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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Burton
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mit Liebe oder Zuneigung zu tun. Ihr bekommt Euren Erben und den Anschein von Achtbarkeit, ohne irgendetwas aufgeben zu müssen – den Gin nicht, das Opium, die Huren, die Geliebten …«
    »Himmel«, flüsterte er und schüttelte den Kopf.
    »Macht Euch keine Gedanken, Mylord. Ihr braucht mich nicht zu heiraten, um die neunzigtausend Guineen zu sparen. Ich will das Geld nicht. Behaltet es nur.«
    »Das könnt Ihr doch nicht ernst meinen. Würdet Ihr wahrhaftig in das Elend und die Armut von St. Giles zurückgehen, nur um mein Geld nicht nehmen zu müssen?«
    »Ich gehe nicht zurück nach London. Ich gehe nach Russland. «
    Er starrte sie so fassungslos an, als hätte sie gesagt, sie wolle zum Mond.
    »Lili hat mir von einer Familie erzählt, mit der der Seigneur des Ombres befreundet ist. Sie sind mit der kaiserlichen Familie verwandt. Ich glaube, die Frau ist eine Cousine des Zaren.
Sie haben zwei kleine Töchter und suchen eine Gouvernante. Lili hat bereits mit dem Seigneur darüber gesprochen, und er ist bereit, ein gutes Wort für mich einzulegen. Sie hat gesagt, die Russen seien ganz versessen auf englische Gouvernanten, und selbst wenn diese Familie mir keine Stellung anbietet, wird mich schon jemand anderer nehmen.«
    »Ihr wollt das Geld zurückweisen, nach allem, was Ihr in der vergangenen Woche durchgemacht habt?«
    »Ja, genau das ist der Grund, warum ich es nicht annehmen will. Es würde mich immer daran erinnern, wie ich es verdient habe, wie ich … wie ich mich habe erniedrigen lassen, was Ihr mit mir …« Sie brach ab und blickte ihn mit brennenden Augen an. »Ich wünsche bei Gott, ich wäre nie hierhergekommen. Könnte ich sieben Jahre meines Lebens aufgeben, um die vergangenen sieben Tage auszulöschen, so würde ich nicht zögern.«
    »Caroline …«
    »Nennt mich nicht so!« Sie setzte sich auf und sagte mit bebender Stimme: »Warum solltet Ihr mich gerade jetzt mit meinem Vornamen anreden? Warum?«
    Ihr Ausbruch schien ihm die Sprache zu verschlagen. Er hob beschwichtigend die Hände und sagte: »Ihr habt recht. Das steht mir nicht zu. Aber, Miss Keating, ich bitte Euch, überlegt Euch das mit dem Geld …«
    »Geht jetzt bitte«, sagte sie. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten, und er sollte sie nicht weinen sehen. »Ich bin so müde. Ich möchte einfach nur schlafen.« Sie ließ sich in die Kissen zurücksinken und zuckte zusammen, als ein scharfer Schmerz die Wunde an ihrer Seite durchschoss.
    Er erhob sich und streckte die Hand aus. »Wartet, lasst mich …«
    »Nein. Lasst mich einfach in Ruhe. Ich möchte schlafen.«

    Caroline öffnete die Augen, wobei sie sich fragte, was sie geweckt hatte.
    Ein Geräusch. Ein Keuchen oder so.
    Es dämmerte bereits. Sie lag ganz still im Halbdunkel und lauschte, aber sie hörte nichts mehr. Vorsichtig drehte sie sich um, zum Balkon hin. Die Doppeltür war geschlossen, aber durch die Glasscheiben konnte sie Rexton sehen. Er saß mit dem Rücken zu ihr auf dem Stuhl.
    Zuerst dachte sie, er würde lachen, weil seine Schultern bebten, aber dann senkte er den Kopf und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Sein Rücken zuckte, und jetzt hörte sie auch den keuchenden Laut wieder.
    Ungläubig setzte sie sich hastig auf. Erneut schoss ein scharfer Schmerz durch die Wunde, aber sie ignorierte es. Sie schob die Decke zurück und stand auf. Ihr seidener Morgenmantel lag am Fußende des Bettes, und sie warf ihn sich über ihr Hemd.
    Entschlossen öffnete sie die Balkontür und trat zu Rexton hinaus. Als er hörte, dass die Tür aufging, fuhr er sich rasch mit den Händen durch die Haare, wobei er sich verstohlen über die Wangen wischte. Dann räusperte er sich und saß ganz still da, drehte sich jedoch nicht um. »Ihr solltet nicht aufstehen. Dr. Coates hat gesagt, Ihr müsst im Bett bleiben.«
    »Ich bin aufgewacht und … sah Euch hier draußen.«
    Der Viscount schwieg einen Moment, dann beugte er sich vor und sagte ein wenig verlegen: »Ich habe nicht mehr geweint, seit meine … seit ich sechs war.«
    »Seit Eure Mutter starb«, sagte Caroline.
    Er warf ihr einen fragenden Blick über die Schulter zu. Seine Augen waren rot gerändert und verquollen. »Ach so, Cordelia«, sagte er dann.
    »Wer?«
    »Cordelia Beckinridge. Narcissa.«

    »Ja, Narcissa. Sie hat erschöpfend über das Leben von Lord Rexton berichtet.«
    »Erschöpfend trifft es genau, glaube ich.« Seufzend schüttelte er den Kopf. »Geht wieder zu Bett, Caro… Miss Keating. Ihr

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