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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einem Ihnen treu ergebenen Angestellten gegenüber guten Willen oder sogar ein gewisses Maß an Nachsicht zeigen, ein eindeutiges Signal an alle, die in Ihren Diensten stehen. Und«, fügte er hinzu, »wenn erst mal etwas Zeit verstrichen ist, können wir uns seiner immer noch annehmen. Meinen Sie nicht auch?«
    Je mehr Ricker von seinem Drogencocktail trank, umso ruhiger wurde er. »Sie haben Recht. Natürlich haben Sie Recht.« Sein Lächeln war schnell und beinahe erschreckend warm. »Danke. Ich fürchte, der Gedanke an diese lästige Polizistin hat mich kurzfristig aus dem Konzept gebracht. Aber jetzt ist es an der Zeit, erneut zu handeln. Es gibt noch viel zu tun.«
    Er dachte an Roarke. Er wartete bereits seit Jahren auf die Chance, sich an ihm dafür zu rächen, dass er damals von ihm fallen gelassen worden war. Hatte er jetzt nicht genau den Punkt gefunden, an dem der Kerl am schmerzlichsten zu treffen war?
    Er hatte allerdings gleichzeitig Blut geleckt, weshalb das Warten und das kühle Planen ihm deutlich schwerer fiel als in früheren Zeiten.
    »Richten Sie Mr Riggs bei Ihrem nächsten Treffen aus, dass seine Loyalität gewürdigt wird.«
    Er warf einen kurzen Blick auf die Überreste der Droidin und wirkte einen Moment lang verwirrt. Dann aber verdrängte er jeglichen Gedanken an den Grund für dieses Ausmaß der Zerstörung, kurvte um die Bruchstücke herum, ging zu der breiten Fensterfront, schob das Glas zur Seite und trat auf die Terrasse, von der aus man eine wunderbare Aussicht über das gesamte Anwesen genoss.
    »Ich habe mein Leben damit zugebracht, all das aufzubauen, was ich habe, und eines Tages geht mein gesamter Besitz über auf meinen Sohn. Ein Mann braucht etwas, was er seinem Sohn vererben kann.« Er wurde sentimental, und seine Stimme bekam einen träumerischen Klang. »Aber bis es so weit ist, habe ich noch einiges zu tun. Eins der nächsten Ziele, die ich zu erreichen gedenke, ist der Ruin von Roarke. Ich werde ihn in die Knie zwingen. Ich werde ihn fertig machen, Canarde, Sie werden sehen.«
    Wieder nippte er an seinem Drink, blickte versonnen über die ausgedehnte Rasenfläche und wiederholte nickend: »Ich werde ihn fertig machen und zugleich dafür sorgen, dass seine Polizistin vor mir auf dem Boden rutscht und um Gnade für ihn fleht.«

16
    R oarkes sorgfältig abgeschirmtes, zweites privates Büro war mit lauter hochmodernen, ausgeklügelten, nicht registrierten Gerätschaften bestückt. Das große, suchende Auge der Computerüberwachung war für diese Dinge blind. Nichts von dem, was hier geschah, drang je nach außen durch.
    Und wenn ein Mann mit Roarkes Talenten die Maschinen bediente, gab es keine Informationen, die er nicht frührer oder später in die Hand bekam.
    Obwohl außer Roarke nur Eve und Summerset diesen gesicherten Bereich jemals betreten hatten, und obwohl der Raum ein reines Arbeitszimmer war, wirkte er mit den großen, durch Sichtblenden vor fremden Einblicken geschützten Fenstern und dem wunderbaren Fliesenboden großzügig und elegant.
    Eve erinnerte die schimmernde, u-förmige Konsole jedes Mal an die Kommandobrücke eines hervorragend konstruierten Raumschiffs. Und Roarke wirkte, wenn er dort saß und meisterhaft die verschiedensten Knöpfe bediente, wie der Kapitän.
    Hier drinnen würde sie die Vorschriften zum Datenschutz umgehen. Oder wäre zumindest dabei, wenn Roarke es für sie tat.
    »Als Erstes guck bitte nach Roth«, wandte sie sich an ihren Mann. »Sie behauptet, ihr Mann hätte ihre gemeinsamen Konten leer geräumt und das Geld für sich und seine neue Freundin auf die Seite geschafft. Captain Ellen Roth. Ihre Adresse ist -«
    »Die werde ich nicht brauchen.«
    Noch größere Freude als an dieser Art der Arbeit hatte er an dem giftigen Blick, mit dem ihn seine Frau bedachte, als er sämtliche Schutzwälle, die selbst unter den schlauen Füchsen der Abteilung für elektronische Ermittlungen als undurchdringlich galten, geradezu spielerisch durchbrach.
    Statt sich die Informationen vorlesen zu lassen, rief er sie auf einem der großen Wandbildschirme auf.
    »Allzu viel hat er nicht beiseite schaffen können«, stellte er angesichts der Zahlenreihen fest. »Aber wahrscheinlich wird es reichen, damit er es sich mit seiner Freundin irgendwo gemütlich machen kann. Ein arbeitsloser Schriftsteller. Aber manche Frauen finden diese hungerleidenden Künstlertypen attraktiv. Möglich, dass der Grund dafür ihre bleichen, ausgemergelten Gesichter und ihre

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