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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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    »Meine Güte. Fang endlich an.«
    Sie genehmigte sich einen Kaffee, ging in den Besprechungsraum hinüber und rief auf dem dortigen Computer alle Informationen über Detective Vernon auf. Wahrscheinlich hätte sie das zusätzlich problemlos auf ihrer eigenen Maschine machen können, während diese weiter die ihr aufgetragene andere Arbeit tat. Schließlich war sie nagelneu und verglichen mit dem jämmerlichen Schrotthaufen, mit dem sie sich bis vor kurzem herumärgern musste, ein richtiges Juwel.
    Uneingeschränktes Vertrauen jedoch hatte Eve auch in die neue Wunderkiste nicht.
    Sie brachte über eine Stunde mit Vernons Daten zu, denn sie hatte die Absicht, ihn in Kürze zu vernehmen, und da wollte sie genauestens über diesen Schweinehund Bescheid wissen.
    Als langsam die Wirkung des getrunkenen Kaffees nachließ und die Worte anfingen, vor ihren Augen zu verschwimmen, klingelte ihr Handy, und sie hielt es müde an ihr Ohr. »Dallas.«
    »Ich habe mir einen dicken, fetten Zungenkuss verdient.«
    »Von einem Zungenkuss war nie die Rede«, antwortete Eve und nahm sich vor, Mavis eindringlich zu raten, nicht den Mund zu öffnen, solange der Sturschädel während ihres Konzerts hinter der Bühne war. »Also los, was haben Sie herausgefunden?«
    »Etwas, das selbst Ihr eiskaltes Herz erwärmen wird. Ich habe einen winzig kleinen Klecks Seal-It auf dem Wannenrand entdeckt.«
    »Meine Güte, wenn Sie mir jetzt noch erzählen, dass Sie einen Fingerabdruck haben, kriegen Sie nicht nur von Mavis, sondern auch von mir persönlich einen Kuss.«
    »Ihr Polizisten wünscht euch hartnäckig irgendwelche Wunder.« Er atmete zischend aus. »Was ich habe, ist eine Spur von Seal-It. Ich schätze, er hat sich damit Hände und Füße eingesprüht, nur hat er dabei ein bisschen übertrieben. Sie wissen, was passiert, wenn man das Zeug zu dick aufträgt?«
    »Ja, dann gibt es kleine Klümpchen. Wenn man irgendwas berührt, bleibt immer etwas davon hängen. Verdammt, Dickie, was soll mir das schon nützen, dass er ein bisschen Seal-It auf dem Wannenrand zurückgelassen hat?«
    »Wollen Sie es nun hören oder fallen Sie mir lieber weiter ständig ins Wort? Wahrscheinlich hat er das Zeug verloren, als er den armen Kerl für sein letztes Bad im Whirlpool in die Wanne verfrachtet hat. Weshalb schätzungsweise der winzige Fingernagelrest, der mir dank meines Eifers und meiner scharfen Adleraugen nicht entgangen ist, Ihrem Killer abgebrochen ist.«
    Statt in lauten Jubel auszubrechen, fragte Eve streng: »Haben Sie den DANN mit denen von Bayliss verglichen?«
    »Halten Sie mich für einen Vollidioten?«
    Sie öffnete den Mund, sagte sich dann aber, dass sie Dickie noch brauchte, und klappte ihn wieder zu. »Entschuldigen Sie, Dickie, es war eine lange Nacht.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Der Krümel passt nicht zu den Nägeln von Bayliss. Ich habe das Stück – und dabei ist das kleine Schätzchen so klein, dass man es nur unter der Lupe sieht – von einem der Klebestreifen entfernt. Daneben klebte Bayliss' Haar. Wahrscheinlich stammte es von seinem Arm, weil einer der Klebestreifen dort befestigt war, aber Sie glauben doch wohl nicht, dass auch ein Stück seines Fingernagels dort gelandet ist.«
    »Nein, nein, das glaube ich nicht. Verdammt, Dickie, das ist wirklich gut. Das ist wunderbar. Ich glaube, ich fange an, mich in Sie zu verlieben.«
    »Das tun sie am Ende alle. Warten Sie, ich kriege gerade die ersten Daten zugeschickt.« Er schoss auf seinem Lieblingsrollenhocker quer durch das Labor. »Männlich. Weiß. Viel mehr kann ich Ihnen noch nicht sagen. Wenn ich versuchen soll, ein ungefähres Alter, Erbanlagen und all die anderen schönen Dinge für Sie herauszufinden, braucht das natürlich Zeit. Mit dem Stückchen Fingernagel habe ich natürlich nur sehr wenig Material. Aber vielleicht finde ich ja noch mehr. Wenn die Versiegelung von seinen Händen an einer Stelle aufgebrochen ist, dann war sie ja möglicherweise auch an einer anderen Stelle nicht ganz dicht. Bisher allerdings stammen die einzigen Haare, die ich gefunden habe, von Bayliss.«
    »Suchen Sie einfach weiter. Gut gemacht, Dickie.«
    »Allerdings. Wissen Sie was, Dallas? Wenn Sie diesen Typen schnappen, nageln wir ihn während der Gerichtsverhandlung fest. Ja, das wär was.«
    »Allerdings. Nur müssen wir ihn dazu erst mal haben.«
    Damit brach sie die Übertragung ab und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
    Ein Stückchen Fingernagel, dachte sie. Er war

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