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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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hämmerndem Herzen löste Sophie ihren Sicherheitsgurt und stieg aus.
    »Stimmt etwas nicht?«
    Aber er ging nicht auf ihre Frage ein.
    »Wir hätten gerne Ihre Einwilligung, den Wagen durchsuchen zu dürfen.«
    Sie schauderte.
    »Durchsuchen? Klar, warum nicht? Es ist ein Mietwagen, aber wie Sie wollen. Im Kofferraum sind meine Einkäufe. Bitte passen Sie wegen der Eier auf.«
    Einer der Officer führte sie zum Straßenrand und blieb bei ihr.
    »Sie müssen hier stehen bleiben, Ma’am.«
    Mit leichtem Unbehagen sah Sophie zu, wie zwei Polizeibeamte mit Gummihandschuhen jede Tür und jede Klappe an ihrem Wagen öffneten und dann zurücktraten, um einem Kollegen mit einem Deutschen Schäferhund Platz zu machen.
    Eine Hundestaffel-Einheit?
    Sie durchsuchten ihren Wagen auf Drogen!
    Die Erkenntnis beruhigte sie ein wenig. Wenn sie nach einem überfälligen Bücherei-Buch oder einem nicht bezahlten Parkknöllchen gesucht hätten, wäre sie vielleicht nervös geworden. Mit Drogen hatte sie aber noch nie etwas zu tun gehabt.
    Vielleicht hatte die Person, die den Wagen vor ihr gemietet hatte, mit Drogen gehandelt. Oder irgendetwas anderes Illegales gemacht und jemand hatte das Nummernschild notiert. Vielleicht hatte der Cop sie an die Seite gewinkt, weil sie eine Vorfahrt missachtet hatte, und als er die Daten durchgegeben hatte, war das Nummernschild aufgefallen.
    Sie hatte sich fast überzeugt, dass es sich nur um einen solchen Fall handeln konnte, als der Hund zu bellen begann und auf den Beifahrersitz sprang. Der Hundeführer zog das Tier zurück, und einer der Officer duckte sich in den Wagen. Als er wieder herauskam, hielt er einen Beutel mit etwas Weißem in der Hand. Die Polizisten steckten die Köpfe zusammen und untersuchten den Inhalt.
    »Das gehört mir nicht.« Sophie merkte erst, dass sie gesprochen hatte, als der Klang ihrer Stimme sie erschreckte. Sie sprach lauter und setzte sich in Bewegung.
    »Was immer das ist, es gehört nicht mir.«
    Doch bevor sie noch einen Schritt tun konnte, vertrat ihr der Polizist den Weg.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Ma’am.«
    Sie sah auf und begegnete seinem tadelnden Blick.
    »Aber ich muss ihnen klarmachen, dass das nicht mir gehört.«
    »Dazu haben Sie im Präsidium noch jede Menge Zeit.«
    Im Präsidium?
    »Wie bitte? Sie wollen mir doch nicht etwa sagen …«
    Aber sie konnte ihm ansehen, dass er genau das sagen wollte.
    Der Schreck durchfuhr sie so heftig, dass ihr flau wurde.
    »Oh, mein Gott.«
    Man würde sie verhaften.
    Ihr Herz begann zu jagen. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und wählte mit zitternden Fingern Tessas Nummer.
    Bitte geh ran! Bitte, bitte!
    Sophie seufzte erleichtert, als abgenommen wurde.
    »Hey, meine Liebe. Julian und ich haben gerade über dich geredet. Wir wollten …«
    Aber Sophie hatte keine Zeit für Geplänkel.
    »Hör zu, Tess. Ich werde gleich verhaftet werden. Ich weiß nicht, was los ist, aber man hat mich eben im Auto angehalten. Der Polizist wollte meinen Wagen durchsuchen, und ich habe natürlich ja gesagt, und nun hat der Hund etwas gefunden – Kokain oder Heroin, denke ich. Sie werden mich mitnehmen, aber das Zeug gehört mir nicht.«
    »Okay, Sophie, atme tief durch.«
    Sophie versuchte es, aber die Panik schien ihre Lungen komplett lahmzulegen. Sie hörte Tessa etwas zu Julian sagen, dann Julians Stimme.
    »Sophie, bist du noch dran?«
    »Ja.« Aber nicht mehr lange. Die Polizisten sahen sie an, und nun kam einer von ihnen auf sie zu. Mit Handschellen.
    »Leiste keinen Widerstand. Diskutiere nicht. Gib nichts zu. Hast du mich verstanden?«
    »J… ja.«
    »Brav. Ich bin auf dem Weg.«
    Sophie konnte das Gespräch gerade noch wegdrücken, als man ihr auch schon das Handy wegnahm.
    »Miss Alton, Sie stehen wegen Besitzes einer Substanz der Kategorie I unter Arrest. Treten Sie an den Wagen und nehmen Sie die Hände über den Kopf.«
    Aber erst als sie abgetastet und in Handschellen auf den Rücksitz des Streifenwagens gesetzt worden war, traf sie die Erkenntnis mit solch einer Wucht, dass ihr schwindelig wurde.
    Vor sieben Jahren hatte man Hunt Drogen untergeschoben, und vor zwei Wochen Megan. Und nun, nur wenige Tage nach ihrem Antrag auf Herausgabe der Akten, die vielleicht Licht auf die Umstände des Mordes an Cross werfen konnten, schob man auch ihr Drogen unter. Der Mann, der Cross geholfen, der Mann, der dafür gesorgt hatte, dass Hunt lebenslang im Gefängnis sitzen musste, wusste, dass Sophie nach ihm suchte.
    Und

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