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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Paris. Sie ist schon vor drei Tagen abgeflogen. Wo sich Captain Bayliss heute Abend aufhält, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er nicht zu Hause ist.«
    »Dieser Durchsuchungsbefehl gestattet es mir, trotzdem hereinzukommen und zu gucken, ob er nicht doch irgendwo anzutreffen ist.«
    »Sehr wohl, Lieutenant. Ich bin auf die Einhaltung sämtlicher Gesetze programmiert.« Sie trat einen Schritt zurück. »Aber Sie werden sehen, dass der Captain heute Abend wirklich nicht zu Hause ist.«
    Eve trat entschlossen ein. »War er heute überhaupt schon einmal hier?«
    »Oh, ja. Er kam heute Nachmittag um kurz nach vier, ist achtundfünfzig Minuten später wieder gegangen, und ich glaube nicht, dass er heute Abend noch mal wiederkommt.«
    »Und warum glauben Sie das nicht?«
    »Weil er mit einem Koffer aus dem Haus gegangen ist.«
    »Wo ist sein Zimmer? Sein Schlafzimmer?«
    »Erster Stock, erste Tür links. Möchten Sie, dass ich Sie dorthin begleite?«
    »Nein.« Eve lief die Treppe hinauf, riss die Tür des Raumes auf und fluchte. Er schien tatsächlich nicht viel Zeit gehabt zu haben. Die Tür des Kleiderschranks stand offen, und die Schubladen seiner Kommode hatte er nach dem Öffnen nicht wieder zugedrückt.
    »Schon wieder so ein Klamotten-Fetischist«, murmelte sie säuerlich. »Es ist also unmöglich zu sagen, wie viel er mitgenommen hat. Peabody, finden Sie heraus, in welchem Hotel seine Frau in Paris abgestiegen ist. Er hat ein Wochenend- oder Ferienhaus, ich glaube, irgendwo in den Hamptons. Besorgen Sie mir die Adresse.«
    »Glauben Sie, dass er untergetaucht ist?«
    »Ich glaube, dass er nicht mehr da ist«, antwortete Eve in scharfem Ton. »Besorgen Sie mir die Adressen. Er hat bestimmt ein Arbeitszimmer hier im Haus. Das gucke ich mir erst mal an.«
    Das Arbeitszimmer lag im Erdgeschoss, und bis Eve es erreichte, war sie bereits zu dem Schluss gekommen, dass der Lebensstil der Bayliss' regelrecht steril zu nennen war. Das gesamte Haus war widerlich kalt und bestens durchorganisiert. Alles lag und stand ordentlich an seinem Platz.
    Außerdem, bemerkte sie, schliefen er und seine Frau offensichtlich nicht im selben Raum. Der Raum neben dem Schlafzimmer von Bayliss schien ein weibliches Refugium zu sein, komplett mit begehbarem Schrank, Ankleidebereich und einem hübschen Sekretär, auf dessen Platte elegantes Briefpapier mit dem Namen seiner Gattin lag.
    Auch das Arbeitszimmer wirkte gnadenlos gut aufgeräumt, auch wenn sie sofort merkte, dass es von ihm in aller Eile durchforstet worden war. Der Schreibtischstuhl stand nicht an seinem Platz, und eine Disketten-box stand aufgeklappt auf seinem Tisch.
    Er war offenbar nervös. Nervös und deshalb nicht so smart und sorgfältig wie sonst. Nun, mein guter Bayliss, überlegte sie, wovor hast du solche Angst?
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche und überprüfte alle Flüge dieses Tages nach Paris. Sein Name tauchte nirgends auf, doch konnte sie nicht sicher sein, dass er nicht unter einem falschen Namen irgendwo eingestiegen war.
    Sie ging zur Tür und rief nach ihrer Assistentin, die sofort angelaufen kam. »Ich habe die Informationen, die Sie haben wollten«, meinte Peabody und las sie eilig vor.
    »Gut. Wir werden bei der Durchsuchung dieses Hauses bis an die Grenzen unserer Befugnisse gehen. Ich möchte, dass Sie Feeney kontaktieren. Es geht um dieses Gerät«, meinte sie und zeigte mit dem Daumen auf die Kiste, die hinter ihr stand. »Ich will, dass er es genau unter die Lupe nimmt. Er hat Daten mitgenommen, aber ich bin sicher, dass noch was in der Maschine ist. Bis Feeney das gefunden hat, prüfen Sie jeden Zentimeter dieses Hauses.«
    »Zu Befehl, Madam. Und was machen Sie?«, fragte Peabody, als ihre Chefin sich zum Gehen wandte. »Ich fahre an den Strand.«

17
    E ve prüfte zum x-ten Mal, ob ihr Sicherheitsgurt richtig saß, und widerstand nur mühsam dem dringenden Verlangen, die Augen zuzukneifen, bis sie wieder sicher auf der Erde war. »So eilig habe ich es nun auch wieder nicht.«
    Roarke sah sie mit hoch gezogener Braue von der Seite an, während er den nagelneuen Luft-Land-Sport-Streamer durch den pastellfarbenen Abendhimmel schießen ließ. »Als du mich gebeten hast, dich hierher zu bringen, hast du aber noch etwas ganz anderes gesagt.«
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du unbedingt ein neues Spielzeug ausprobieren willst. Himmel.« Sie machte den Fehler, unter sich zu blicken, und sah, wie die Küste und die Ansammlung von Häusern, Hotels und

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