Sündige Sommernächte - Kent, A: Sündige Sommernächte
Handgelenk fest. „Wohin willst du?“
„Ich möchte Trey viel Glück wünschen“, rief sie, um den Motorenlärm zu übertönen.
„Hast du das denn nicht schon getan?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich konnte ihn in der Box nicht finden, deshalb bin ich gleich hier heraufgekommen.“
„Das ist seltsam“, meinte ihre Mutter.
Ihr Vater runzelte die Stirn. „Hast du Jeb gesehen?“
„Ja“, antwortete Cardin, „er unterhielt sich mitBeau Stillwell und Tater.“
„Und Trey war nirgends zu sehen?“ Eddie wirkte inzwischen angespannt.
Allmählich machte Cardin sich auch Sorgen. „Er wird sicher hier irgendwo sein, schließlich fährt er im Rennen.“
Eddie stand auf. „Ich werde dich hinunter in die Boxengasse begleiten. Ich will mal hören, ob mit dem Wagen alles in Ordnung ist.“
„He, Leute, habt ihr Trey gesehen?“
Cardin und Eddie drehten sich um und entdeckten Tater, der auf sie zukam. Jetzt erhob sich auch Delta von ihrem Platz. „Ist er denn nicht bei Jeb?“
„Jeb hat ihn auch nicht gesehen. Er ist startbereit.“ Tater zeigte mit dem Daumen über die Schulter. „Ihm fehlt bloß noch der Fahrer.“
„Er hat einen“, verkündete Eddie und schob sich an Tater vorbei, bevor Cardin oder Delta ihn aufhalten konnten.
„Eddie Worth! Du wirst diesen Wagen nicht fahren!“, rief Delta ihm hinterher und zwängte sich zwischen den anderen Zuschauern hindurch, um die Verfolgung aufzunehmen.
Wo konnte Trey nur stecken? Was war passiert? Mit pochendem Herzen trieb Cardin Tater zur Eile, und zusammen folgten sie ihren Eltern nach untenin die Boxengasse.
Sie fanden Jeb auf seinem Quad, mit dem er White Lightning an den Start ziehen wollte. Cardin, Tater, Eddie und Delta stürmten auf ihn zu.
Jebs Miene unter der Krempe seines Cowboyhuts war finster. „Was zur Hölle macht ihr hier unten?“
„Wo ist Trey?“, wollte Eddie wissen.
Jeb zuckte die Schultern. „Ich habe ihn nicht gesehen, aber er hat gesagt, er wird hier sein, und ich verlasse mich darauf.“
„Ich werde meine Ausrüstung holen“, erklärte Eddie und wandte sich zum Gehen.
Delta hielt ihn am Arm fest. „Nein, Eddie. Du kannst keine Rennen fahren. Denk an dein Bein. Was, wenn du einen Unfall hast und nicht schnell genug aus dem Wagen kommst?“
„Wenn der Junge fahren will, lass ihn fahren“, sagte Jeb und stieg vom Quad. „Er kennt seine Grenzen.“
Aber Delta wollte ihn nicht loslassen. „Wenn du dich in diesen Wagen setzt, ist es endgültig zwischen uns vorbei, Eddie Worth!“
„Mom!“, rief Cardin. „Was sagst du da?“
Delta verschränkte die Arme vor der Brust. „Dein Vater will seinem Vater beweisen, dass er ein echter Worth ist.“
„Ich versuche überhaupt nichts zu beweisen“, versicherteEddie. „Ich tue nur, was ich tun muss.“
„Und das hier beweist mir, dass mein Sohn ein besserer Mann ist, als ich es je sein werde“, sagte Jeb und legte Eddie die Hand auf die Schulter. „Er ist der beste Worth, den es je gegeben hat.“
Während Eddie ihn perplex anstarrte und Delta den Kopf schüttelte, hielt Cardin in dem Gewusel zwischen den Autos in der Boxengasse nervös Ausschau nach Trey. Sie hätte wissen müssen, dass es aussichtslos war, ihre Eltern wieder zusammenbringen zu wollen. Sie stritten sich nur noch schlimmer. Warum Trey ausgerechnet in dieses Irrenhaus einheiraten wollte, war ihr schleierhaft.
Er wäre besser beraten, wenn er die Flucht ergreifen würde. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich zum Gehen – und stieß prompt gegen Treys muskulöse Brust.
Erleichtert schlang sie ihm die Arme um den Nacken. „Wo hast du gesteckt? Alle haben sich schon Sorgen um dich gemacht. Ich wollte dir Glück wünschen, aber du warst nicht hier, und meine Familie dreht durch.“
Trey schaute zu ihren Angehörigen, die immer noch wild gestikulierten. „Möchtest du von hier verschwinden und deinen Vater fahren lassen?“
„Du hast keine Ahnung, wie gern ich verschwindenwürde. Aber Eddie darf nicht fahren. Es ist zu gefährlich.“
„Na dann komm“, meinte Trey und nahm ihre Hand. „Sorgen wir dafür, dass das nicht passiert.“
„Wo bist du denn gewesen?“, fragte Cardin.
„Ich habe meine Stiefel zu Hause gelassen und es erst auf halbem Weg hierher gemerkt.“ Er lächelte, und die sexy Grübchen erschienen wieder auf seinen Wangen. „Du willst doch nicht, dass ich mir die Zehen verbrenne, oder?“
Sie hakte sich bei ihm unter. Es war so gut, ihn an ihrer Seite zu haben.
Weitere Kostenlose Bücher