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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Roarke vorübergehend als zivile Hilfskraft für die parallel zu Ihrer Aufklärungsarbeit in den drei Mordfällen laufenden Ermittlungen gegen Max Ricker engagiert.«
    »Chief Tibble -«
    »Haben Sie irgendwelche Einwände, Lieutenant?«, fragte Tibble ruhig. Wenn sie nicht kurz davor gestanden hätte, vor lauter Zorn zu explodieren, hätte sie eventuell den Anflug von Humor in seiner Stimme bemerkt.
    »Eine ganze Reihe, angefangen mit der Tatsache, dass die Ermittlungen gegen Ricker nicht halb so wichtig wie meine Arbeit sind. Ich bin gerade dabei, neue Beweise und Daten zu analysieren, die meiner Überzeugung nach zu einer baldigen Verhaftung im Zusammenhang mit meinen Fällen führen werden. Es gibt eine Verbindung zwischen Ricker und den Morden«, fuhr sie mit mühsam beherrschter Stimme fort, »und sie ist durchaus wichtig. Aber sie hat keinerlei Bedeutung für die Spur, die ich im Moment verfolge, und ebenso wenig für die Verhaftung, die in Kürze von mir vorgenommen werden wird. Meiner Meinung nach ist diese Verbindung weniger mit Händen greifbar als vielmehr emotional. Aus diesem Grund ist die Verfolgung von Max Ricker zurzeit nicht so wichtig. Ich bin der festen Überzeugung, dass das warten kann, bis ich den Hauptverdächtigen vernommen habe. Aus diesem Grund bitte ich darum, dass sämtliche möglichen Schritte gegen Ricker erst nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Fälle vorgenommen werden.«
    Tibble sah ihr reglos ins Gesicht. »Sie sind von dem Mörder als potentielles neues Opfer auserkoren worden.«
    »Jeder Polizist ist in Gefahr, von ihm aufs Korn genommen zu werden. Der Killer versucht mich dazu zu bringen, dass ich mich, statt ihn weiter zu verfolgen, auf Ricker konzentriere. Aber ich habe nicht die Absicht, ihm diesen Gefallen zu tun. Und bei allem gebührendem Respekt, Sir, Sie sollten das genauso wenig.«
    Diesen letzten Satz sprach sie mit einem derartigen Nachdruck, dass Tibble nicht nur die Brauen, sondern gleichzeitig die Mundwinkel eindeutig amüsiert nach oben zog.
    »Lieutenant Dallas, bisher ist mir nicht aufgefallen, dass Sie bei Ihrer Arbeit nur ein einziges Mal von Ihren einmal gesteckten Zielen abgewichen sind. Aber eventuell habe ich ja irgendetwas übersehen oder Sie sind momentan schlicht überfordert. Wenn das der Fall ist, teile ich wohl besser jemand anderen für die Ermittlungen gegen Max Ricker ein.«
    »Dies ist das zweite Mal innerhalb weniger Stunden, dass mir jemand ein Ultimatum stellt. Und ich kann nicht gerade behaupten, dass mir das gefällt.«
    »Ich erwarte nicht, dass es Ihnen gefällt. Ich erwarte lediglich, dass Sie Ihre Arbeit tun.«
    »Chief Tibble«, mischte sich Roarke mit ruhiger Stimme ein. »Wir haben den Lieutenant nach einer harten Nacht ohne Vorwarnung mit dieser neuen Entwicklung konfrontiert. Obendrein wird diese Sache durch meine Anwesenheit in Ihrem Büro für sie zu einer persönlichen Angelegenheit. Vielleicht könnten wir ihr ja erklären, weshalb ich überhaupt hier sitze, bevor dieses Gespräch in eine völlig falsche Richtung läuft.«
    Um ein Haar hätte sie ihm unmissverständlich klar gemacht, dass sie durchaus ohne seine Fürsprache zurechtkam. Ehe jedoch das erste Wort über ihre Lippen kommen konnte, stand Whitney nickend auf.
    »Ich glaube, wir sollten erst einmal alle tief durchatmen und uns beruhigen. Außerdem hätte ich gerne eine Tasse Kaffee. Mit Ihrer Erlaubnis, Sir, werde ich uns allen welchen holen, während Roarke Lieutenant Dallas unser Vorhaben erklärt.«
    Tibble nickte, bedeutete Roarke mit einer knappen Handbewegung, dass er sprechen sollte, und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Wie ich dir bereits erklärt habe und wie auch deine Vorgesetzten von mir wissen, hatte ich einmal eine kurze Geschäftsbeziehung zu Max Ricker. Eine Beziehung«, fügte Roarke hinzu, »die ich beendet habe, als ich merkte, dass nicht alle seine Geschäfte legal zu nennen waren.
    Die Trennung ist nicht gerade freundschaftlich verlaufen. Dadurch, dass ich bei ihm ausgestiegen bin, verlor er eine Menge Geld und eine Reihe Kunden. Er ist dafür bekannt, dass er schon wegen wesentlich geringfügiger Dinge äußerst nachtragend sein kann, und dass er sich häufig Zeit lässt, ehe er sich an einem Menschen rächt. Das hat mir jedoch bis vor kurzem kein Kopfzerbrechen gemacht.«
    Als Whitney ihm eine Tasse Kaffee reichte, zuckte er bei dem Gedanken, dass dies Bullenkaffee war, innerlich zusammen, nahm die Tasse aber trotzdem an. »Wie dir

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