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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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jede Menge Schmutz. Wie groß ist der Schritt von der vorsätzlichen Zerstörung eines anderen Lebens bis hin zu einem Mord?« Sie zuckte mit den Schultern. »Webster besorgt mir ein paar Informationen über diesen Myers, und wir werden sehen, in welche Richtung uns das führt. Ich kann nicht gerade behaupten, dass Bayliss jetzt schon für mich der Hauptverdächtige in diesen Fällen ist. Meiner Meinung nach wäre allein der Anblick, den der Täter verursacht hat, mehr, als er verkraften würde – außerdem hat er gewusst, dass Kohli sauber war. Aber wie dem auch sei: Er steckt bis über beide Ohren in der Sache drin.«
    »Falls du dir seine Akte ansehen möchtest, kein Problem.«
    »Für dich wahrscheinlich nicht. Aber ich halte mich in diesem Fall lieber an das Gesetz und hole mir die richterliche Erlaubnis zur Einsicht in sein Dossier. Falls ich Bayliss nämlich offiziell vernehme – und das werde ich herzlich gerne tun –, dann will ich, dass alles streng nach Vorschrift läuft und er mir keine Verfahrensfehler anlasten kann.«
    »Dann besorgst du dir am besten gleich noch die Erlaubnis, dir Vernons Akte anzusehen.«
    »Der steht bereits auf meiner Liste«, meinte sie und stand dann langsam auf. »Du bist der Spur des Geldes nachgegangen.«
    »Allerdings, und sie hat mich auf verschlungenen, gut versteckten Pfaden bis zur Max Ricker Unlimited geführt. Wodurch noch nicht bewiesen ist, dass Ricker persönlich das Geld an Vernon übergeben hat, aber zumindest steckt sein Unternehmen in der Sache drin. Er ist nicht mehr so clever, wie er früher mal war«, murmelte Roarke. »Und auch nicht mehr so vorsichtig. Wenn er noch der Alte wäre, hätte ich mindestens doppelt so lange brauchen müssen, bis mir der Nachweis der Verbindung zwischen seinem Laden und Vernon gelingt.«
    »Möglicherweise bist du cleverer als damals.« Sie trat neben ihn, legte eine Hand auf seine Schulter und sah sich die Daten auf dem Bildschirm an. Das meiste, was sie dort entdeckte, war ein wildes Durcheinander von verschiedenen Konten, Namen, Unternehmen. Ein Name jedoch zauberte ein Lächeln auf ihr angespanntes Gesicht.
    »Wenn ich richtig lese, steht dort eindeutig Canarde. Er fungiert also als Justitiar der Northeast Manufacturing, einer Zweigstelle von Rickers Hauptunternehmen, ja?«
    »Das ist richtig.«
    »Und verstehe ich das hier ebenfalls richtig? Canarde hat das Geld vom Hauptgeschäft an Northeast, von dort an ein anderes Unternehmen und dann weiter an das Casino auf Vegas II geleitet, wo es – angeblich als Spielgewinn – an Vernon übergeben worden ist.«
    »Ich bin rasend stolz auf dich.« Er nahm ihre Hand von seiner Schulter und presste seine Lippen auf ihr Handgelenk.
    »Danke, aber das Diagramm, das du erstellt hast, ist so übersichtlich, dass selbst ein Idiot die richtigen Schlüsse daraus ziehen kann. Ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, etwas gegen diesen selbstgefälligen Hurensohn Canarde in die Hand zu kriegen – und du hast es mir gegeben. Nur, dass ich es leider nicht verwenden kann«, stellte sie angewidert fest und stapfte durch den Raum. »Außer, wenn ich Vernon dazu kriege, dass er auspackt.«
    Sie würde ihn dazu bekommen, schwor sie sich, und baute sich so vor dem breiten Fenster auf, dass ihr Commander, als sie ihn über ihr Handy anrief, keins der verbotenen Geräte sah.
    Roarke blieb in seinem Sessel sitzen und hörte dem Gespräch mit ihrem Vorgesetzten zu. Sie trug ihr Anliegen mit klaren, knappen und doch detaillierten Sätzen vor, wobei ihre Stimme nicht die geringste Leidenschaft verriet. Er kannte sie so gut, dass er bereits wusste, was der Zweck ihres Anrufs war.
    Weshalb es ihn nicht im Geringsten überraschte, als es ihr nicht reichte, als Whitney sich bereit erklärte, ihrer Bitte, sich die Akte Bayliss ansehen zu dürfen, gleich am nächsten Morgen durch ein persönliches Gespräch mit dem zuständigen Richter Nachdruck zu verleihen.
    »Sir, ich möchte mich schon heute Abend mit Bayliss unterhalten.«
    »Lieutenant, Captain Bayliss ist nach wie vor ein hochrangiger Beamter der New Yorker Polizei. Es wird deshalb nicht gerade einfach, einen Richter dazu zu bewegen, Ihnen die Erlaubnis zu erteilen, sich seine Akte anzusehen und ihn obendrein im Zusammenhang mit zwei Mordfällen offiziell zu vernehmen.«
    »Das ist mir klar, Commander. Deshalb habe ich Sie in der Hoffnung angerufen, dass Sie Chief Tibble dazu bringen, dass er mir ebenfalls Rückendeckung gibt.«
    »Sie wollen, dass ich

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