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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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auf. »Und sie sind beide in der Schlacht bei Trafalgar gestorben.« Sie lächelte sanft, als sie ihrer Freundin die Teetasse aus der Hand nahm.
    Harry warf Aurelia einen verwunderten Blick zu, aber es kümmerte sie nicht. Sie war keine Marionette, die an Greville Falconers Fäden tanzte. Der Colonel musterte sie eine Spur eindringlicher; sie war zufrieden. Greville neigte den Kopf ein winziges Stück zur Seite, so winzig, dass nur sie es bemerkte, weil sie direkt neben ihm saß. Aber er gab zu erkennen, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Diese Runde hatte sie gewonnen.
    »Es war ein bedeutsamer Sieg in einer Seeschlacht«, erklärte er gewichtig, »obwohl viele Männer ihr Leben verloren haben.«
    Der unausgesprochene Name Admiral Nelsons hing in der Luft. Aurelia ging durch den Kopf, dass ihr Triumph schnell verflogen war. Denn es gab nichts, was sie der Anspielung auf den Tod dieses Helden bei Trafalgar entgegensetzen konnte. Harry und Nell sahen aus, als wären sie jederzeit bereit, einem alten Freund zur Seite zu springen, ohne dass sie die geringste Ahnung hatten, was zu dem Angriff geführt hatte.
    »In welcher Gegend wollten Sie sich nach Wohnungen umschauen, Falconer?«, fragte Harry und füllte zwei Gläser mit Madeira.
    »Wo auch immer ich etwas Passendes finden kann. Vielen Dank.« Greville nahm das Glas. »Am liebsten wäre es mir, wenn ich den Piccadilly bequem zu Fuß erreichen könnte.«
    »Aber Sie werden sich doch einen Stall einrichten, nicht wahr?« Harry nahm Platz und bat Greville mit einer Geste, sich ebenfalls zu setzen.
    »Einen kleinen. Mit einem bescheidenen Reitpferd … einem guten Gespann für die Kutsche. Mehr nicht.« Greville nippte an seinem Madeira. »Sie reiten doch, Lady Farnham?«
    »Ich liebe es sehr, Colonel.«
    »Dann könnten Sie sich vielleicht vorstellen, mich einen Nachmittag zu begleiten. Ich bin ein Neuling in dieser Stadt, und wenn Sie bereit wären, mich in die Gepflogenheiten auf dem Reitweg im Hyde Park einzuweihen, stünde ich auf ewig in Ihrer Schuld.«
    Greville lächelte, während er sprach, ließ sie keinen Moment aus den Augen und gab ihr das Gefühl, dass sie außer ihm die einzige Person im Raum war.
    Was für ein Spiel spielt er jetzt mit mir? Aurelia hatte keine Ahnung, was er im Schilde führte, aber ihr war klar, dass sie dem schnell einen Riegel vorschieben musste. Harry und Nell waren viel zu scharfsinnig, um sich das Geplänkel anzuhören, ohne sich zu fragen, was eigentlich vor sich ging. »Es wäre wundervoll, Colonel«, erwiderte Aurelia freundlich, »aber in letzter Zeit bleibt mir leider nur wenig Zeit für solche Ausritte. Meine Tochter nimmt mich den ganzen Tag in Anspruch.«
    »Ich bin untröstlich, Ma'am«, murmelte Greville, »aber selbstverständlich begreife ich nur zu gut, dass Sie Ihr Kind keinesfalls vernachlässigen dürfen.«
    Aurelia stellte ihre Tasse ab und stand abrupt auf. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich muss nach oben ins Schulzimmer. Ich möchte mich bei Miss Alison nach Frannys Fortschritten erkundigen.«
    »Ich begleite dich«, meinte Cornelia, »Harry, ich bin sicher, dass du dich mit dem Colonel gern ein wenig allein unterhalten möchtest.«
    »Ich werde dich schmerzlich vermissen, meine Liebe«, murmelte Harry und lächelte sanft. Die beiden Männer erhoben und verbeugten sich, als die Ladys den Raum verließen.
    »Hast du den Colonel schon mal gesehen, Ellie?«, fragte Cornelia, als sie die Treppe hinaufstiegen.
    »Natürlich nicht. Wie kommst du darauf?« Aurelia versuchte, herablassend zu lachen, beschwor sich, dass es ihr das nächste Mal leichter fallen würde.
    »Ich kann es nicht genau sagen«, bemerkte ihre Freundin mit einem Seitenblick, »es lag etwas in der Art, wie er mit dir umgegangen ist, das in mir den Eindruck erweckt hat.«
    »Ach, wahrscheinlich war es nur so, dass wir uns auf Anhieb unsympathisch waren«, wischte Aurelia den Eindruck ihrer Freundin beiseite, »das passiert doch dauernd. Er hat etwas an sich, was mich zur Weißglut bringt. Seine Art … seine Arroganz, wenn man so will.«
    Cornelia dachte darüber nach, als sie weiter die Treppe zu den Zimmern der Kinder hinaufstiegen. »Aber er ist Soldat. Und Soldaten machen immer den Eindruck, als wollten sie andere Menschen herumkommandieren. Ich vermute, dass es nach jahrelangem Dienst sehr schwer ist, ins zivile Leben zurückzukehren.«
    »Bestimmt hast du recht«, stimmte Aurelia zu und öffnete die Tür zum Schulzimmer, »mein

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