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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hatten Sie noch nie.«
    »Das ist echt schön. Wenn ich innerhalb der nächsten Stunde Ergebnisse bekomme, kriegen Sie dafür die Karten in Ihre gierige Patschehand gedrückt. Und wenn Sie etwas finden, etwas, das mich wirklich weiterbringt, sorge ich zusätzlich dafür, dass Sie von Mavis einen dicken, fetten Kuss mitten auf den Mund gedrückt bekommen.«
    Sie tätschelte ihm aufmunternd den Kopf, wandte sich zum Gehen und meinte, als sie in der Tür stand und er fassungslos mit offenem Mund vor der Arbeitsfläche stand: »Noch neunundfünfzig Minuten. Die Zeit läuft.«
    Blitzartig beugte er sich erneut über sein Mikroskop.
    »Gewieft«, stellte Peabody beim Hinausgehen bewundernd fest. »Wie ich bereits sagte, Sie sind unglaublich gewieft.«
    Zurück auf dem Revier begann Peabody mit dem Schreiben des vorläufigen Berichts, und Eve tätigte den unglückseligen Anruf bei Bayliss' Gattin in Paris.
    Das Gespräch verschlang mehr Zeit, als sie zur Verfügung hatte, und brachte ihr, außer dass es sie deprimierte, nicht das Geringste ein. Bayliss' Frau hatte keine Antworten für sie, und falls sie irgendetwas wusste, hatte der Schock über die Nachricht von der Ermordung ihres Mannes dieses Wissen tief vergraben, sodass es lange dauern würde, bis es wieder an die Oberfläche schwappte.
    Die Witwe lehnte eine Video-Identifizierung des Verstorbenen kategorisch ab und wurde so hysterisch, dass sie kein Wort mehr herausbekam.
    Schluchzend reichte sie das Link an ihre Schwester weiter, eine hübsche, bleiche, brünette Frau. »Und ein Irrtum ist völlig ausgeschlossen?«, fragte die.
    »Ja. Ich kann dafür sorgen, dass ein Psychologe der Pariser Polizei zu Ihrer Schwester kommt.«
    »Nein, nein, ich kümmere mich schon um sie. Es ist besser, wenn jemand von der Familie bei ihr ist. Ein Fremder würde alles nur noch schlimmer machen. Sie hat erst heute Nachmittag Manschettenknöpfe für ihn gekauft. Mein Gott.«
    Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Eve empfand es als beruhigend, dass sie nicht wie ihre Schwester völlig aus dem Gleichgewicht geriet. »Ich werde mich um alles kümmern. Ich kümmere mich um meine Schwester und darum, dass wir Flüge in der nächsten Maschine zurück nach New York erhalten. Wir kommen, so schnell es geht.«
    »Setzen Sie sich bitte so bald wie möglich mit mir in Verbindung. Ich muss noch einmal mit Mrs Bayliss sprechen. Nochmals, mein Beileid zum Tod von Ihrem Schwager.«
    Dann lehnte sich Eve zurück und starrte auf den schwarzen Bildschirm ihres Links.
    Kohli, Mills und nun Bayliss. Sie entfernte sich im Geiste einen Schritt von den bisher zusammengetragenen Fakten und versuchte sich die Menschen anzusehen. Polizisten. Auch wenn sie alle drei ihre Arbeit unterschiedlich erledigt hatten – sie hatten alle zur großen »Polizisten-Familie« gehört. Und, davon war sie überzeugt, alle drei hatten ihren Mörder gekannt. Die ersten beiden Opfer hatten ihm sogar vertraut.
    Vor allem Kohli, denn sonst hätte er bestimmt keine Unterhaltung zu so später Stunde in einem gänzlich leeren Club mit dem Menschen geführt. Ein nächtliches Gespräch bei einem Bier führte man gewöhnlich nur mit einem Freund. Er hatte seiner Frau von einer Verabredung erzählt, den Namen der Person, die er hatte treffen wollen, jedoch nicht erwähnt. Womöglich war die Person weniger ein Freund gewesen als vielmehr ein Kollege. Jemand, den er geachtet und von dem er angenommen hatte, er könne mit ihm sprechen. In einem ungezwungenen Rahmen. Über einem Bier.
    Jemand, dachte sie, aus seiner eigenen Truppe. Jemand, der, wie sie annahm, auf irgendeine Weise mit Ricker in Verbindung stand.
    »Computer, ich brauche eine Liste sämtlicher Beamter des hundertachtundzwanzigsten Reviers, einschließlich derer, die in den letzten zwei, nein, drei Jahren aus dem Dienst ausgeschieden sind. Außerdem brauche ich sämtliche Fälle oder Ermittlungen, die von einem oder mehreren dieser Beamten durchgeführt worden sind und bei denen es direkt oder indirekt um Max Ricker oder … wie war noch der Name seines Sohnes? … Alex, richtig, Alex Ricker ging. Dazu hätte ich gerne noch eine Liste aller Fälle, bei denen der Rechtsanwalt Canarde bei polizeilichen Vernehmungen und/oder vor Gericht aufgetreten ist.«
    Die Erstellung aller Listen wird frühestens in vier Stunden und zwanzig Minuten abgeschlossen sein.
    »Dann komm am besten sofort in die Gänge.«
    Unverständlicher Befehl. Bitte formulieren Sie den Auftrag neu

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