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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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dir klar, dass dein Freund Julian jetzt weiß, dass du mit einem Mann zusammen bist?«
    Ihre Augen weiteten sich, und sie wurde schlagartig bleich. »Was?«
    »Die Überwachungsbänder. Die Apothekerin.« Marc sah, wie es ihr dämmerte. »Wenn Julian sich die Bänder ansieht und das Personal befragen lässt, was er ganz sicher tun wird, dann weiß er genau, was du alles eingekauft hast. Er weiß, dass du mit einem Mann zusammen bist, und ich wette, er ahnt, dass dieser Mann ich bin.«
    Sie ließ ihre Stirn gegen seine schwitzige Brust sinken.
    »Oh, Gott, was für eine Idiotin ich bin!«
    Er streichelte ihr Haar, küsste es, sog den Duft des Shampoos ein.
    »Nein, das bist du nicht. Du warst nur noch nie in einer solchen Situation. Du hättest mich nur fragen müssen, dann hätte ich es gestern Nacht oder heute Morgen besorgt. Ich will dich nicht kontrollieren, bitte versteh mich, ich will nur, dass du in Sicherheit bist. Wenn sie uns zusammen finden, kann ich nur die Geiselnummer durchziehen. Du wirst hierfür nicht bestraft werden.«
    »Und ich werde mich nicht hinter dir verstecken.«
    »Mir war schon klar, dass du eine solche Dummheit von dir geben würdest. Aber, Liebes, eine Geisel zu sein hat einen großen Nachteil: Du hast keine Wahl.«
    »Ich denke, das ist alles.« Sophie betrachtete die Zeitleiste, die sie und Hunt erstellt und auf Karton gezeichnet hatten, den Sophie im Keller gefunden hatte. »Die Chronologie kann uns hier nur nützen.«
    Hunt saß am Esstisch neben ihr. Er trug nichts als eine alte Jeans und einen Hauch Aftershave, das Haar noch feucht von der Dusche. Mit konzentriert zusammengezogenen Brauen blickte er auf den Plan.
    »Und nun?«
    »Nun gehen wir jedes Ereignis durch, listen Fragen, Beobachtungen und Gedanken auf und schauen, ob sich daraus neue Erkenntnisse ergeben. Danach sollten wir ungefähr wissen, welcher Spur wir zuerst nachgehen wollen.«
    »Okay.« Er nickte. Sein Gesichtsausdruck wirkte fast amüsiert. Als ehemaliger Agent zeigte er Nachsicht mit ihr, sie wusste es. Er ließ sie demonstrieren, wie sie ihre Nachforschungen betrieb.
    Sophie hatte Mühe, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    »Das Erste, was mir ins Auge fällt, ist diese Sache mit dem Kokain im Kriechkeller. Die Polizei hat dein Haus durchsucht, als du Cross erschossen hast, richtig?«
    Er lehnte sich zurück und legte den Arm auf die Lehne des benachbarten Stuhls, wodurch er seine Armee-Tätowierung zeigte und seine breite Brust und den Waschbrettbauch in ganzer Pracht zur Schau stellte. Wusste er, was der Anblick mit ihr anstellte, oder war er so ahnungslos, wie er sich gab?
    »Ja, haben sie. Das erste Mal haben sie nichts gefunden, aber sie waren eben auch nicht im Kriechkeller, und Hunde hatten sie nicht dabei. Nur so konnten die Geschworenen überzeugt werden, dass es die ganze Zeit schon dort gewesen war.«
    Sophie stand auf und ging in die Küche. Sie brauchte nicht nur einen heißen Tee, sondern musste außerdem auf etwas Abstand zu ihm gehen, wenn sie sich konzentrieren wollte.
    »Also hat jemand den Stoff nach der Schießerei dort versteckt und dann eine zweite Suche mit Hunden organisiert, vielleicht hat er behauptet, er habe einen Tipp bekommen oder es seien neue Beweise gegen dich aufgetaucht.«
    »So habe ich zumindest immer angenommen.«
    Sie ließ Wasser in den Kessel laufen, stellte ihn auf den Herd und wandte sich zu ihm um.
    »Zwei Kilo Kokain ist verdammt viel. Das muss doch mindestens einen Wert von …«
    »Fünfhunderttausend haben. Auf der Straße. Das Zeug war unverschnitten.«
    »Wow!« So viel Geld konnte sie sich fast gar nicht vorstellen. »Jemand hat es also aus der Asservatenkammer gestohlen und bei dir versteckt, so dass es aussah, als hättest du ein Motiv für einen vorsätzlichen Mord gehabt.«
    Hunt nickte.
    »Etwas in der Art.«
    »Ziemlich viel Arbeit und ein ziemlich hohes Risiko. Warum dich nicht einfach umbringen?«
    »Das lässt sich leicht erklären. Denk mal nach. Wenn man Drogen bei mir findet, ergibt Cross’ Tod einen Sinn. Ich habe ihn erschossen, weil er mich ertappt hat, und ich wandere in den Knast. Verbrechen aufgeklärt. Aber wenn man mich mit einer Kugel im Kopf findet …«
    Sie begriff.
    »Dann haben die Cops noch ein Verbrechen zu lösen und fangen an herumzuschnüffeln.«
    Er grinste.
    »Eben. Sie stellen Fragen über mich und Cross. Stoßen auf Megan. Die ganze Geschichte fliegt auf. Indem er mich ans Messer lieferte, hat er sich selbst geschützt.

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