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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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verfügbaren Sonderzubehör ausgestattet, aber von außen sah er aus wie unzählige andere Fahrzeuge auf den Straßen von Atlanta und Umgebung. Genau darum hatte er ihn heute genommen. Der Wagen hatte weder in Athens noch in Derek Mitchells Viertel Aufsehen erregt.
    Vorsichtshalber hatte er in dieser Woche zweimal die Nummernschilder gewechselt.
    Er hatte keine große Lust, sich schon wieder hinters Steuer zu setzen. Heute Abend hatte er eigentlich genug durchgemacht. Erst die Fahrt nach Athens, dann die rasante Rückfahrt, um Mitchell zuvorzukommen. Das Theater mit dem Hund - obwohl der Cheeseburger sie zu Freunden gemacht hatte, war es ein ganz schönes Stück Arbeit gewesen, das Vieh aufs Bett zu locken, das Mitchell offenbar zum verbotenen Terrain erklärt hatte.
    Er hatte schon einen anstrengenden Tag hinter sich. Viel lieber hätte er es sich gemütlich gemacht und die kühle, entspannende Dunkelheit in seinem Heimkino genossen, wo eine unbegrenzte Anzahl von Filmen auf ihn wartete.
    Aber »ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss«. Colin Firth, Tatsächlich Liebe.
    Damit niemand seinen Wagen vor dem Motel stehen sah, parkte er im Schatten hinter einem Discount-Teppichgeschäft, das bereits geschlossen hatte, nahm dann die Tüte aus dem Wagen und spazierte über den vollen Parkplatz einer schmierig aussehenden Bar bis zum Motel.
    Wie praktisch, dachte er. Er entdeckte zwischen den Büschen tatsächlich einen Trampelpfad zwischen der Tür der Bar und jener des Motels.
    Billy wohnte im Erdgeschoss, und zwar im letzten Zimmer jenes Traktes, der hinter der Front von der belebten Straße weg verlief. Als Creighton sich der Tür näherte, drehte er sich kurz um. Soweit er feststellen konnte, hatte ihn, genau wie heute Morgen, niemand bemerkt. In Motels wie diesem wollten nur die wenigsten Gäste gesehen werden.
    Er klopfte einmal kurz an die Tür. Billy öffnete praktisch im selben Moment und sackte vor Erleichterung zusammen, als er ihn sah. »Gott sei’s gedankt. Ich hatte schon Angst, dass du nicht kommst.«
    Creighton schubste die Tür mit der Schuhspitze auf und trat ein. Drinnen war es warm und feucht und roch nach Angst. »Das hat sich nach einem Notfall angehört.« Er schleppte die Einkaufstasche zur Kochecke und stellte sie auf der Theke ab.
    »Was hast du dir dabei gedacht, einfach bei mir aufzukreuzen?«
    »Mich hat keiner gesehen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Absolut. Glaubst du, ich bin verblödet? Ich will genauso wenig geschnappt werden wie du.«
    Billy plusterte sich nach Kräften auf, aber Creighton entdeckte die ersten feinen Risse in der großspurigen Fassade. Was Creighton zusätzlich in seiner Entscheidung bestärkte, schnell zu handeln, bevor der Mann komplett zusammenbrach und ihn mit ins Verderben riss.
    Er zog eine Bierflasche aus der Einkaufstasche. »Für mich sieht es so aus, als würdest du unter akutem Hüttenkoller leiden. Wie wär’s mit einem Bier?«
    »Danke.«
    »Flaschenöffner? «
    »Hinter dir. Oberste Schublade.«
    Creighton entdeckte einen rostigen Flaschenöffner und öffnete das Bier damit. Es schäumte aus dem Hals und auf die Frühstückstheke. Ein paar Tropfen landeten auf dem Boden. Creighton riss ein Papiertuch von der Rolle und ging auf die Knie, um den Fleck aufzuwischen. Billy schien den Zwischenfall gar nicht zu bemerken und auch nicht mitzubekommen, wie lange Creighton zum Aufwischen brauchte. Die ganze Zeit tigerte er wie ein Zootier im Käfig auf und ab.
    Als Creighton alles sauber gemacht hatte, stand er wieder auf und reichte die Flasche an Billy weiter, der sie ihm aus der Hand riss und gierig daran nuckelte. »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Und du willst keins?«
    »Ich trinke nicht.«
    »Stimmt. Hab ich vergessen.« Billy blickte auf die Einkaufstasche, als hätte er sie eben erst bemerkt, zeigte aber kein besonderes Interesse daran. Er rollte die Schultern nach vorn und baute sich vor Creighton auf. »Hör zu, Creighton…«
    »Ich höre.«
    »Ich will nicht, dass du das tust.«
    Creighton begann, das Essen und die Utensilien aus der Tüte zu holen. Er wusste genau, worüber Billy sprach, trotzdem stellte er sich dumm. »Was denn?«
    Billy nahm wieder einen Schluck Bier. »Ab jetzt wird niemandem mehr wehgetan, okay?«
    »Ach so. Du spielst auf unsere Unterhaltung von heute Morgen an. Warum macht dir das so zu schaffen?« Er lächelte und wickelte ein Päckchen mit dünn geschnittenem Schinken aus. »Das braucht dich gar nicht zu kümmern, nur mich.

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