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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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überwinden. Das, was du gesagt hast darüber, dass du deine Nase nur dann in meine Arbeit stecken darfst, wenn es mir in den Kram passt? Damit hattest du Recht. Ich will damit nicht sagen, dass sich das ändern wird, aber du hattest Recht. Selbst wenn mir das nicht unbedingt gefällt. Außerdem weiß ich genau, dass du vorhin nur deshalb wortlos gegangen bist, weil du mir am liebsten eine Ohrfeige gegeben hättest. Nur wenn du das Verlangen hast, handgreiflich zu werden, lässt du mich einfach stehen.«
    »Wenn dem tatsächlich so wäre, hätte ich den halben Tag damit zu tun, dich irgendwo stehen zu lassen und wortlos zu gehen.«
    Entgegen seiner Hoffnung, dass sie lachen würde, blieb sie völlig ernst. »Und genau das tust du nicht.« Sie kam hinter den Schreibtisch und umfasste zärtlich sein Gesicht. »Du gehst niemals wirklich, du lässt mich nie wirklich im Stich.«
    »Eve.« Seine Hände glitten über ihre Arme bis hinauf zu ihren Schultern.
    »Ich bin noch nicht fertig. Das, was du vorgeschlagen hast, ist ein guter Plan. Nicht unbedingt fantastisch, aber es könnte funktionieren. Wobei es mir selbstverständlich lieber wäre, wenn du nicht mal in die Nähe dieses Typen kämst. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn du den Menschen kontaktieren würdest, mit dem du, als ich kam, gerade gesprochen hast, und ihm sagen würdest, dass du auf der Stelle kommst und die Dinge regelst, die anscheinend niemand anderes regeln kann. Das wäre mir viel lieber, denn du bist mir wichtiger als alles andere auf der Welt. Aber leider weiß ich, dass du diese Sache bis zum Ende durchziehen wirst. Und falls dir am Freitagabend irgendwas passiert -«
    »Mir wird hundertprozentig nichts passieren.«
    »Falls dir irgendwas passiert«, wiederholte sie, »werde ich mein gesamtes Leben daransetzen, dir dein restliches Leben zur Hölle zu machen. Das verspreche ich dir.«
    »Klingt fair«, murmelte er durchaus nicht unzufrieden, und sie gab ihm einen Kuss.
    »Eine Stunde.« Sie schlang ihm ihre Arme um den Hals. »Lass uns eine Stunde von hier flüchten. Ich brauche eine Stunde ganz mit dir allein. Ich muss eine Stunde lang diejenige sein, die ich bin, wenn wir zusammen sind.«
    »Dafür weiß ich den perfekten Ort.«
    Sie hatte eine Vorliebe für den Strand – für die Hitze, für das Wasser, für den Sand. Dort konnte sie auf eine Art entspannen, die sie sich an anderen Orten viel zu selten zugestand.
    Eine Stunde Strand konnte er ihr geben. Er führte sie in den Hologramm-Raum, wo es für die Schaffung einer Illusion nur des Drückens eines Programm-Knopfes bedurfte, und wählte eine Insel, wo man unter sanft in der milden Brise wogenden Palmen und leuchtend bunten, duftenden Blumen an einem lang gezogenen, sichelförmigen weißen Sandstrand lag.
    Die Hitze der Sonne, die wie ein goldener Ball am blauen Himmel hing, wurde durch die Brise erträglich gemacht, die zusammen mit der Brandung vom Meer herüberkam und den Salzgeruch des Wassers zu ihnen herübertrug.
    »Das ist gut.« Sie atmete tief ein, spürte, wie die Verspanntheit ihrer Schultern in der heißen Sonne schmolz, und wünschte sich das Gleiche für ihn. »Das tut wahrhaftig gut.« Es kam ihr in den Sinn zu fragen, ob er auch den Timer eingeschaltet hatte, doch sie wollte weder den wunderbaren Augenblick noch ihre Stimmung trüben, und so zog sie stattdessen schweigend erst die Jacke und dann die Stiefel aus.
    Das klare, türkisfarbene Wasser wurde Richtung Ufer von weißen Schaumkrönchen gesäumt. Weshalb sollte sie der Lockung widerstehen?
    Als Nächstes kam ihr Waffenhalfter an die Reihe und schließlich ihre Jeans. Dann legte sie den Kopf ein wenig auf die Seite und sah ihn fragend an. »Willst du nicht schwimmen gehen?«
    »Später. Erst genieße ich es, dir beim Ausziehen zuzusehen. Du bist dabei so herrlich effizient.«
    Sie lachte fröhlich auf. »Tja, dann wünsche ich dir noch viel Spaß.« Sie zog sich erst ihr Hemd und dann das kurze, tief ausgeschnittene Tank-Top über den Kopf, rannte splitternackt zum Wasser und sprang kopfüber hinein.
    »Den habe ich bestimmt«, murmelte er zufrieden und verfolgte, wie sie, immer etwas zu weit, um noch völlig sicher zu sein, hinausschwamm, bevor er sich selbst aus seinen Kleidern schälte.
    Sie schwamm schnell und furchtlos wie ein Fisch. Eine Zeit lang passte er sich im Rahmen eines freundschaftlichen Wettstreits an ihr Tempo an, dann aber drehte er sich auf den Rücken, ließ sich von der Strömung treiben, und das

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