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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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Es würde ohne Vater aufwachsen, weil dieser sich in Mexiko versteckte, im Knast verrottete oder … schon tot war. Sophie hatte die Scham miterlebt, die Kinder von Insassen in sich trugen, das Stigma, die Wut, die Isolation. Es war nicht gerecht, einem Kind so etwas wissentlich anzutun.
    Genieß das Jetzt. Für uns gibt es kein Happy End, Elfe. Nur das Jetzt.
    Sie hob die Hand an den Mund, legte sich die Pille auf die Zunge, nahm einen Mundvoll Wasser … und spuckte das Ding in die Spüle.
    Die Pille rutschte in den Ausguss und war unwiederbringlich weg.
    Rasch, als fürchtete sie, ihre Meinung zu ändern, drückte Sophie die zweite ebenfalls in die Spüle und drehte den Wasserhahn auf.
    Mit hämmerndem Herzen wandte sie sich ab und lehnte sich gegen die Spüle.
    Gott, sie musste verrückt geworden sein.
     
    Schweißüberströmt und mit brennenden Muskeln lief Marc die Treppe hinauf in die Küche und entdeckte am Esstisch eine Sophie, die ganz in ihre journalistische Tätigkeit vertieft war. Sie hatte die Akten, Zeitungsausschnitte und Dokumente vor sich ausgebreitet und brütete mit entschlossener Miene darüber. Sein altes T-Shirt war ihr zu groß, aber seine Boxershorts spannten sich über Rundungen, die seinen Blick magisch anzogen und seinen Puls zu Höchstleistungen antrieben.
    Er trat ans Spülbecken, füllte ein Glas mit Wasser, trank und versuchte, seinen Verstand auf das auszurichten, was im Moment wichtig war. Er hatte geglaubt, dass die vergangene Nacht seine Libido wieder ein wenig abgeschwächt hatte, doch stattdessen schien es nur noch schlimmer um ihn zu stehen, denn nun waren alle Sinne auf sie ausgerichtet. Es war, als habe der erste Sex nach sechs Jahren Enthaltsamkeit eine Überdosis Testosteron produziert.
    Bullshit, Hunter. Nicht der Sex – Sophie. Du bist verliebt.
    Okay, diesen Quatsch konnte er in jedem Fall knicken. Selbst wenn es der Wahrheit entsprach, würde Sophie niemals ebenso empfinden, sie würde sich wohl kaum in jemanden verlieben, der eine lebenslange Haftstrafe abzusitzen hatte. Sie war schließlich nicht dumm. Und bei allem, was er für sie empfand – er war nicht aus dem Gefängnis ausgebrochen, um die Liebe zu finden, sondern Megan und Emily.
    Setz gefälligst Prioritäten.
    Sophie tat es ganz offensichtlich. Sie sah von ihren Unterlagen auf und lächelte.
    »Hey.«
    »Hallo.« Marc füllte sein Glas erneut, während sein Blick von ihrem Hinterteil angezogen wurde und der Anblick ihm Stromstöße durch die Eingeweide schickte. »Du hast dich augenscheinlich eingerichtet.«
    Sie nickte.
    »Ich versuche es zumindest. Hoffentlich habe ich alles, was ich brauche. Ich war so daneben, als ich die Redaktion verlassen habe, dass ich nicht mehr gerade denken konnte.«
    Marc lehnte sich mit dem Rücken an die Küchentheke und hörte zu, wie sie sich laut darüber ärgerte, verschiedene Dateien nicht heruntergeladen zu haben. Als er das Glas abstellte, streifte seine Hand etwas. Er blickte herab und sah eine aufgerissene lila-grüne Verpackung.
    Der Karton kam ihm irgendwie bekannt vor, also nahm er ihn und las die Aufschrift: Plan B Levonorgestrel Notfallkontrazeptivum.
    Sie musste es von zu Hause mitgebracht haben.
    Nur war sie nicht zu Hause gewesen.
    Verdammt.
    Er hielt die Packung hoch und unterbrach sie mitten im Satz. »Bitte sag mir, dass du das nicht heute Morgen im Drugstore gekauft hast.«
    Sie sah ihn an. Dann blickte sie zur Spüle und sah rasch wieder weg.
    »Doch, sicher. Ich hatte keine andere Wahl …«
    »Gott, ich wünschte, du hättest mich vorher gefragt.«
    Ihr Blick schoss zu ihm zurück.
    »Dich gefragt? Ich denke nicht, dass ich deine Erlaubnis brauche.«
    Sie begriff nicht, worauf er hinauswollte.
    Er holte tief Luft.
    »Nein, so war es nicht gemeint. Weiß Gott, ich würde dir niemals einen Vorwurf machen, alles zu unternehmen, um dich davor zu schützen, von mir schwanger zu werden. Ich muss mich vor allem dringend bei dir entschuldigen. Ich hätte natürlich ein Kondom benutzen sollen, und es tut mir furchtbar leid, dass ich es vergessen habe.«
    Sie umfasste ihren Oberkörper, wie um sich selbst zu beruhigen.
    »Du hast nicht allein Schuld. Ich hätte genauso …«
    »Nein. Für Kondome sind die Männer zuständig.«
    Sie blinzelte und wurde rot.
    »Na ja, ich … auch die habe ich heute Morgen gekauft.«
    Er stöhnte und verfluchte sich innerlich, dass er sie nicht gewarnt hatte. Er trat zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Ist

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