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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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töten. Falls diese Anschuldigungen falsch sind und Sie wirklich so talentiert und einsatzfreudig sind, wie man allgemein behauptet, werden Sie einen Weg finden, um Ricker und seine Organisation innerhalb des Ihnen von mir gewährten Zeitraums aus dem Verkehr zu ziehen. Diese Aufgabe erfordert Ihr gesamtes Talent und Ihre uneingeschränkte Konzentration. Der Fairness halber – und ich möchte fair sein – gebe ich Ihnen mein Wort, dass ich weder gegen Sie noch gegen irgendjemand anderen vorgehen werde, bis die Frist verstrichen ist.
    Erledigen Sie Max Ricker, Lieutenant. Sonst erledige ich Sie.

18
    E ve machte Kopien von der Botschaft, fügte die Diskette den anderen Beweismitteln hinzu und überließ dann den Computer Feeney, der ihn auf die Wache schaffen, auseinander nehmen und auf Herz und Nieren überprüfen würde. Ohne dass er etwas fände. Das wusste sie. Das Einzige, was der Killer auf der Maschine hinterlassen hatte, war die persönliche Nachricht an sie.
    Sie hatte zwar die feste Absicht, Ricker aus dem Verkehr zu ziehen, aber die Jagd auf Ricker kam für sie erst an zweiter Stelle. Egal welcher Art seine Verbindung zu dem Killer war: Ricker war nicht derjenige, der die Taten begangen hatte. Das stand eindeutig fest.
    An erster Stelle kam für sie weiterhin die Jagd nach einem durchgeknallten Cop. Und wenn dem Kerl mit einem Mal an einer direkten Konfrontation mit ihr gelegen war, dann fand sie das okay. Nicht okay hingegen war, dass er ihr ihre Ermittlungsarbeit vorschreiben wollte. Sie würde mit aller Sorgfalt ihre eigenen Wege beschreiten.
    Sie drängte die Leute von der Spurensicherung zu größter Eile und rief persönlich im Labor an, um dafür zu sorgen, dass man dort die Proben, die sie schickte, umgehend unter die Lupe nahm. Wenn erforderlich, würde sie rund um die Uhr ermitteln, bis der Fall abgeschlossen wäre. Und dasselbe würde jeder ihrer Leute tun.
    Roarke hingegen hatte andere Prioritäten und einen völlig anderen Stil. Er hatte keine Zeit damit vergeudet, Eve zu fragen, was sie vorhatte, oder mit ihr darüber zu streiten, dass sie Maßnahmen zu ihrer persönlichen Sicherheit ergriff.
    Er überließ sie ihrer Arbeit, kehrte alleine nach New York zurück und hatte sich bis zu seiner Ankunft bereits einen eigenen Plan zurechtgelegt.
    Er parkte seinen Wagen vor dem Purgatorium und öffnete die Tür. Das Durcheinander war bereits beseitigt, und die ersten Reparaturen wurden durchgeführt. Zwar war das Lokal noch nicht wieder der elegante Sündenpfuhl, der es vor dem Überfall gewesen war, doch bald – sehr bald schon – lüden sie die ersten Gäste zur Neueröffnung ein.
    Der mit silbrig schimmernden Kreisen und Quadraten ausgelegte Boden sowie das dunkelblaue Glas, das auf seine Anweisung statt der bisherigen Spiegel die Wand hinter dem Tresen zierte, warfen das Licht der in die Decke eingelassenen Lampen weich zurück und gaben einem das Gefühl, als wäre man in einer völlig fremden Welt.
    Oder eher in der Unterwelt, überlegte Roarke und nickte zufrieden, da die Atmosphäre genau seiner Vorstellung entsprach.
    Er trat hinter die Bar, schenkte zwei Brandy ein und blickte in Richtung der langen, geschwungenen Treppe, über die Rue MacLean zu ihm hinunterkam.
    »Ich habe mir alles angesehen«, erklärte sie und sah ihn lächelnd an. »Sämtliche Reparaturen laufen wie am Schnürchen. Sie arbeiten schnell.«
    »Spätestens in zweiundsiebzig Stunden machen wir wieder auf.«
    »Zweiundsiebzig Stunden.« Sie nahm das Glas, das er über den Tresen in ihre Richtung schob, und atmete hörbar aus. »Ist das nicht ein bisschen knapp?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass bis dahin alles fertig ist. Ich möchte, dass Sie heute Abend den Schichtplan für die Leute erstellen und sie morgen früh darüber informieren, wer von ihnen wann zum Dienst erscheinen soll. Freitagabend wird der Laden neu eröffnet, und zwar im großen Stil.« Er hob sein Glas an seinen Mund und sah sie über den Rand hinweg an.
    »Sie sind der Boss.«
    »Genau.« Er zog seine Zigaretten aus der Tasche, legte die Schachtel auf den Tresen und zündete sich einen Glimmstängel an. »Wie hat er es geschafft, Sie für seine Zwecke einzuspannen?«
    Das kurze Aufblitzen von Panik in ihren dunklen Augen wurde sofort durch einen Ausdruck der Verständnislosigkeit ersetzt. »Was meinen Sie?«
    »Er hat mein Lokal benutzt, um ein paar illegale Geschäfte zu tätigen. Natürlich schön verdeckt und nie im wirklich großen Stil. Gerade

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