Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
vorstellen.«
    »Ich hatte Angst, sie würden irgendwas kaputt machen und das würde dann zu internationalen Verwicklungen führen, amerikanische Chaosfamilie verwüstet den Louvre<, jugendliche Straftäter aus den USA zerstören unbezahlbare Meisterwerken«
    Das Lachen tat ihr gut.
    »Eigentlich sind es tolle Burschen.« Er saß in einem bequemen Sessel und hatte die Füße auf den dazugehörenden Hocker gelegt. Das Jackett hatte er ausgezogen, die Krawatte gelöst und die Hemdsärmel hochgekrempelt. Er hob die Arme und verschränkte die Finger hinter dem Kopf. »Wieso muss ich eigentlich ständig reden? Erzähl mir lieber von dir.«
    »Du weißt doch schon alles über mich, dank deines Spitzels.«
    »Das mit Dodge tut mir leid.« Er klang, als wäre es ihm ernst. »Ich habe im besten Interesse meiner Mandanten gehandelt, und das waren zu dem Zeitpunkt die Wheelers. Dich zu durchleuchten gehörte zu meinen Aufgaben.«
    »Ehrlich gesagt finde ich es nicht so schlimm, dass du bereits alles weißt. Damit hast du schon alle Leichen aus dem Keller geholt.«
    »Wirklich? Ich kenne deine Lebensdaten, aber viel mehr weiß ich nicht über dich.«
    »Das stimmt nicht. Du weißt, dass ich die Kunst liebe.«
    »Aber diesen Fettsack magst du doch auch nicht, oder?«
    Sie lachte. »Nein, aber ich muss für alles offen sein, das bin ich meiner Kundschaft schuldig. Manches von dem, was ich verkaufe, würde ich nicht in meinem Haus aufhängen wollen.«
    »Was ist mit dem Gemälde, das ich gekauft habe? Könntest du mit dem leben?«
    »Das gefällt mir gut. Du hast Geschmack.«
    »Danke.«
    »Du weißt, dass ich gern koche.«
    »Aber ich weiß nicht wie gut.«
    »Sehr gut.«
    »Kann ich diese Behauptung überprüfen?«
    »Vielleicht. Irgendwann einmal.«
    Der Wortwechsel schloss eine gemeinsame Zukunft nicht aus. Aber er versprach sie auch nicht. Beide merkten das gleichzeitig und verstummten verlegen.
    Schließlich sagte er: »Deine Eltern. Hattest du ein gutes Verhältnis zu ihnen?«
    »Wir sind ein paarmal aneinandergeraten. Über die typischen Sachen. Aber alles in allem waren wir eine glückliche Familie. Mein Dad liebte meine Mutter über alles. Sie liebte ihn. Beide liebten mich.«
    »Warum klingst du dabei so überrascht?«
    »Nicht überrascht. Eher dankbar.«
    »Wieso dankbar?«
    Nach kurzem Nachdenken sagte sie: »Meine Mom war sehr jung, als sie mich bekam. Es war bestimmt nicht leicht für sie, ihre Ausbildung abzuschließen und einen Beruf zu erlernen, während sie sich gleichzeitig um einen Mann und ein Kind kümmern musste. Dad war kein fordernder Ehemann. Wirklich nicht. Und ich war kein schwieriges Kind. Aber… aber sie hatte nie die Gelegenheit, andere Wege auszuprobieren. Sie konnte nie reisen oder herumexperimentieren, um festzustellen, ob sie vielleicht lieber etwas anderes machen würde, als in der Schulverwaltung zu arbeiten. Sie musste sich sehr früh festlegen. Ich habe mich oft gefragt, ob sie die Entscheidung von damals bereut hat.«
    »Hattest du das Gefühl, dass sie deinem Vater das übelnahm?«
    »Ganz und gar nicht. Sie behandelte ihn, uns beide, absolut liebevoll.« Sie zuckte kurz mit den Achseln. »Das ist es, was mich manchmal so verwundert. Und wofür ich ihr dankbar bin.«
    Er setzte sich in seinem Sessel zurecht, fing ihren Blick ein und hielt ihn fest, als wäre sie eine Zeugin und er im Begriff, die große, alles entscheidende Frage zu stellen. »Wie standen deine Eltern zu deiner Beziehung zu Paul Wheeler?«
    »Dad war fast zehn Jahre älter als Mom. Als ich Paul kennenlernte, war er schon ein paar Jahre tot. Weil ich in Frankreich unter so unglücklichen Umständen lebte, erzählte mir meine Mom erst von ihrer Krebserkrankung, als sie schon im Endstadium war. Sie wusste, dass ich Paul kennengelernt hatte, aber sie hat uns nie zusammen gesehen.
    Als ich erfuhr, dass es mit ihr zu Ende ging, zahlte er mir den Flug nach Hause. Ich kam zu spät, um mich noch von ihr zu verabschieden. Zum Glück war Paul mitgekommen. Dass sie gestorben war und dass ich nicht bei ihr gewesen war, setzte mir so zu, dass ich nicht weiß, was ich getan hätte, wenn er nicht an meiner Seite gewesen wäre. Er war eine echte Stütze.«
    »Das war offenbar seine Art, soweit ich gehört habe.«
    Wieder breitete sich angespanntes Schweigen aus. Um das Thema zu wechseln, sagte sie: »Ich habe in der Zeitung von deinem Fall gelesen.«
    »Von welchem?«
    »Jason Connor.«
    Er seufzte. »Eine zähe Geschichte.«
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher