Fiel sie schon wieder auf eines von Creightons Psychospielen herein?
    Hatte sie heute Morgen wirklich die Alarmanlage eingeschaltet? Sie war wütend auf Derek gewesen, zum einen, weil er am Vorabend Du bist gekommen gesagt hatte, andererseits, weil er ohne Entschuldigung oder ein Wort der Erklärung aus dem Haus geschlichen war. Vielleicht - offenkundig - hatte sie das so beschäftigt, dass sie trotz aller festen Vorsätze vergessen hatte, die Alarmanlage einzuschalten.
    Trotzdem durchsuchte sie mit abwehrbereit vorgestrecktem Messer das ganze Haus und suchte nach Hinweisen darauf, dass jemand eingedrungen war. Nirgendwo war etwas verändert worden. Sie trat aus dem Wohnzimmer und sah ängstlich den Flur hinunter, der zu den Schlafzimmern führte. Wieder blieb sie stehen und lauschte, hörte aber nichts.
    Auf Zehenspitzen schlich sie zum Gästezimmer. Das Bett war genau so, wie Derek es hinterlassen hatte. Die Tür zum Gästebad stand offen. Bevor sie der Mut

Weitere Kostenlose Bücher