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Sündige Liebe

Sündige Liebe

Titel: Sündige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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besseres Wissen, aber ich werde es für dich tun.«
     

15
    Bradford fuhr in einer gemieteten Kutsche mit David Welk zum Gefängnis. Bradford war wider Erwarten länger in New York aufgehalten worden, und das Mädchen verbrachte bereits den dritten Tag hinter Schloss und Riegel. Sie war Schülerin und ging in eine exklusive Mädchenschule. Bradford hätte es nie geglaubt, aber eben dort hatte David sie gefunden, und sie hatte den Diebstahl eingestanden. Ja, das war das Mädchen.
    »Ich hatte wirklich gehofft, es würde nicht dazu kommen«, sagte Bradford versonnen, als sie ihr Ziel erreichten. »Aber andererseits kann sich das auch zu meinem Vorteil auswirken. Zweifellos wird sie recht dankbar sein, wenn ich ihre Freilassung befürworte. Haben Sie ein Haus auf dem Land gefunden?«
    »Ja.«
    »Ein abgeschiedenes Privathaus?«
    »J a, ja«, erwiderte David reichlich verdrossen. »Und ich muss Ihnen sagen, dass ich Ihre Pläne nicht billige, Bradford.«
    »Wieso? Ich werde die Einwilligung des Mädchens bekommen. Ich werde gegen kein Gesetz verstoßen, David.«
    »Aber gegen die Moral.«
    Bradford lachte.
    »Wir sind da«, sagte David eingeschnappt. »Wissen Sie, was ich nicht verstehe, ist, dass die Eltern des Mädchens nicht hier waren.«
    »Ist jemand von ihrer Verhaftung unterrichtet worden?« fragte Bradford.
    »Ich nehme an, dass sich die Anstandsdame, die mit dem Mädchen zusammen war, darum gekümmert hat.«
    Bradford zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist es ihren Eltern ganz egal. Jedenfalls werden sie sie nicht mehr hier vorfinden, falls sie noch kommen sollten. Sie brauchen übrigens nicht auf mich zu warten, David. Ab jetzt komme ich allein zurecht.« Dann fügte er hinzu- »Ich nehme an, das Haus, dass Sie gefunden haben, ist mit allem Nötigen ausgestattet?«
    »J a«, erwiderte David. »Eine Kutsche und zwei Braune stehen im Stall bereit. Sie werden sich allerdings selbst darum kümmern müssen, da Sie mich nicht beauftragt haben, Dienstboten einzustellen.«
    »Sie haben Wunder vollbracht, David, und das in so kurzer Zeit. Ich danke Ihnen.«
    »Bedanken Sie sich nicht bei mir. Für Ihre Zwecke war kein Anwalt nötig. Eine erfahrene Dame hätte das ebenso gut erledigen können.«
     
    » Miss Smith.«
    Angela hatte ihren Blick an die Decke geheftet und zählte zum hundertsten Mal die Sprünge, während sie ausgestreckt auf einer schmalen Liegestatt lag. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nicht so wütend gewesen. Sie war rasend vor Zorn. Sie hatte drei Tage Zeit gehabt, um diese Wut zu nähren.
    »Angela Smith!«
    Sie holte Luft und setzte sich auf. Sie durfte nicht vergessen, dass sie Smith als ihren Namen angegeben hatte. Einem reinen Impuls folgend hatte sie, was ihren Namen und alle anderen persönlichen Angaben betraf, gelogen, um die Schule nicht in den Skandal zu verwickeln.
    Sie stand eilig auf, als die Tür geöffnet wurde und ein Wärter in die Zelle trat. »Stehen Sie nicht rum, Mädchen«, sagte er ungeduldig. »Kommen Sie mit.«
    »Wohin?« fragte sie mit Bedacht.
    »Sie werden freigelassen. Der, Mann, den Sie ausgeraubt haben, hat sich entschieden, keine Anklage zu erheben. Er will Sie nur für ein paar Minuten sehen. Er wartet draußen.«
    »Ach was, tut er das?« sagte Angela eisig.
    Sie nahm den einen kleinen Koffer mit Kleidungsstücken zum Wechseln, den sie behalten hatte. Ihr übriges Gepäck hatte Naomi mitgenommen. Dann ging Angela mit starrem Blick auf den Ausgang zu. Man hielt sie auf, jedoch nur, um ihr ihren Umhang und ihre Jacke auszuhändigen. Sie zog beides schnell über und verließ das Gebäude.
    Die strahlende Morgensonne blendete sie, als sie durch die Tür trat. Die Sonnenstrahlen und der kürzlich gefallene Schnee tauchten einen Moment lang alles in ein verschwommenes Weiß, und sie muss te stehenbleiben, um die Orientierung zu finden. Sie kniff die Augen zusammen und schirmte sie mit einer Hand gegen die Sonne ab, und endlich sah sie ihn wenige Meter vor sich neben einer kleinen Kutsche stehen.
    Sie ging auf ihn zu, wobei sie sich betont Zeit ließ, und richtete ihren Blick fest auf sein Gesicht. Er lächelte. Er lächelte tatsächlich! Das war der Auslöser. Sie blieb dicht vor ihm stehen, und ihre Hand sauste durch die Luft und landete hart auf seiner kalten Wange.
    Bradford war vollkommen überrumpelt. »Wofür war das?«
    »Das wagst du noch zu fragen!« schrie sie wütend. »Wenn ich eine Waffe zur Hand hätte, würde ich auf dich schießen. Ich schwöre bei

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