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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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gründlich verwischt. Wahrscheinlich hat er nur gewaschenes Geld an seine Leute verteilt.«
    »Kannst du trotzdem die Verbindung finden?«
    Er zog beide Brauen hoch. »Ich nehme an, dass das eine rhetorische Frage ist. Es wird ein bisschen dauern.«
    »Warum fängst du dann nicht sofort an? Kann ich währenddessen den anderen Computer nehmen, um ein paar andere Namen zu prüfen?«
    »Warte.« Er erteilte dem Computer einige kurze Befehle, die sie nicht verstand, drückte ein paar Tasten, und summend fing die Kiste mit der Arbeit an.
    »Die ersten Schutzschilde kann das Ding auch selbst durchbrechen«, erklärte Roarke. »Und zwar genauso schnell, als ob ich das machen würde. Was sind das noch für Namen, die du dir ansehen willst?«
    Sie fixierte ihn. »Zum Beispiel Rue MacLean.«
    Falls er deshalb verärgert oder überrascht war, zeigte er es nicht. »Du zählst sie zu den Verdächtigen?«
    »Sie managt das Purgatorium und weiß oder sollte wissen, was dort so alles läuft. Außerdem hast du mir erzählt, dass das Lokal früher einmal Ricker gehört hat. Und wir wissen, dass die Dienstaufsicht den Verdacht hat oder zumindest hatte, dass es – immer noch – eine Verbindung zwischen ihm und dem Laden gibt. Falls er also irgendwelche Geschäfte im Purgatorium macht, hat sie etwas davon gewusst. Worauf du sicher längst von selbst gekommen bist«, schloss sie ihre kurze Rede ab.
    »Ich habe sie erst gestern überprüft. Und zwar äußerst gründlich. Computer, Ergebnisse der Überprüfung von Rue MacLean auf Bildschirm drei. Du kannst sie dir ansehen«, forderte er Eve auf. »Ich habe nichts gefunden, was mich alarmiert hätte. Aber falls sie sich mit Ricker eingelassen hat, lässt sie größtmögliche Vorsicht walten. Schließlich kennt sie mich.«
    »Würde sie das wagen?«
    »Bisher hätte ich das nicht gedacht.«
    Eve sah sich als Erstes die Finanzen der Geschäftsführerin an. »Meine Güte, Roarke, du zahlst ihr ein regelrechtes Vermögen.«
    »Und das wird für gewöhnlich von den Menschen mit Loyalität entlohnt. Sie leitet den Club mehr oder weniger alleine. Sie hat ihr Gehalt also durchaus verdient. Und sie genießt das Geld. Zum Beispiel hat sie letzten Winter einen exklusiven Urlaub auf Saint Barthélemy gemacht. Es ist allgemein bekannt, dass Ricker ganz dort in der Nähe ein Apartment hat.«
    Er legte eine kurze Pause ein, schlenderte zur Bar und schenkte sich dort einen Brandy ein. »Ich werde sie morgen danach fragen.«
    »Nur fragen?«
    »Ja, und ich werde wissen, wenn sie lügt.«
    Eve studierte sein Gesicht. Kühl, hart, erbarmungslos. Ja, er würde wissen, wenn sie löge, und dann Gnade ihr Gott. »Mir wäre es lieber, wenn du mich das machen lässt.«
    »Falls es eine Verbindung zwischen ihr und Ricker gibt, hat sie mit deinem Fall nur am Rand etwas zu tun. Aber sie ist meine Angestellte, und um meine Leute kümmere ich mich selbst.«
    »Falls du sie verschreckst -«
    »Falls sie Grund hat, sich zu fürchten, kann sie nirgendwo hin. Dann kommt sie freiwillig zu dir. Hast du noch andere Namen?«
    »Du bist nicht kooperationsbereit.«
    »Ganz im Gegenteil.« Mit gespreizten Händen wies er auf den Raum und die eingeschalteten Computer. »Aber lass mich dir eine Frage stellen, Lieutenant. Hast du es auf einen Mörder oder auf Max Ricker abgesehen?«
    »Auf einen Mörder«, schnauzte sie. »Aber da Ricker eindeutig irgendwie damit zusammenhängt, schnappe ich ihn mir selbstverständlich ebenfalls.«
    »Wegen der Verbindung zu dem Fall oder wegen der, die mal zwischen ihm und mir bestanden hat?«
    »Wegen beidem.« Unbewusst nahm sie eine kampfbereite Haltung ein. »Hast du daran irgendetwas auszusetzen?«
    »Nicht das Geringste. Es sei denn, du hättest die Absicht, dich zwischen uns zu stellen, wenn der Moment der Abrechnung gekommen ist.« Er schaute in sein Glas. »Aber weshalb solltest du so dumm sein und das tun? Also, welche Namen hast du noch?«
    Nein, dumm wäre sie nicht. Trotzdem hatte sie die feste Absicht, Ricker zu erwischen, ehe Roarke Gelegenheit zu seiner Abrechnung bekam. »Lieutenant Don Webster.«
    Der Hauch eines Lächelns umspielte seinen Mund, als er fragte: »Aber hallo, interessant. Denkst du, er ist der Mörder – oder hältst du ihn für ein potentielles Ziel?«
    »Zurzeit weder noch, wobei allerdings keins von bei-dem völlig ausgeschlossen ist. Er ist mir heute schon wieder nachgefahren. Vielleicht tatsächlich nur, wie er behauptet hat, weil er mich um Verzeihung bitten

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