Sündige Rache
Wasser, die Sonne und die Ruhe wuschen jede Müdigkeit von seinem Körper ab.
Er wartete, bis sie zu ihm zurückschwamm und ihn mit sanfter Stimme fragte: »Fühlst du dich jetzt besser?«
»Deutlich.«
»Du hast eben müde ausgesehen.« Sie wollte die Müdigkeit durch Zärtlichkeit vertreiben. »Das ist bei dir sehr selten.«
»Trotzdem kommt es manchmal vor.«
Sie fuhr mit ihrer Hand durch sein nasses Haar. »Wenn du wieder fit bist, lass uns um die Wette zurück zum Ufer schwimmen.«
Ohne die Augen aufzuschlagen, fragte er: »Wer sagt, dass ich nicht fit bin?«
»Tja, du wirkst völlig leblos. Wie ein Stückchen Treibgut. Oder heißt es Strandgut? Ich weiß nie, was was ist.«
»Ich habe gehört, dass das, was ich hier gerade mache, in gewissen Kreisen als Entspannung bezeichnet wird. Aber …« Unter Wasser schob er heimlich seinen Arm in ihre Richtung und schlang ihn ihr um den Bauch. »… wenn du überschüssige Energie abbauen musst …«
»He.« Lachend schlangen sie ihre Beine umeinander. »Wir haben nicht mal festen Boden unter den Füßen.«
»Genau das ist es, was mir so gefällt.« Er presste seine Lippen nass und verführerisch auf ihren vollen Mund, zog sie eng an seine Brust.
Und ging mit ihr unter.
Warmes, klares Wasser, auf dessen Oberfläche helle Sonnenstrahlen tanzten. Sie spürte seinen Mund, der weich auf ihrem lag, und seinen herrlich festen Leib. Um ihrer beider Willen glitt sie noch ein wenig tiefer nicht nur in das blaue Nass, sondern auch in seinen Kuss. Als sie wieder an die Oberfläche stießen, füllte sie ihre Lungen mit salzig frischer Luft und schmiegte ihre Wange an sein wunderschönes Gesicht.
Sie ließen sich vom Wasser wiegen, in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus, der so sanft wie ihre Stimmung war. Hier fanden sie in liebevoller Berührung nasser Haut die Zärtlichkeit, die beide brauchten, und als er seine Lippen über ihre Schultern streichen ließ, blickte sie ihn lächelnd an. Die Woge der Gefühle trug sie mit derselben Leichtigkeit wie die salzhaltige See.
Sie wandte sich ihm zu, suchte seinen Mund und berauschte sich an seinem männlichen Geschmack.
Langsam trieben sie in Richtung Strand, wurden von den Wellen angehoben, gingen darin unter, klammerten sich aneinander fest und machten sich nur ab und zu für eine zärtliche Liebkosung voneinander los.
Als das Wasser ihr schließlich nur noch bis zur Hüfte reichte, stellte sie sich hin und betrachtete ihn, während er seine Fingerspitzen über ihren Körper gleiten ließ.
»Ich liebe es, wie du aussiehst, meine wunderbare Eve. Und ich liebe es besonders, wie du aussiehst, wenn ich dich berühre.«
Ihre kleinen, straffen Brüste, die genau in seine Hände passten, heizten sich, als seine Hände sie umfingen, auf. Wassertropfen schimmerten wie winzige Diamanten, die sich in Tränen verwandelten, auf ihrer glatten Haut und verschmolzen wieder mit dem unendlichen Blau.
»Gib dich mir hin.« Seine Finger glitten über ihren Torso und ihre schlanken Hüften. »Lass uns gemeinsam untergehen.« Damit schob er sich in sie hinein.
Sie atmete seufzend aus und stöhnend wieder ein. Die Sonne schien ihr in die Augen, bis sie nur noch das Blau des Meeres sah. Freude, warme, weiche Freude hüllte ihre Sinne ein, bis alles, was sie spürte, selige Erfüllung war.
Während sie vor Erregung am ganzen Körper bebte, schlug eine Welle über ihr zusammen, raubte ihr den Atem und trieb sie etwas dichter an den Strand.
Gemeinsam rollten sie ans Ufer, und er spürte, wie sie bebte, als das Wasser sie nach unten saugte und sofort danach wieder nach oben warf. Einladend, vertrauensvoll und lustvoll schlang sie, während sie gemeinsam in der Brandung lagen, ihre Gliedmaßen um seinen festen Leib.
Obwohl inzwischen das Verlangen im gleichen Rhythmus wie sein rascher Herzschlag in seinen Lenden pochte, küsste er sie nach wie vor unendlich zärtlich und geduldig abermals auf ihren halb offenen Mund und glitt mit seinen Lippen über ihren Hals, ihre Schultern und die Brüste, während sie mit ihren Händen drängend und erregend über seinen Körper strich.
Das Wasser strömte über sie hinweg, flutete zurück, und im Einklang mit dem gleichmäßigen, unendlichen Takt des Meeres füllte er sie an und bewegte sich zusammen mit ihr auf und ab. Träumerisch verfolgte er, wie sie ihren Kopf in seliger Erfüllung nach hinten sinken ließ.
»Roarke.« Ihre Stimme hatte einen rauen Klang, und keuchend bat sie ihn mit denselben
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