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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Mann, der ungebeten in ihr Leben getreten war, wie eine Spinne ein Netz gesponnen und sie darin gefangen - einzig und allein, um ihr inneres Gleichgewicht zu zerstören.
    Harry hob grüßend die Hand, als die beiden sich näherten. »Guten Tag, Aurelia.« Kaum war er angekommen, stützte er sich mit einer Hand an die Kalesche und hatte nur noch Augen für Cornelia. »Meine Frau«, murmelte er.
    »Mein Mann«, erwiderte sie genauso leise wie er und reichte ihm die Hand. Aurelia war an die sinnliche Anspannung zwischen den beiden gewöhnt. Unwillkürlich spürte sie eine große Zufriedenheit in ihrem Innern, als sie bemerkte, wie der Colonel die Brauen überrascht zusammenzog. Hoffentlich ist es ihm unangenehm, schoss es ihr durch den Kopf.
    Sie trat aus der Kalesche, als Harry ihr seine freie Hand entgegenstreckte. »Verzeih meine Aufdringlichkeit, Harry«, grüßte sie leichthin, »ich komme nur, um Franny abzuholen.«
    »Du bist niemals aufdringlich«, widersprach Harry. Aurelia wusste, dass es nicht bloß Höflichkeit war. »Darf ich dir Colonel Sir Greville Falconer vorstellen?« Er deutete auf seinen Begleiter.
    »Falconer … Lady Farnham … meine Frau, Viscountess Bonham.«
    Aurelia war selbst überrascht, mit welchem Gleichmut sie dem Blick aus seinen dunkelgrauen Augen begegnete, und streckte ihm die Hand entgegen. »Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Colonel.«
    Er ergriff ihre Hand und führte sie so höflich an seine Lippen, dass dies sie noch mehr überraschte als ihre eigene gleichmütige Haltung. »Lady Farnham, es ist mir eine Ehre.« Greville erwiderte ihr Lächeln. Sein Blick schien einen Moment länger als unbedingt notwendig auf ihr zu ruhen, bevor er Cornelia begrüßte.
    »Colonel, sind Sie neu in der Stadt?«, wollte Cornelia wissen.
    »Colonel Falconer ist gerade aus Corunna zurückgekehrt«, erläuterte Harry. »Er ist schon seit Jahren nicht mehr in England gewesen.«
    Cornelia begriff auf Anhieb, dass der Colonel irgendwie in die Geschäfte verstrickt war, die ihren Ehemann manchmal nächtelang in den düsteren Korridoren des Kriegsministeriums festhielten. Geschäfte, auf die man besser keinen allzu genauen Blick warf. Sie nickte. »Bestimmt möchten Sie einen Tee, Colonel. Wie lange bleiben Sie in der Stadt?«
    »Ich hoffe, dass ich mehrere Monate hier verweilen kann, Ma'am«, erwiderte Greville und folgte ihr zur Eingangstür. »Ich bin auf der Suche nach einer angemessenen Wohnung.«
    »Oh, ich bin sicher, dass Harrys Anwalt Ihnen behilflich sein kann«, meinte Cornelia, »was meinst du, Harry?«
    »Ja, gewiss«, bestätigte Harry und trat zur Seite, sodass Aurelia vor ihm das Haus betreten konnte, »ich werde Lester anweisen, sich darum zu kümmern.«
    »Wenn ich Sie in den Salon bitten darf, Sir Greville.« Cornelia wies den Weg. »Wünschen Sie einen Tee? Oder lieber einen Schluck aus Harrys Keller?«
    »Letzteres wäre ihm lieber«, meinte Harry, »Aurelia, wie wäre es mit einem Glas Madeira?«
    »Nein, danke, ich hätte lieber einen Tee«, widersprach Aurelia. »Nun, Colonel Falconer, was führt Sie nach London? Nach den Grausamkeiten auf dem Schlachtfeld muss das Leben hier Ihnen doch ausgesprochen zahm vorkommen.«
    »Manchmal ist ein zahmes Leben sehr willkommen, Lady Farnham«, erwiderte er und nahm auf dem schmalen Sofa neben ihr Platz.
    Sein Oberschenkel schien ihr gefährlich nahe zu sein. Aurelia lehnte sich kaum merklich zur Seite. Sie empfand das dringende Bedürfnis, ihn zu irritieren. Ein wenig mit dem Feuer zu spielen … »Weißt du, Nell«, begann sie, »heute Morgen habe ich einen Brief von Frederick aus Oxford wiedergelesen. Aus der Zeit, als Frederick und Stephen uns noch regelmäßig Briefe geschickt haben. Er hat erzählt, wie Stephen und er den Hausmeister überlistet haben und im Morgengrauen über die Mauer geklettert sind … kannst du dich noch erinnern?«
    Cornelia verbarg ihre Überraschung über die unvermutete Wendung, die das Gespräch genommen hatte. »Ja, Frederick und Stephen waren ziemliche Teufelskerle, nicht wahr? In ihrer Jugend«, fügte sie lächelnd hinzu und bedeutete dem Lakaien, das Teetablett auf den Tisch zu stellen.
    Aurelia wandte sich an den Colonel. »Verzeihen Sie den Ausflug in die Vergangenheit, Sir. Mein Ehemann war Lady Bonhams Bruder. Er und ihr erster Ehemann waren von Kindesbeinen an befreundet. Sie haben einfach alles gemeinsam erlebt. Harrow, Magdelen College, Oxford und dann die Armee.« Sie fing seinen Blick

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