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Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte

Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte

Titel: Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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gesprochen haben.“
    „Ich war damals neun Jahre alt“, begann Jeb, fuhr sich mit dem Daumen über die Handfläche der anderen Hand und hielt den Blick gesenkt. „Und das Ganze ist siebzig Jahre her. Doch noch immer spüre ich die Splitter von dem Holzstück.“
    „Moment mal.“ Trey fühlte das Blut durch seine Adern rauschen. „Du hast ihn umgebracht? Du bist derjenige, von der die Zeugin in dem Artikel – deine Mutter – spricht? Und das hast du für dich behalten?“
    „Ich wollte weder das eine noch das andere. Ich war ein Kind.“
    „Das sind Entschuldigungen, keine Erklärungen“, sagte Trey. „Ich finde, ich verdiene eine Erklärung, schließlich war es mein Urgroßvater, der gestorben ist.“
    Die Stille lastete schwer auf ihnen, während Trey wartete, bis Jeb endlich sprach.
    „Was weißt du über Emmett Davis, Trey?“
    Dank dir sehr wenig, hätte er am liebsten geantwortet. „Ich weiß, dass er zusammen mit deinem Vater eine Schwarzbrennerei betrieb und Diamond Dutch Boyle hergeschickt wurde, um die beiden zu stoppen. Ich weiß, dass du derjenige warst, der Boyles Wagen fünfzehn Jahre später in der LaBrecque-Schlucht entdeckte. Aber das alles weiß ich nur wegen der Tafel, die im Headlights hängt. Emmett Davis lebte nämlich nicht lange genug. Er war erst achtunddreißig, als du ihn umgebracht hast.“
    Jeb schwang sich vom Sitz des Quads, drückte die eine Hand auf den unteren Teil seines Rückens und schob sich den Cowboyhut aus der Stirn. „Vielleichtkönnen wir uns irgendwo darüber unterhalten, wo wir ungestört sind.“
    Trey schaute sich um, konnte aber niemanden in Hörweite entdecken. „Ungestörter als hier geht es kaum.“
    „Dann sollten wir uns wenigstens in einen der Wagen setzen. Ich kann nicht so lange stehen, wie es dauern wird, die Geschichte zu erzählen.“
    Dagegen hatte Trey nichts einzuwenden, deshalb bedeutete er Jeb, voranzugehen. Jeb entschied sich für Treys Pick-up und stieg auf der Beifahrerseite ein, während Trey sich hinters Steuer setzte. Er bemerkte einen glänzenden Schweißfilm auf dem Gesicht des älteren Mannes. „Soll ich die Klimaanlage einschalten oder die Fenster aufmachen?“
    „Es reicht, wenn du die Fenster öffnest.“ Jeb nahm seinen Hut ab, fuhr sich durch die Haare und sah geradeaus durch die Windschutzscheibe. „Ich nehme an, du hast gedacht, dein Dad wollte sich Geld von mir leihen, um seine Spielschulden zu begleichen. Ich weiß, dass du das für ihn erledigt hast. Er überschrieb dir das Haus in Dahlia und verließ die Stadt.“
    „Ich bin nicht hergekommen, um über meinen Vater zu sprechen.“
    „Doch, das bist du. Dein Vater ist der Grund, weshalb du hier bist.“
    Wortklaubereien, dachte Trey. Er war hier wegen des Streits zwischen seinem Vater und diesem Mann und wegen der Entdeckung seines Vaters. Und weil Trey der letzte lebende Davis war, schuldete dieser Mann ihm Antworten. „Ich bin nach Dahlia zurückgekommen, um seinen Nachlass zu ordnen, das Haus zu renovieren und, ja, möglichst etwas über den Streit zwischen euch herauszufinden. Und nach dem, was ich bisher herausgefunden habe, frage ich mich, warum ich nicht zur Polizei gehe, statt mit dir hier zu sitzen.“
    „Du tust genau das, was dein Vater auch getan hat. Du bist ihm ähnlicher, als du denkst.“
    Wenn das bedeutete, dass weder sein Vater noch er je zufrieden waren, bevor sie einer Sache auf den Grund gegangen waren, dann konnte Trey das akzeptieren. Aber er war kein Mann, der seine Frau betrügen würde, wie sein Vater es getan hatte, und außer auf sich selbst wettete er niemals. „Dann verrate mir, was meinen Vater davon abgehalten hat, dich der Polizei auszuliefern.“
    Jeb schnaubte verächtlich. „Na sieh dir doch die hiesige Polizei an. Henry Buell würde sogar das Regeln des Verkehrs vermasseln.“
    „Er hätte jemanden finden können, der ein bisschen heller ist als Buell.“
    „Sicher, wenn er die Absicht gehabt hätte, die Polizei einzuschalten. Aber genau wie du war er mehr daran interessiert, die ganze Geschichte zu erfahren, als mich hinter Gittern zu sehen.“
    „Ich mag vielleicht vieles mit meinem Vater gemeinsam haben, aber du solltest nicht den Fehler begehen und glauben, ich sei wie er, denn ich werde zur Polizei gehen.“
    „Und was wirst du Cardin sagen?“
    Darauf hatte Trey keine Antwort.
    „Denn ich kann dir garantieren, dass es keine Hochzeit geben wird, falls du mich ins Gefängnis bringst.“
    Daran hatte Trey nicht

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