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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Benehmen ist sicher unvernünftig. Je länger wir uns kennen, desto angenehmer wird er werden, nehme ich an.«
    Cornelia ließ es dabei bewenden, als sie ihre Aufmerksamkeit der stürmischen Begrüßung der Kinder zuwandten.
    Eine halbe Stunde später kehrten sie mit den Kindern nach unten zurück. Harry und der Colonel traten gerade aus dem Salon, als sie die Halle erreicht hatten.
    »Hatte ich es mir doch gedacht, dass ich die Stimmen der Kinder gehört habe!«, rief Harry, bückte sich und hob Susannah hoch, die sich an seinen Knien festgeklammert hatte. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, hob sie auf seine Hüfte und strich Stevie über das Haar. »War es ein schöner Tag für euch?«
    »Wir haben das Rückgrat einer Schlange erkundet«, begann Stevie gewichtig, »außerdem …«
    »Als Stevie sie angefasst hat, ist sie zerbrochen«, unterbrach Franny, »aber ich habe wieder alles zusammengefügt, dann haben wir sie raufgetragen auf einem Blatt Papier, und anschließend haben wir drumrum gemalt.«
    »Franny hat es getan«, seufzte Stevie und gab sich Mühe, sehr erwachsen zu klingen. Er war ein Jahr älter als Franny und im letzten Jahr fünf Zentimeter gewachsen; der Vorteil in der Körpergröße verlieh ihm die Illusion der Überlegenheit, die er gern ausspielte, ganz besonders dann, wenn seine gebieterische und altkluge Cousine anwesend war.
    »Du hast mit Tinte gezeichnet«, erinnerte Franny ihn freundlich, »du kannst viel besser die Linien einhalten als ich.«
    Stevie freute sich über die Anerkennung, und Aurelia griff ein, bevor Worte fielen, die den harmonischen Augenblick zerstören konnten. »Verabschiede dich, Franny, mein Liebling. Wir müssen schnell nach Hause, bevor es zu kalt wird.« Sie küsste Cornelia auf die Wange und verabschiedete sich von Harry.
    »Ellie, du nimmst die Kalesche«, ordnete Cornelia an, »es dauert nur ein paar Minuten, bis du zu Hause bist.«
    »Nein … nein, vielen Dank. Der Spaziergang wird Franny müde machen«, wehrte Aurelia hastig ab und zog vielsagend die Brauen hoch.
    »Natürlich.« Cornelia lächelte unwillkürlich, als sie den Blick über das kleine Mädchen schweifen ließ, das förmlich um Stevie herumzutanzen schien, während es unablässig auf ihn einredete.
    »Wenn Sie mir gestatten wollen, Sie nach Hause zu begleiten, Lady Farnham.«
    »Sehr freundlich, Sir.« Aurelia lehnte mit einem kühlen Seitenblick auf den Colonel ab. »Aber ich versichere Ihnen, dass es nicht nötig ist.«
    »Es wäre mir eine große Ehre«, erklärte Greville und beugte sich über ihre Hand.
    Aurelia war bewusst, dass Harry und Cornelia sie mit einer gewissen Neugier im Auge behielten. Den beiden wäre es unbegreiflich, wenn sie das überaus freundliche Angebot des Mannes ausschlagen würde. »Es ist garantiert ein Umweg zum Cavendish Square.«
    »Überhaupt nicht«, leugnete er, »er ist nur ein paar Schritte von der Brook Street entfernt. Es wäre mir ein Vergnügen.« Greville wandte sich an Harry. »Danke für Ihre Gastfreundschaft, Bonham.«
    »Bestimmt machen Sie mir die Freude, am Mittwoch zu meiner Runde im Daffy Club zu erscheinen«, bot Harry an und schüttelte ihm die Hand.
    »Es wäre mir eine Ehre«, wiederholte Greville. Natürlich war ihm bewusst, dass Harry den Auftrag erhalten hatte, die erneute Aufnahme des Colonels in die Gesellschaft durch die passenden Einladungen zu erleichtern. Die lockere aristokratische und sportliche Runde, die sich regelmäßig in der Castle Tavern traf, wäre zwar nicht seine persönliche Wahl gewesen, aber schließlich hielt er sich nicht zum Vergnügen in London auf, und die Einladung würde höchstwahrscheinlich jene Männer anziehen, auf die er in der nächsten Zeit unbedingt ein Augenmerk haben musste.
    Er drehte sich wieder zu Aurelia, die die Mütze ihrer Tochter richtete. Sie bewegt sich voller Würde, dachte er unwillkürlich und nicht zum ersten Mal. Außerdem fand er die pfirsichzarten Wangen zwischen den goldblonden Ringellöckchen plötzlich sehr anziehend. Hastig schaute sie auf und musterte ihn scharf, als ob sie seinen Blick bemerkt hatte. Greville erhaschte das unsichere Flackern in ihren braunen Augen. Aurelia war aus dem Gleichgewicht geraten, was ihm die Arbeit leichter machen würde.
    Vielleicht versprach sein Auftrag doch einige unerwartete Vergnügungen. Hastig schob er den unwillkommenen Gedanken beiseite. Bis jetzt hatte er sich immer strikt an die Vorschriften gehalten. Und die oberste Vorschrift besagte,

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