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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Kimball hellhörig gemacht.«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Man redet darüber, Julie. Dodge hat aus der Gerüchteküche der Polizei davon erfahren. Man könnte dir unterstellen, dass du Beweise vernichten wolltest. Also muss ich dich für den Fall, dass die Sache noch einmal auf den Tisch kommt, fragen, welche mögliche Erklärung du dafür geben kannst, dass deine Putzfrau deine gesamten Habseligkeiten mit Desinfektionsmittel abwischen musste?«
    »Creighton hatte in meinen Sachen gewühlt. Das Haus fühlte sich verunreinigt an.«
    »Das kann ich nachvollziehen«, sagte er. »Ich werde mich in meinem Haus auch nie wieder völlig geborgen fühlen.« Damit ließ er es vorerst bewenden und erzählte ihr stattdessen von der Nachricht, die Creighton ihm hatte zukommen lassen.
    »Nicht genug, dass er dir wehgetan hat, jetzt macht er sich auch noch über dich lustig.«
    »Weil er wollte, dass ich mich persönlich an ihm räche. Wahrscheinlich hat er erwartet, dass ich mich sofort auf seine Fährte stürze, sobald ich entdecke, was er angerichtet hat. Nachdem ich nichts unternahm, schickte er mir eine Nachricht. Die Botschaft war wie ein rotes Tuch für mich, ich hatte größte Mühe, nicht zu reagieren, glaub mir. Am liebsten hätte ich ihn mit bloßen Händen zu Brei geprügelt. Aber wenn ich das getan hätte, hätte er gewonnen. Ich will ihn lieber vor Gericht zerren und dafür sorgen, dass er bis an sein Lebensende weggesperrt wird.
    Die Nachricht habe ich der Polizei übergeben«, fuhr er fort. »Aber es gibt Probleme mit der Beweiskette. Man wird, und zwar zu Recht, einwenden, dass ich sie selbst geschrieben haben könnte. Mehrere Menschen hatten das Papier in Händen. Damit ist es kein zwingender Beweis mehr.«
    »Hat man Creighton zu der Sache mit Maggie befragt?«
    »Nicht soweit ich weiß, obwohl ich ihn sofort genannt habe, als ich routinehalber gefragt wurde, ob ich Feinde hätte.«
    »Er ist ein überzeugender Lügner. Als ich Maggie erwähnte, hat er so getan, als hätte er keine Ahnung, wovon ich rede.«
    »Wie bitte?« Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, aber nachdem sie fuhren, musste er sich auf den Verkehr konzentrieren. »Wann war das?«
    »Er hat mich in der Galerie überrascht, kurz nach Ladenschluss. Wahrscheinlich hat er beobachtet, wie Kate heimfuhr, und hat sich dann durch die Hintertür hereingeschlichen.«
    »Die Tür war nicht verriegelt?«
    »Weil ich noch da war, hat Kate nicht abgeschlossen, als sie ging. Vielleicht hat Creighton auch einen Schlüssel. Ich würde ihm das durchaus zutrauen. Ich weiß nur, dass er plötzlich vor mir stand und mir Todesangst einjagte.« Sie schilderte ihm den Vorfall.
    »Nach seinem beiläufigen Kommentar über das UPS-Paket hatte ich Angst, es aufzumachen, weil ich nicht wusste, was ich darin finden würde. Darum war ich auch so nervös, als ich nach Hause kam. Ich habe die Detectives nicht angelogen. Ich habe gezittert und war eingeschüchtert, aber ich dachte, ich würde vor Angst Gespenster sehen. Darum bin ich nicht wieder aus dem Haus gegangen oder habe die Polizei gerufen, als die Alarmanlage nicht funktionierte.« Leise ergänzte sie: »Hätte ich nur auf meinen Instinkt vertraut.«
    Die Erinnerung an Billy Dukes letzte Sekunden ließ sie schaudern. Jedes Detail war ihr lebhaft in Erinnerung. Wie er ausgesehen und wie er gerochen hatte. Wie es sich angefühlt hatte, als das Messer seine Haut durchstieß. Wie heiß und eklig der schleimige Brei gewesen war, der ihre Bluse bis auf die Haut durchtränkt hatte. Wie grauenvoll Billy Duke gegurgelt hatte, als er etwas zu sagen versuchte. Wie seine Knochen auf dem Boden aufgeschlagen waren.
    Die Straße hinter der Motorhaube verschwamm unter den Tränen, die ihr in die Augen schossen. »Hoffentlich stellt sich heraus, dass er an etwas anderem gestorben ist. Dass es nicht das Messer war. Wie sollte ich mir das sonst je verzeihen?«
    Er fasste über die Handbremse und nahm ihre Hand. »Du warst in Lebensgefahr, Julie.«
    »Vielleicht aber auch nicht.«
    »Du hast ihm das Messer nicht in den Bauch gestoßen. Er ist hineingefallen.«
    »Das ist er wirklich, Ehrenwort. Aber trotzdem…«
    »Versuch, an etwas anderes zu denken. Wir sind gleich da.«
    »Wo?«
    Ein paar Minuten darauf trafen sie am Coulter House ein. Er parkte davor und sah sie an. »Wir wollen beide nicht nach Hause. Ist das okay?«
    »Mir wäre jede Alternative recht.«
    »Dies ist eine Alternative mit besonders gutem Service.«
    Er stieg aus,

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