Sündige Liebe
hinten an Leute heranschleichen?« fauchte sie.
Hank stand dicht neben ihr, und auf seinen Lippen spielte das allgegenwärtige Lächeln. »Wenn Sie nicht so sehr in Ihre Sorgen versunken wären, hätten Sie mich gehört.« Er streckte sich genüsslich . »Es ist eine wunderbare Nacht - und endlich finde ich Sie allein vor.«
»Wo ist Bradford?«
»Ihr Partner hat sich zur Nachtruhe zurückgezogen«, sagte Hank obenhin. »Ich glaube, er fühlt sich jetzt sicher, wenn er mich mit Ihnen allein lässt - nachdem er mich gewarnt hat, dass Sie nicht zu haben sind.«
Angela sah ihn ungläubig an. »Hat er das wirklich gesagt?«
Hank lachte. »Er hat sich nicht so ausgedrückt, aber das, was er gesagt hat, war deutlich. Ich glaube, wenn Bradford nicht das Gefühl hätte, in meiner Schuld zu stehen, hätte er mich schon längst vor die Tür gesetzt. jedenfalls bin ich sicher, dass er seine Einladung bereut.«
»Sie sagen das ganz so, als ob er eifersüchtig sei. Ich kann Ihnen versichern, dass das nicht so ist.«
Hank runzelte eine seiner schmalen Brauen. »Was sonst sollte die blinde Wut ausgelöst haben, mit der er schon den ganzen Tag rumläuft? Ich habe noch nie in meinem Leben einen Mann gesehen, der so wütend über eine Frau war.«
»Mit Eifersucht hat das trotzdem nichts zu tun«, erwiderte Angela versonnen. Sie wünschte, es wäre Eifersucht gewesen. »Sehen Sie, was Bradford so aufbringt, ist meine Anwesenheit, und nicht etwa Ihre. Er kann mich nicht ausstehen und will mich von hier vertreiben.«
»Warum bleiben Sie dann?« fragte Hank und ließ sachte eine ihrer Locken durch seine Finger gleiten. »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass ich Sie nach Mexiko mitnehmen würde. Die Umstände haben sich inzwischen geändert, und wenn ich nach Hause fahre, dann um den Besitz zu beanspruchen, der mir zusteht. In Mexiko ist es nicht viel anders als in Texas. Kommen Sie mit mir, Angelina.«
»Wenn ich mich recht erinnere, haben Sie gesagt, Sie würden mich auch gegen meinen Einspruch mitnehmen. Muss ich mich jetzt vor einer Entführung fürchten?«
»Nein«, sagte er grinsend. »Obwohl ich auch schon mit diesem Gedanken gespielt habe.«
»Sie machen es mir sehr schwer, Sie zu verabscheuen, Hank, aber ich fürchte, Mexiko ist nichts für mich. Wenn ich woanders hingehen würde, dann nach Europa. Aber was tun Sie hier eigentlich? Ich hatte nicht erwartet, Sie jemals wiederzusehen.«
»Ich bin Ihnen gefolgt, um Ihnen den Rest dessen, was ich Ihnen noch schulde, zurückzugeben, aber inzwischen habe ich gesehen, dass das nicht nötig ist. Diese Ranch ist eine der größten im weiten Umkreis. Das hat mir Bradford erzählt. Sie sind eine recht wohlhabende Frau.«
Reichtum. Angela sah zur Seite. Lieber als alles Geld auf Erden hätte sie den Reichtum besessen, geliebt zu werden.
»Da ich keine finanziellen Sorgen mehr habe, können Sie den Rest dessen, was Sie mir gestohlen haben, eigentlich ebenso gut behalten«, sagte Angela. »Schließlich haben Sie dabei Ihr Leben riskiert.«
»Sie sind großzügig, Menina, aber Sie können es sich ja leisten«, sagte er schlicht, und seine grauen Augen schimmerten im Mondschein. »Ich gebe auch zu, dass mir dieses Geld sehr gelegen kommt. Bis meine Ländereien Erträge abwerfen, stehen mir harte Zeiten bevor.«
Sie sah ihn wieder an und musterte ihn mit Augen, die im Schatten lagen. »Sie haben mir gesagt, warum Sie hierhergekommen sind, aber wie haben Sie Bradford kennengelernt? Und was soll das heißen, dass er in Ihrer Schuld steht?«
»Er scheint zu glauben, ich hätte ihm gestern nacht das Leben gerettet«, erwiderte Hank achselzuckend. Er berichtete ihr über den Vorfall. Dann folgte langes Schweigen. Schließlich nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Eine Frau wie Sie sollte glücklich sein. Gehen Sie mit mir fort, Angelina. Ich könnte Ihnen meine Liebe anbieten.«
Sie lächelte. »Danke, Hank, aber es geht nicht. Ich könnte Ihre Liebe nicht erwidern.«
»Sie empfinden nichts für mich?«
»Ich kenne Sie kaum.«
»Sie weichen mir aus, Angela«, sagte er betont.
Angela konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Und Sie sind beharrlich.«
»Nun, weil ich Ihre Ablehnung nicht akzeptieren kann. Ich werde offen zu Ihnen sein und Ihnen sagen, dass das Geld nur ein Vorwand war, Sie wiederzufinden. Ich habe die Leidenschaft Ihres Kusses gekostet, Menina. Ich wäre ein Narr, wenn ich nicht öfter als einmal probieren würde, Sie für mich zu
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