Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
Vom Netzwerk:
minderjähriger weiblicher Häftlinge durch das Gefängnispersonal ging. Ich bin ziemlich sicher, dass jemand versucht, meine Glaubwürdigkeit zu untergraben und mich dazu zu bewegen, diesen Antrag zurückzuziehen. Ich habe Grund zu glauben, dass die betreffende Person zwar nicht mehr beim DOC , wohl aber in der Strafverfolgung tätig ist. Besorg dir eine Kopie des Antrags. Oder noch besser, besorg dir den Bericht.«
    Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Nur nicht die ganze. Und jedes ausgelassene Detail kratzte an ihrem Gewissen.
    Julian dachte einen Moment lang nach.
    »Wer hat dich auf diese Geschichte gebracht? Oh, Moment, lass mich raten. Du darfst es mir nicht sagen. Quellenschutz, richtig?«
    »Richtig.«
    »Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, oder, Sophie?«
    »Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, Julian. Es ist nur so …«
    Was sollte sie ihm sagen? Oh, ja, sie schätzte Julian sehr und vertraute ihm hundertprozentig, aber sie konnte ihm trotzdem nicht verraten, dass Hunt sie auf die Spur gebracht hatte. Oder dass er Sushi essen ging und einen Jaguar fuhr. Oder dass sie ihm dabei half, Megan zu finden. Wenn Julian erfuhr, dass Hunt in Denver war, würde er die Stadt auf den Kopf stellen und jeden Winkel nach ihm absuchen, bis es zu einer Konfrontation kam. Sophie wollte nicht einmal daran denken, dass einer von beiden zu Schaden kommen könnte.
    »Es hängt mit Hunter zusammen, richtig? Du hast denselben wirren Blick wie neulich im Krankenhaus. Dieses Schwein hat dich in irgendetwas reingezogen.« Er beugte sich vor. »Sieh mich an, Sophie. Gehört das Heroin ihm?«
    Sie schaute Julian direkt ins Gesicht.
    »Nein, definitiv nicht. Ich weiß nicht, wer es mir ins Auto gelegt hat. Jemand, wahrscheinlich ein Polizist, hat es dorthin getan, um mich dazu zu zwingen, von meinen Nachforschungen abzulassen. Er hat Vergewaltigungen auf dem Gewissen, und er will mich daran hindern, seine Identität an die Öffentlichkeit zu bringen.«
    Er musterte sie eindringlich.
    »Tja, da hat er Pech gehabt. Nun muss er sich mit noch jemandem rumschlagen.«
    Wieder klopfte es an der Tür, und Polizeichef Irving steckte seinen Kopf hinein.
    »Genug Regeln gebrochen, Darcangelo?«
    Julian warf einen Blick auf die Essenskartons.
    »Beinahe. Geben Sie mir noch zehn Minuten, um zu Ende zu essen.«
    Polizeichef Irving bedachte Sophie, die wie erstarrt mit der Gabel in der Hand dasaß, mit einem ironischen Blick.
    »Fünf, mehr nicht.« Dann zog er sich zurück und schloss die Tür.
    Fünf Minuten.
    Danach würde man sie durchsuchen und einsperren.
    Sie konnte keinen Bissen mehr essen, selbst wenn sie es gewollt hätte.
    »Oh, Gott.«
    »Es wird alles gut, Sophie.« Julian nahm ihre Hand. »Ich weiß, dass du Angst hast. Ich weiß, dass du das Gefühl haben wirst, als seist du allein auf dieser Welt, aber das bist du nicht. Wir alle werden heute Nacht nur an dich denken, vergiss das nicht. Wenn ich nach Hause komme, warten schon ehemalige und jetzige Mitglieder des I-Teams im Wohnzimmer auf mich.«
    Sie versuchte ein Lächeln.
    »Ich denke, ich betrachte das Kommende als Recherche für einen zukünftigen Artikel.«
    Julian grinste.
    »Das werde ich bei den Wachleuten durchsickern lassen. Die werden Todesangst kriegen.«
     
    Marc parkte den Jaguar schräg gegenüber von Sophies Wohnhaus und starrte hinaus. Hilfloser Zorn brannte in seinen Eingeweiden.
    Das war seine Schuld. Seine Schuld!
    Er hatte gewusst, dass er sie in Gefahr brachte, wenn er sie in die Sache hineinzog, aber er hatte es dennoch getan. Okay, sie hatte den Antrag auf Herausgabe der Akten schon gestellt, bevor er noch mit ihr gesprochen hatte, aber sie hätte es niemals getan, wenn er ihr nicht von Megan erzählt hätte. Kein Journalist hätte dem Köder, den er ihr vor die Füße geworfen hatte, widerstehen können.
    Und wenn sie das nun ins Gefängnis bringt, du Arschloch?
    Oh, nein, das würde er unter keinen Umständen zulassen.
    Er stieg aus dem Jaguar, aktivierte den Alarm und wanderte mit dem Rucksack über der Schulter über die Straße. Er war ihr gefolgt, hatte nur ein wenig auf sie aufpassen wollen, als er gesehen hatte, dass man sie an den Straßenrand gewinkt hatte. Sobald die Hundestaffel-Einheit eingetroffen war, hatte er gewusst, was man finden würde. Er war sofort umgekehrt, denn er hatte einen winzigen Vorsprung, und den würde er nutzen.
    Das Schwein, das dafür gesorgt hatte, dass er lebenslänglich bekommen hatte, das Schwein, das Cross dabei

Weitere Kostenlose Bücher