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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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und einem mit Spitze besetzten Mieder trug. Als müsste ihre Schönheit noch unterstrichen werden …
    Ihm entwich unwillkürlich ein rauer Laut.
    Sie drehte sich um und entdeckte ihn. Er trug wieder sein Kostüm aus Lumpen und einem zerfetzten Leichentuch. War mit Maske und weißer Schminke angetan.
    Sie straffte sich langsam. In den vorangegangenen Nächten hatte sein Auftauchen ihr Freude bereitet. Heute Abend nicht. Sie wirkte verunsichert und beeilte sich, ihm zu erklären, was passiert war. »Wir mussten plötzlich aufbrechen. Ich habe es nicht gewagt, dir eine Nachricht zu hinterlassen, und ich hatte Angst, du könntest mich nicht finden. Ich wollte nicht, dass du glaubst, ich … Also, dass ich dir aus dem Weg gehe.«
    Er wünschte, er hätte das gedacht. Er wünschte, sie wäre nicht so ehrenhaft und nicht so wild entschlossen, das zu tun, von dem sie glaubte, es sei richtig.
    Er wünschte auch, sie nicht so sehr zu begehren. Er wünschte … Ja, er wünschte, einer von ihnen könnte einfach verschwinden. Stattdessen trafen sie sich im Geheimen. Sie fühlten sich von einem gemeinsamen Verlangen zueinander hingezogen.
    Er trat zu ihr und stand direkt hinter ihr. Er nahm ihr den Kamm ab und fuhr damit durch ihre dunklen Haare. Er hob sie an und hielt sie, als wollte er Ebenholz verspinnen.
    Draußen rückte das Gewitter unerbittlich näher. Blitze fuhren heiß und grell in die Erde, entzündeten Bäume, und der Sturm ließ riesige Hagelkörner auf das Land niedergehen.
    Sie seufzte und lehnte sich entspannt zurück, als würde seine liebevolle Fürsorge ihr Lust bereiten. »Als ich England verließ, reichten sie noch bis an die Hüften. Aber als ich erkannte, wie schwierig Lady Lettice war, habe ich das meiste abgeschnitten.« Die Haare reichten jetzt gerade noch über die Schulterblätter. »Lady Lettice meinte allerdings auch, es wäre nicht schade drum, sie haben ohnehin keine schöne Farbe.«
    Er ließ den Kamm einfach auf den Boden fallen und stützte ein Knie neben sie auf die breite Sitzfläche. Er packte ihre Haare und drückte sie in beiden Fäusten zusammen wie ein Geizhals, der sein Gold an sich raffte. Dann zog er ihren Kopf an den Haaren sanft nach hinten und küsste sie. Er erkundete ihren Mund, und allein dieser Kuss schenkte ihm unbeschreibliche Lust.
    Sie schmeckte nach Rotwein und reifen Früchten. Sie roch nach Lavendelseife und warmer Frau.
    Gott, wie sehr er sie wollte. Ihm kam es vor, als habe er sie schon immer gewollt. Als habe er sein Leben lang auf sie gewartet. Auf diesen Moment, als sie einander das erste Mal begegnet waren und sich ineinander verliebt hatten. Auf den Moment, in dem er sie einfach in die Arme nahm und sie sein war.
    Er fuhr mit einer Fingerspitze über den tiefen Ausschnitt ihres Hemds, von der Schulter nach unten. Dann berührte er ganz leicht die einzelnen Brustspitzen, die sich gegen die Spitze drückten. Er betrachtete die Röte, die in ihr aufstieg, und spürte das drängende Verlangen, das er nur mit Mühe bezähmen konnte. Sie liebte ihn. Es war leicht gewesen für sie, der Romantik zu verfallen, die von seinen Taten und seiner Maskerade ausging. Aber sie liebte eine Illusion, und bis er sich ihr endlich offenbaren durfte, musste er sich zurückhalten.
    Sie legte den Kopf in den Nacken. Stumm lud sie ihn ein, sie mit den Lippen zu berühren und sich das zu nehmen, was bereits ihm gehörte.
    Er musste schleunigst verschwinden, bevor er ihrem Zauber endgültig erlag.
    Er drehte sich weg.
    Sie stand auf und packte seinen Arm.
    Er schaute sie an.
    Sie warf das Haar mit einer ruckartigen Kopfbewegung aus dem Gesicht und starrte ihn wütend an. Eine Hand hielt seinen Arm gepackt, die andere hatte sie zur Faust erhoben. »Du hast mich geküsst. Mich gestreichelt. Aber für dich ist das alles nur ein Spiel. Du läufst immer weg, und du lässt mich jedes Mal frustriert zurück. Warum soll ich denken, dass es je anders wird?«
    Er wollte antworten, doch er durfte sein Schweigen unter keinen Umständen brechen.
    »Morgen Abend werde ich nicht hier sein.« Trotzig und verärgert reckte sie das Kinn.
    Er wandte sich ihr wieder zu und hob beide Hände in einer fragenden Geste. Warum nicht?
    Sie warf das Schultertuch ab. »Ich werde zum Ball des Fürsten gehen.«
    Diese Stille, die ihm aufgezwungen war, trieb ihn noch in den Wahnsinn. Er wollte so gerne mit ihr reden. Wollte sie anflehen, nicht zu gehen. Wollte ihr verbieten, weiter diesen gefährlichen Kurs einzuschlagen.

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