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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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braucht man Informanten. Ihr werdet ein paar Scheine lockermachen müssen.«
    Offenbar waren die Detectives seiner Meinung, denn keiner widersprach.
    Derek ließ die Ermittler reden. Er war vor dem Zimmer stehen geblieben, weil er keine Spuren verwischen wollte, falls es denn welche gab. Er nahm durchaus auf, was die Detectives und Dodge sagten, aber gleichzeitig versuchte er, ein Gefühl für den Raum und für den Mann zu entwickeln, der darin gehaust hatte.
    Es war ein armseliges Quartier mit rissigem Verputz und Wasserflecken an der Decke. Das Bett war nicht gemacht, und das Bettzeug sah schmuddelig aus, so als hätte jemand wochenlang darin geschlafen, ohne dass es gewechselt worden war. Falls Duke seinen Müll selbst nach draußen gebracht hatte, war das Zimmermädchen wohl nicht im Preis inbegriffen. Hinter Kimball konnte Derek durch die offene Tür ins Bad blicken, wo ein paar Handtücher auf dem Boden lagen, so als wären sie nachlässig fallen gelassen oder weggeschleudert worden.
    Aber im ganzen Raum war kein einziges persönliches Stück zu entdecken, nichts, was nicht zur festen Einrichtung gehörte.
    »Er ist nicht nur weggegangen, er ist ausgezogen«, stellte er resigniert fest.
    Sanford zog die Stirn in Falten. »Sieht so aus. Der Schrank ist leer. Die Schubladen genauso.«
    »Und im Bad ist nichts als Gestank geblieben«, sagte Kimball. »Offenbar ist der Abfluss verstopft.«
    »Haben Sie ins Waschbecken geschaut?«, fragte Dodge.
    »Es ist noch nass«, antwortete Kimball. »Er kann also noch nicht lange weg sein.«
    »Hat das Bad ein Fenster?«
    »Aber das ist nicht so groß, dass sich ein Erwachsener durchquetschen könnte.«
    »Ich habe das Zimmer seit achtzehn Uhr zehn im Auge behalten«, erklärte ihnen Dodge. »Danach ist er nicht mehr aus der Tür gekommen. Er muss also schon verschwunden sein, als ich hier ankam, aber nicht so lang vorher, dass das Waschbecken trocknen konnte.«
    »Also irgendwann am Nachmittag?«, schlug Sanford vor.
    Dodge hob eine Schulter zu einem lakonischen Achselzucken.
    »Mich interessiert weniger, wann er weggegangen ist, als wohin er wollte«, mischte sich Derek ungeduldig ein.
    »Das wüssten wir auch gern«, sagte Sanford.
    »Wir haben immer noch nichts gefunden, was ihn mit dem Überfall verbinden würde. Vielleicht ist er nur ein Vertreter auf Geschäftsreise.«
    Derek vermutete, dass Kimball das genauso wenig glaubte wie er. »Welcher Geschäftsreisende zahlt bar und im Voraus statt mit Kreditkarte?«
    »Und verwendet zwei verschiedene Namen«, ergänzte Dodge. »Wenn nicht noch mehr.«
    Sie antwortete gequält: »Ich weiß, ich weiß.«
    Derek sah sich in dem ungastlichen Raum um. »So wie es sich für mich darstellt, war dieses Zimmer seine Höhle, sein Versteck.«
    »Ich sehe das genauso.« Dodge deutete auf den eisernen Papierkorb. »Leer.«
    »Der im Bad auch«, erklärte ihnen Kimball.
    »Er hat nichts zurückgelassen, als er ausgeflogen ist«, fasste Derek zusammen.
    »Nichts, was ins Auge fallen würde.« Sanford griff nach seinem Handy. »Ich lasse den Raum auf Fingerabdrücke absuchen. Vielleicht finden wir einen, den wir durch die Datenbanken jagen können. Wer einen falschen Namen verwendet, wurde wahrscheinlich schon einmal verhaftet und erkennungsdienstlich behandelt. Zumindest wüssten wir dann seinen wahren Namen.«
    Kimball war in die Kochnische getreten und bemerkte laut: »Er hat alles abgewaschen. Und den Mülleimer ausgeleert. Aber den Boden hat er nicht gewischt. Er klebt.« Sie tauchte hinter der Bar ab. Als sie ein paar Sekunden später wieder auftauchte, fiel Derek der vielsagende Blick auf, den sie ihrem Partner zuwarf.
    »Haben Sie etwas gefunden?«, fragte Derek.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber vielleicht sollten wir untersuchen lassen, was er hier verschüttet hat.« Sie runzelte die Stirn. »Was tun Sie eigentlich noch hier? Sie sind kein Polizist, und wir haben Sie aufgefordert zu gehen.«
    Dodge stupste Derek an. »Hast du genug gesehen?«
    »Ich schätze schon.« Trotzdem machte er keine Anstalten zu gehen.
    »Was ist denn?«
    »Irgendetwas passt hier nicht zusammen.«
    »Was gibt es da zu flüstern?«, wollte Sanford wissen.
    Ohne ihm zu antworten, ließ Derek den Blick ein letztes Mal durch den Raum schweifen. Sein Blick glitt am Fernseher vorbei und zuckte dann zurück. Plötzlich begriff er, was ihn gestört hatte. Alles im Zimmer war altmodisch, nur der Fernseher sah brandneu aus und hatte einen eingebauten

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