Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)
allein die Neuheit dieses Gefühls schüchterte sie ein und ließ sie linkisch werden. Plötzlich war wieder die alte Miss Emma Chegwidden zurück, die als bezahlte Gesellschafterin schuftete und deren einzige Fähigkeit eine ganz anständige Fußmassage war. Wenn man Lady Lettice Glauben schenkte, hatte sie nicht einmal das anständig zuwege gebracht.
Sie war auf dem Land aufgewachsen. Sie wusste, wie Tiere auf dem Bauernhof sich paarten. Sie war für viele Mütter und ihre Babys als Hebamme tätig gewesen. Sie wusste, wie das hier funktionierte. Aber sie hatte einfach nicht erwartet, dass es so … real sein würde.
Sie konnte ihn riechen. Sie nahm den Geruch nach Seife und Sandelholz ebenso auf wie den seines Verlangens, das ihn durchströmte. Sie konnte die Hitze spüren, die er verströmte. Und sie wusste, indem er sie berührte, wurde ihm noch heißer. Sie hörte seinen abgehackten Atem und das sanfte Seufzen ihrer beiden Körper, als sie sich bewegten.
Konnte er auch ihr Verlangen riechen? Er beugte sich über sie und atmete tief ein, als wäre ihr Duft sein Lebenselixier. Spürte er ihre Hitze? Ihre Haut glühte förmlich vor Verlangen. Hörte er, wie ihr Herz voller Vorfreude hämmerte? Spürte er ihren abgehackten Atem, als er seine Finger mit ihren verschränkte und sie seine Hand, seine Schulter und seine Wange küsste?
Sie hatte keine Geheimnisse vor ihm … und allein deshalb wurde sie schüchtern und argwöhnisch.
Sie hatten sich schon früher umarmt, ja. Sie hatten einander liebkost. Er hatte ihr jede Nacht Lust geschenkt. Doch dabei war er die ganze Zeit bekleidet geblieben.
Jetzt legte er den Mund auf ihre Brüste, und sie drückte sich gegen ihn. Instinktiv wollte sie, dass er damit aufhörte.
Doch er achtete nicht darauf.
Als die Lust begann, sich in ihr aufzubauen, wurden ihre Hände auf seinen Schultern ruhiger. Sie erkundete die Muskeln, die sie bisher immer nur unter seinem Kostüm hatte ertasten können.
Stumm ermutigte er sie. Er leckte leicht an ihrer Aureole, an der Unterseite ihrer Brust und über die obere Wölbung. Als ihre Fingernägel sich leicht in seine Haut gruben, antwortete er darauf, indem er ihren Nippel in den Mund nahm und heftig und rhythmisch daran saugte, bis sie das Kreuz durchdrückte und sie die Beine verzweifelt bewegte.
Das Feuer brannte munter neben ihnen und zauberte einen warmen Schimmer auf seine Haut. Draußen vor den Fenstern konnte sie den Donner hören, der die Schleier der Nacht zerriss.
Im Zimmer aber hörte sie nur das Pochen ihres Herzens bis in den Kopf. Sie hörte das Knistern der Flammen und das leise Rascheln der Gänsedaunen, die sich unter dem Gewicht beider Körper bewegten.
Er eroberte sie mit seinen Liebkosungen. Er streichelte die Ohrläppchen und zwang zugleich mit sanftem Druck ihre Beine auseinander. Dann hob er ihre Beine hoch und spreizte sie weit. Er schaute sie dort unten an, bis sie sich voller Peinlichkeit unter ihm wand und … oh ja, voller Verlangen. Das Verlangen wuchs auch, denn unter seinem wohlwollenden Blick wurde sie noch feuchter.
»Tu das nicht«, flüsterte sie. »Bitte nicht.«
Er hielt noch immer ein Bein fest. Mit den Fingern der anderen Hand fuhr er an ihrer Spalte auf und ab. Ganz leicht nur. Ebenso hatte er sie an den Seiten gestreichelt. Den Armen.
Aber das war nicht dasselbe. Bei den anderen Liebkosungen hatte sie sich irgendwie geborgen gefühlt. Dies hier schenkte ihr überhaupt keine Geborgenheit. Es versetzte sie in Aufruhr. Sie war voller Leidenschaft, voller Sehnen … Sie verlangte nach … irgendetwas.
Wenn er seine Finger nur etwas weiter in sie hineindrückte. Wenn er sie etwas tiefer liebkoste.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schob er seine Finger in sie hinein. Er streichelte sie von innen und benutzte zugleich seinen Daumen, um ihre Klitoris zu umkreisen.
Sie hob die Hüften und wimmerte, stöhnte und flüsterte haltlos irgendwelche Bitten, die er wohl hörte und verstand, denn er schob vorsichtig, ganz vorsichtig einen zweiten Finger in sie hinein. Er dehnte sie, bis es sich fast unangenehm anfühlte. Und dann, als der Druck allmählich nachließ, zog er die Finger zurück und schob sie erneut hinein.
Er manipulierte sie. Benutzte seine Fähigkeiten, damit sie mehr empfand, als sie erwartet oder gewollt hätte.
Sie ließ die Hüften kreisen und versuchte, ihn so dazu zu bringen, ihr das zu geben, was sie wollte. Ihr Verlangen sollte sich steigern und dem Höhepunkt
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