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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Welcher Film?«
    »Der, den du heute Morgen hiergelassen hast.«
    »Du hast ihn dir angesehen?«
    »O ja.«
    »Brillant, nicht wahr?«
    »Krank trifft’s eher. Dieser Typ, der Killer, ist krank. Die Szene, in der er…«
    »Ich kann mir vorstellen, welche du meinst. Das ist die Schlüsselszene. Die Brutalität wird so graphisch dargestellt, dass der Effekt…«
    »Scheiß drauf«, fiel Billy ihm aufgebracht ins Wort. »Jedenfalls geht mir die nicht mehr aus dem Kopf.«
    »Hat dich das scharfgemacht?«, flüsterte Creighton.
    Billy klappte der Kiefer nach unten. »Scheiße, nein!«
    Creighton zwinkerte. »Nicht mal ein bisschen?«
    »Jesus, Creighton. Nein.«
    Creighton hätte am liebsten laut gelacht. Er amüsierte sich königlich. Der arme Billy leider deutlich weniger. Er tat Creighton beinahe leid.
    »Hör zu, Creighton, ich war wirklich sauer auf sie. Vielleicht hab ich irgendwann tatsächlich so was gesagt wie >Ich könnte sie umbringen<. Aber das hab ich nicht so gemeint. Das war bloß Gequatsche.« Er deutete auf den Fernseher. »Ich würde echt nicht wollen, dass ihr so was passiert.«
    »Billy, du Heuchler. Du hast das Hirn meines Onkels in Fetzen geschossen. Es spritzte den ganzen Aufzug voll. Heute Morgen hast du noch damit angegeben, und wenn ich mich nicht sehr irre, warst du sogar enttäuscht, dass ich keine Bilder von deiner Arbeit sehen durfte.«
    »Das ist was anderes.«
    Immer noch fröhlich fragte Creighton: »Wirklich? Klär mich auf.«
    »Ich hab ihn nicht gekannt. Er hat mir nichts bedeutet. Es ging ganz schnell. Er hat gar nicht mitbekommen, was mit ihm passiert ist.«
    »Ich verstehe.« Creighton schob seinen Teller beiseite und wischte sich die Brotkrümel von den Fingern. Er hatte sein Sandwich aufgegessen. »Du würdest dich nicht daran stören, wenn ich deine Exgeliebte umbringen würde, solange ich gnädig dabei bin.«
    »Nein. Ja. Ich meine…« Er sprang abrupt von seinem Hocker, als würde das Polster glühen. »Ich meine, ich will überhaupt nicht, dass du das tust.«
    »Das ist nur fair, Billy.« Creighton packte seelenruhig den übrig gebliebenen Schinken und Käse weg. Er setzte den Deckel auf das Senfglas. Er griff nach seinem Messer und deutete mit der rasierklingenscharfen Spitze auf Billys Teller. »Bist du fertig?«
    »Ja, danke. Was ist nur fair?«
    Creighton schob die Reste, die Papierteller eingeschlossen, in eine Plastiktüte und steckte dann alles, sogar die leere Bierflasche, wieder in die Einkaufstasche. »Noch etwas Schokolade?«
    »Nein danke. Was ist nur fair?«
    Creighton wickelte ein Schokoladebonbon aus und steckte es in den Mund, dann ließ er die Folie ebenfalls in die Einkaufstasche fallen. »Für mich ist das ein weiterer loser Faden. Gerechterweise solltest du sie selbst eliminieren. Schließlich hast du sie auch angeschleift. Aber«, er lächelte, »ich kann sehen, wie schwer das für dich wäre. Ich kann mir vorstellen, dass du da widerstreitende Gefühle hegst. Also nehme ich dir die Last ab, die das für dich darstellen würde.«
    Billy sah aus, als könnte er das Bier und das Sandwich kaum noch bei sich behalten. »Behalt doch einfach…«
    »Die Uhr von Onkel Paul?«
    »Was? Nein. Ich hab’s dir doch gesagt. Ich hab das ganze Zeug von dem Überfall weggeworfen.«
    Creighton sah ihm kurz in die Augen und ließ den Blick dann langsam und konzentriert durch den schäbigen Raum wandern. »Indianerehrenwort? Würdest du beim Grab deiner Mutter beschwören, dass ich hier keine Schmuckstücke finde, wenn ich das Zimmer jetzt durchsuche?«
    »Ich schwöre es.«
    »Dein Handy.«
    »Hä?«
    »Dein Handy. Du bist doch nicht so blöd, dass du von diesem Zimmer aus telefoniert hast.«
    »Es ist ein Prepaid-Handy. Ich hab’s vor dem Raub gekauft.«
    »Ariel hat mir erzählt…«
    »Ich habe nie auch nur einen Ton gesagt. Ich hab’s dir doch erklärt. Ich hab nur ein paarmal angerufen und gleich wieder aufgelegt. Wenn sie dir erzählt hat, dass ich angerufen hätte, dann hat sie nur blind geraten, ehrlich.«
    Creighton hielt die offene Hand ausgestreckt.
    Billy nagte wieder an seiner Lippe, ging dann an den Schreibtisch, holte ein Handy aus der Schublade und klatschte es in Creightons Hand, der es in seine Hosentasche gleiten ließ.
    »Scheiße, das ändert rein gar nichts«, brummelte Billy. »Die können keine Anrufe zu mir verfolgen.«
    Creighton lächelte. »Trotzdem fühle ich mich gleich viel besser.« Er zögerte und sagte dann: »Es versteht sich von

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