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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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verlassen konnte, durchquerte sie das Zimmer. Das Bad sah aus wie immer - bereit für einen Gast. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, trat an den Kleiderschrank und kam sich reichlich dämlich vor, als sie theatralisch die Tür aufriss. Der Schrank war leer bis auf ein paar Kleiderbügel und eine zusammengefaltete Decke im Fach über der Kleider Stange. Um sich vollends zum Narren zu machen, ließ sie sich danach auf Hände und Knie nieder und schaute unters Bett.
    Schließlich stand sie wieder auf und trat kopfschüttelnd in den Flur zurück. Die Tür zu ihrem Schlafzimmer stand offen.
    Sie war nur wenige Schritte davon entfernt, als er aus seinem Versteck sprang. Er schoss hervor wie ein Monster in einem Geisterhaus. Urplötzlich. Explosiv.
    Julie hatte mit einem bösen Streich gerechnet. Trotzdem schrie sie gellend auf.
    Als Derek in dem Steakhaus gegenüber dem Pine View Motel eintraf, saß Dodge an der Theke mit Blick auf das Fenster, durch das er quer über den Boulevard auf das Motel und die umgebenden Gebäude sah. Derek setzte sich auf den Hocker neben ihm und schob einen Teller mit abgenagten Knochen und gestockter Soße beiseite.
    »Die Spareribs sind nicht übel«, sagte Dodge.
    »Nein danke.«
    Die Kellnerinnen servierten einer Handvoll Gäste üppige Portionen von Grillfleisch mit Beilagen, weder das Personal noch ihre Kunden ahnten, dass sich gegenüber ein Polizeieinsatz anbahnte.
    Mit gesenkter Stimme sagte Derek: »Ich habe an der Straßenecke zwei Streifenwagen gesehen.«
    »An der anderen Ecke haben sie auch einen stehen. Und zwei an der Straße hinter dem Motel. Außerdem sind die beiden mit von der Partie. In Zivil.«
    Derek sah in die Richtung, in die Dodge genickt hatte. Direkt vor der Lounge parkte eine unauffällige Limousine. Im Widerschein einer Neonreklame konnte Derek zwei Gestalten darin ausmachen, einen Mann hinter dem Lenkrad und eine Frau auf dem Beifahrersitz.
    »Sie hat mir früher öfter Informationen zukommen lassen«, bemerkte Dodge beiläufig.
    »Öfter?«
    »Wir hatten ein Arrangement.«
    »Was für ein Arrangement?«
    »Ein Arrangement eben. Aber damit ist Schluss. Lass dir nicht anmerken, dass du etwas weißt, wenn wir mit ihr reden.«
    »Meine Lippen sind versiegelt.«
    Ihr Gespräch endete abrupt, als Sanford und Kimball eintrafen. Derek und Dodge beobachteten, wie die beiden Detectives vor der Rezeption des Motels parkten. Kimball stieg aus und trat in die Rezeption. Auf ihrem Beobachtungsposten sahen Dodge und Derek zu, als stünden sie vor einem Aquarium und studierten das Verhalten der Fische. Sie schlug auf die Glocke auf der Theke. Die Koreanerin teilte den Perlenvorhang zu einem Hinterzimmer und kam auf Kimball zu, die ihre Marke aufblitzen ließ.
    Derek sagte zu Dodge: »Das gehört mit zu dem Deal, den ich mit Sanford geschlossen habe. Wenn sie kooperiert und Kimball den Schlüssel gibt, melden die beiden sie nicht der Einwanderungsbehörde.«
    »Und das glaubst du?«
    »Eher nicht.«
    Keine volle Minute später verließ Kimball die Rezeption mit dem Zimmerschlüssel in der Hand. Sanford ließ den Zivilwagen stehen. Gemeinsam schritten sie die Zimmerfront parallel zur Straße ab, umrundeten die Ecke und marschierten weiter am langen Ast des Ls entlang, wo sie abwechselnd in den gelben Lichtinseln unter der Außenbeleuchtung erschienen und in den dunklen Teichen dazwischen verschwanden.
    Ein paar Schritte vor dem letzten Zimmer begannen sie sich vorsichtig anzuschleichen und bezogen dann beiderseits der Tür Position. Sanford klopfte mit dem Lauf der Dienstwaffe an die Tür. Nichts geschah. Er sagte etwas und klopfte wieder gegen die Tür. Als sich immer noch nichts rührte, nickte er Kimball zu, die sich vorbeugte und den Schlüssel ins Schloss führte. Dann stießen sie blitzschnell die Tür auf und stürmten hinein.
    Zwei weitere Polizisten in Zivil schossen aus ihrem Auto und rannten mit gezogenen Pistolen auf das Zimmer zu.
    »Los!« Derek platzte durch die Tür des Steakhauses. Er sprintete über die Fahrbahnen geschickt durch den Verkehr.
    Als sie auf der anderen Straßenseite ankamen, war Dodge schon außer Atem. Er hielt noch Schritt mit Derek, schnaufte aber wie die Dampflok eines Güterzuges.
    Als sie beinahe bei dem Zimmer angekommen waren, kamen die beiden Zivilpolizisten wieder heraus. Inzwischen schienen sie es gar nicht mehr eilig zu haben. Die Waffen steckten wieder in den verdeckten Holstern.
    Als die Frau Dodge sah, blieb sie abrupt stehen. »Was

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