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Sündige Rache

Sündige Rache

Titel: Sündige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bewerfen, bevor sie auch nur unter der Erde sind.«
    Eve respektierte Martinez' Temperament, auch wenn es einem weiteren Aufstieg auf der Karriereleiter ganz gewiss nicht dienlich war. »Egal, was Sie gehört haben und was auch immer Sie möglicherweise denken, gilt mein oberstes Interesse tatsächlich dem Auffinden des Mörders dieser beiden Männer.«
    »Ja, sicher. Ihnen geht es doch vor allem darum, Ihren Mann aus der Schusslinie zu bringen.«
    »Wie bitte?«
    »Ihm gehört das Purgatorium. Vielleicht lief dort irgendetwas ab, und Kohli war der Sache auf der Spur. Diejenigen hatten keine Ahnung, dass er Polizist war, und deshalb waren sie eventuell einfach nicht vorsichtig genug. Und als er ihnen plötzlich gefährlich wurde, wurde er von ihnen kaltgemacht.«
    »Und Mills?«
    Martinez zuckte mit den Schultern. »Sie sind es, die behauptet, dass es eine Verbindung zwischen diesen beiden Fällen gibt.«
    »Wissen Sie, Martinez, als ich Sie und Mills zum ersten Mal getroffen habe, dachte ich, er wäre der Blödere von Ihnen beiden. Aber jetzt sitzen Sie hier und kratzen an meiner Intelligenz, indem Sie mir deutlich machen, dass ich mich auf meine Urteilskraft offenkundig nicht verlassen kann.«
    »Sie sind nicht meine Vorgesetzte.« Martinez' Augen blitzten wie zwei schwarze Sonnen auf. »Ich brauche mir von Ihnen nichts gefallen zu lassen.«
    »Lassen Sie sich trotzdem etwas von einem Menschen sagen, der schon viel länger seinen Job macht als Sie. Sie sollten lernen, wann es klüger ist zu reden und wann man besser die Klappe hält. Sie sind weniger als fünf Minuten hier und haben mir bereits viel mehr erzählt, als ich von Ihnen wissen wollte.«
    »Den Teufel habe ich.«
    »Sie haben mir erzählt, dass jemand auf Ihrem Revier angefangen hat zu reden. Dass wahrscheinlich genau derselbe Mensch behauptet hat, es gäbe Gründe zu der Annahme, dass Kohli und Mills korrupt gewesen sind. Haben Sie sich schon mal gefragt, woher dieses Gerücht möglicherweise stammt? Wem vielleicht daran gelegen ist, die Kollegen aufzuhetzen, damit mich keiner von euch auch nur noch eines Blickes würdigt, wenn ich etwas von ihm wissen will? Denken Sie mal darüber nach.«
    Um ihr Zeit zum Nachdenken zu geben, trank Eve einen langen Schluck Kaffee. »Ich brauche Roarke nicht aus der Schusslinie zu bringen. Er hat nämlich nichts getan. Und nur jemand, der sich Sorgen machen muss, weil er möglicherweise selber Dreck am Stecken hat, hat Grund, sich davor zu fürchten, dass ich im Rahmen meiner Ermittlungen in diesen Mordfällen dahinterkommen könnte, dass die beiden Opfer offenbar nicht ganz sauber gewesen sind.«
    »Wie gesagt, so etwas spricht sich einfach herum«, wiederholte Martinez, doch klang ihre Stimme nicht mehr ganz so überzeugt, und sobald ihr Wasser kam, trank sie schnell einen Schluck.
    »Ja, und zwar besonders, wenn jemandem daran gelegen ist, dass diese Neuigkeit die Runde macht. Glauben Sie, ich hätte, nur um meinen Mann zu decken, über drei Millionen Dollar auf Kohlis und Mills' Konten eingezahlt? Glauben Sie, ich hätte diese Gelder schon seit Monaten heimlich an die beiden überwiesen, weil mir an einem Skandal gelegen ist, in den zwei Kollegen von mir verwickelt sind?«
    »Sie sind es, die behauptet, dass das Geld auf ihren Konten gewesen ist.«
    »Das ist richtig. Das behaupte ich.«
    Ein paar Sekunden starrte Martinez sie schweigend an, dann jedoch klappte sie unglücklich die Augen zu. »Verdammt. Oh, verdammt. Es ist mir einfach nicht möglich, einen Kollegen zu verraten. Aus unserer Familie ist seit fünf Generationen immer irgendjemand bei der Polizei. Seit über hundert Jahren. Das bedeutet mir sehr viel. Wir müssen füreinander einstehen.«
    »Ich bitte Sie gar nicht darum, irgendjemand zu verraten. Aber denken Sie doch einmal nach. Nicht jeder von uns hat Respekt vor seinem Job. Zwei der Männer Ihres Reviers sind tot. Beide hatten so viel Geld auf Konten versteckt, wie es ein Polizist, selbst wenn er noch so sparsam lebt, niemals auf legalem Weg verdienen kann. Jetzt sind beide tot. Jemand ist dicht genug an sie herangekommen, um sie ins Jenseits zu befördern, bevor sie auch nur die Zeit hatten zu blinzeln. Wollen Sie vielleicht die Nächste sein?«
    »Die Nächste? Sie sehen mich als potentielles Opfer?« Wieder fingen Martinez' Augen an zu blitzen. »Sie denken, ich wäre ebenfalls korrupt.«
    »Bisher deutet, obwohl ich mich sehr gründlich mit Ihnen beschäftigt habe, nicht das Geringste darauf

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