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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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fort. »Es tut mir Leid.«
    »Er wird Ihrer Mutter nichts tun. Das verspreche ich Ihnen. Ich habe einen Ort, an den sie gehen kann und an dem sie vor ihm sicher ist, bis diese ganze Sache ausgestanden ist.«
    Rue starrte ihn mit großen Augen an. »Ich verstehe nicht …«
    »Sie werden sich besser fühlen, wenn Sie wissen, dass ihr nichts geschehen kann, und Sie brauchen in den nächsten Tagen Ihre gesamte Energie und all Ihre Konzentration für die Arbeit hier im Club.«
    »Sie behalten mich? Nach allem, was passiert ist?«
    »Ich habe keine Mutter, aber ich weiß, wie es ist, wenn man einen anderen Menschen mehr liebt als sich selbst, und was man alles tun würde, um dafür zu sorgen, dass diesem Menschen nichts passiert. Sie hätten mir vertrauen sollen, Rue, und Sie sollten mir in Zukunft trauen. Ich kann Ihnen jedoch kaum zum Vorwurf machen, dass Sie derart in Sorge um Ihre Mutter gewesen sind.«
    Sie setzte sich auf einen Hocker, vergrub den Kopf zwischen den Händen und fing lautlos an zu schluchzen.
    Er schenkte ihnen beiden noch einen Brandy ein, öffnete eine Flasche Wasser und stellte sie vor ihr auf den Tisch.
    »Los, trinken Sie das Wasser, das macht einen klaren Kopf.«
    »Das ist der Grund, aus dem er Sie so hasst.« Ihre Stimme klang noch etwas rau, doch sie hatte sich inzwischen wieder halbwegs in der Gewalt. »Wegen allem, was Sie sind und was er niemals sein wird. Er kann nicht verstehen, was in Ihnen vorgeht, was Sie zu dem wunderbaren Menschen macht, der Sie von Anfang an gewesen sind. Deshalb hasst er Sie. Es würde ihm nicht reichen, Sie zu töten. Er will Sie ruinieren, will, dass Sie vor ihm auf dem Boden kriechen, damit er Sie zertreten kann.«
    »Das will ich doch hoffen. Und jetzt erkläre ich Ihnen meinen Plan.«
    Eve ging davon aus, dass sie nach fast einjähriger Ehe wusste, welches die beste Vorgehensweise war. Wenn Roarke und sie bezüglich ihrer Arbeit verschiedene Auffassungen vertraten, war es für sie am besten, wenn sie einem Gespräch mit ihm so lange wie nur irgend möglich auswich.
    Also rief sie vom Wagen aus zu Hause an und nahm, da sie davon ausging, dass er in seinem Arbeitszimmer säße, die direkte Durchwahl des in ihrem Schlafzimmer neben dem Bett stehenden Links. Auf diese Weise würde er nicht mitbekommen, wenn das rote Lämpchen blinkte, und käme nicht persönlich an den Apparat.
    »He«, grüßte sie und lächelte in die Kamera. »Ich dachte, ich lasse dich wissen, dass ich gleich wieder auf dem Revier sein werde. Ich haue mich dort eine halbe Stunde aufs Ohr. Vorher muss ich noch kurz rüber ins Labor, um zu hören, ob der Sturschädel schon etwas rausgefunden hat. Und dann arbeite ich höchstwahrscheinlich durch. Ich melde mich wieder bei dir, sobald ich die Gelegenheit dazu bekomme. Bis dann.«
    Damit brach sie die Übertragung ab und merkte erst, dass ihr ein leiser Seufzer der Erleichterung entwichen war, als Peabody sie grinsend von der Seite ansah. »Was ist?«
    »Wollen Sie wissen, was eine allein stehende Frau von diesem ganzen Ehezirkus hält?«
    »Nein.«
    »Sie wissen, dass er Ihnen die Hölle heiß machen wird, weil Sie diese Drohung unseres Killers nicht ernst nehmen«, ignorierte Peabody fröhlich Eves Stirnrunzeln. »Also weichen Sie ihm aus. Nach dem Motto: Ich habe zu viel zu tun, um mit dir zu reden. Darüber hinaus hat es keinen Sinn, auf mich zu warten, geh also am besten schon ins Bett.« Sie konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen. »Als ob das jemals funktionieren würde.«
    »Halten Sie die Klappe.« Eve versuchte, sich die Frage zu verkneifen, gab dann aber auf. »Und weshalb wird es Ihrer Meinung nach nicht funktionieren?«
    »Weil Sie zwar selbst durchaus gewieft sind, Dallas, er aber noch gewiefter. Vielleicht lässt er Sie eine Zeit lang gewähren, aber dann … bum.«
    »Bum? Was soll das heißen, bum?«
    »Ich habe keine Ahnung, denn schließlich bin ich weniger gewieft, als Sie beide es sind. Aber wir beide werden merken, wenn die Bombe platzt.« Sie klopfte gähnend auf ihren harten, unbequemen Sitz. »Bin schon lange nicht mehr in einem Streifenwagen gefahren. Und ich kann nicht gerade behaupten, es hätte mir gefehlt.«
    Eve lenkte den Wagen direkt vor dem Labor an den Straßenrand. »Etwas anderes war nicht zu kriegen. Wahrscheinlich werde ich noch Schwierigkeiten bekommen, weil ich diese Kiste schlicht konfisziert habe, aber mein eigenes Fahrzeug ist leider endgültig Schrott.«
    »Nee.« Peabody rieb sich die Augen und

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