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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wollte dafür, dass er sich wie ein Idiot benommen hat. Möglicherweise aber war das Ganze auch nur inszeniert. Auf alle Fälle brauche ich mehr Fakten, bevor ich sicher weiß, ob ich ihm trauen kann.«
    Wortlos drückte Roarke ein paar Tasten seines Keyboards, und sofort tauchte ein ausführlicher Bericht auf seinem Bildschirm auf.
    »Du hast ihn bereits überprüft?«
    »Hast du etwa etwas anderes erwartet?«, fragte Roarke sie kühl. »Webster scheint eine blütenreine Weste zu haben. Wodurch er sich, wenn du denselben Maßstab wie bei Roth anlegst, durchaus verdächtig macht.«
    »Nur, dass es einen Unterschied zwischen den beiden gibt.« Sie trat dichter an den Monitor heran und runzelte die Stirn. »Er wusste, dass Kohli undercover tätig war, denn er war an den Ermittlungen beteiligt. Weshalb hätte er einen sauberen Kollegen um die Ecke bringen sollen? Der bisherigen Beweislage, meinem Instinkt und Dr. Miras Täterprofil zufolge suche ich jemanden, der sich als Rächer sieht. Jemanden, der es auf korrupte Polizisten abgesehen hat. Webster ist einer der wenigen gewesen, die wussten, dass Kohli sauber war. Weshalb er, wenn er selber eine reine Weste hat, alt Täter nicht in Frage kommt.«
    »Und wenn er keine reine Weste hätte?«
    »Dann wäre ich davon ausgegangen, dass er Kohli deshalb aus dem Verkehr gezogen hat, weil der sauber war und rausgefunden hatte, dass er selber Dreck am Stecken hat. Was sind das hier für Überweisungen, die er seit zwei Jahren regelmäßig jeden Monat tätigt? Wer in aller Welt ist LaDonna Kirk?«
    »Er hat eine Schwester, die geschieden ist, die Medizin studiert und die er unterstützt.«
    »Hmm. Könnte eine Tarnung sein.«
    »Es stimmt. Ich habe es geprüft. Übrigens gehört sie zu den Besten ihrer Klasse. Hin und wieder spielt er«, fuhr Roarke mit ruhiger Stimme fort und nahm einen Schluck aus seinem Glas. »Stets nur um kleine Summen, wie sie für Leute typisch sind, die zum Vergnügen ins Casino gehen. Außerdem leistet er sich eine Baseball-Jahreskarte und hat eine Vorliebe für die Anzüge eines bestimmten Designers, dessen Entwürfe meiner Meinung nach hoffnungslos überteuert und vor allem nicht besonders hübsch zu nennen sind. Er ist nicht gerade sparsam, lebt aber im Rahmen seiner Verhältnisse. Was, wenn ich so sagen darf, nicht allzu schwierig ist. Ihr beiden habt denselben Rang, aber er verdient fast doppelt so viel wie du. Ich an deiner Stelle würde mich darüber beschweren.«
    »Sesselfurzer«, stellte Eve verächtlich fest. »Wer hätte das gedacht? Du hast dich wirklich eingehend mit ihm befasst.«
    »Ich bin nun einmal gründlich.«
    Sie kam zu dem Ergebnis, dass es sicher besser wäre, wenn sie es dabei beließ. »Er will in mein Team.«
    »Wie bitte?«
    »Er will mit in dem Fall ermitteln. Er will, dass ich ihn in meine Mannschaft nehme. Er hat das Gefühl, benutzt oder eher regelrecht missbraucht worden zu sein. Schließlich haben sie ihn mit den falschen Informationen über Kohli hinter mir hergeschickt.«
    »Willst du wissen, was ich davon halte?«
    Beziehungen, dachte sie düster, waren manchmal echt lästig, doch sie sah ihn abwartend an. »Ich will wissen, ob wir beide Schwierigkeiten miteinander kriegen, wenn er Teil meiner Mannschaft wird.«
    »Was wäre, wenn ja?«
    »Dann bleibt er draußen. Er wäre mir wahrscheinlich durchaus nützlich, aber ich brauche ihn nicht unbedingt.«
    »Meine liebe Eve. Du brauchst dir keinerlei Gedanken darüber zu machen, dass es an meinem Ego kratzen würde, wenn du ihn in dein Team holst«, wiederholte er den am Vormittag von ihr benutzten Satz. »Tu, was du willst. Und jetzt muss ich hier weitermachen«, meinte er, als der Computer leise pfiff. »Hast du sonst noch irgendwelche Namen?«
    »Ein paar.«
    »Dann mach dich an die Arbeit.« Er winkte in Richtung des anderen Computers und nahm erneut hinter seiner Konsole Platz.
    Mit der Ehe war es wie mit einem riesengroßen Puzzle, ging es Eve, während sie sich setzte, durch den Kopf. Jedes Mal, wenn sie die unzähligen Teile in die Hand nahm, änderte sich zu allem Überfluss auch noch deren Form. Roarke schien kein Problem damit zu haben, dass sie mit Webster zusammenarbeiten wollte, obwohl derselbe Mann gerade erst am Vorabend von ihm verprügelt worden war.
    Oder stimmte es gar nicht, was er sagte, und er wartete darauf, dass sie in eine Falle lief?
    Missmutig schüttelte sie ihr Haupt. Das würde sie besser später irgendwann mal klären. Jetzt hatte sie zu

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