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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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längere Zeit über ein Thema unterhalten können«, fügte Aurelia hinzu und war dankbar für die harmlose Plauderei, »und Cecily gehört dazu. Noch nicht einmal Letitia kann sie aus der Bahn werfen, wenn sie sich einmal was in den Kopf gesetzt hat.«
    Cornelia lachte und breitete die Decke über ihren und Aurelias Beinen aus. »Ich fand Countess Lessingham sehr freundlich. Magst du sie auch?«
    »Zweifellos hegt sie eine große Leidenschaft für ihre exilierten Landsleute«, meinte Aurelia und schob die Hände unter die Decke, »das kann ich nur respektieren. Dieser verdammte Krieg bringt so viel Leid über unseren Kontinent. So viele Leben werden ausgelöscht, so viele Männer verwundet … so viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.« Hilflos schaute sie ihre Freundin an. »Nell, manchmal frage ich mich, ob wir genug dagegen tun.«
    »Wir haben unsere Ehemänner in diesem Krieg verloren«, bemerkte Cornelia leise. »Ich weiß, das ist nur ein kleines Opfer, wenn man sich ansieht, was andere verloren haben oder zu erdulden hatten. Aber darauf kommt es nicht an, Ellie. Wir beide haben nicht versucht, unsere Ehemänner zu überzeugen, warm und sicher zu Hause am Ofen zu sitzen. Wir haben uns sehenden Auges den Gefahren gestellt, genau wie Frederick und Stephen.«
    Aurelia konnte nur zustimmend murmeln. Wie auch immer Frederick gestorben war, er war für sein Vaterland gestorben. Ihr Blick irrte umher, während sie durch die Straßen rumpelten. Halb rechnete sie damit, dass Greville Falconer sich irgendwo herumtrieb; aber selbst wenn er sich herumtrieb, konnte sie kaum damit rechnen, dass er sich zu erkennen gab.
    »Hast du irgendwelche Sorgen, meine Liebe?«
    »Nein, wie kommst du darauf?« Aurelia lachte und hoffte inständig, dass es überzeugend klang.
    Cornelia zuckte die Schultern. »Schon an der Mittagstafel schienst du ziemlich zerstreut zu sein. Aber jetzt bist du überhaupt nicht mehr bei der Sache.«
    »Ach, ich bin nur ein wenig müde.«
    »Ah.« Cornelia nickte wenig überzeugt, wollte ihre Freundin aber nicht in Verlegenheit bringen und wechselte das Thema. »Ich muss dir unbedingt das Farbschema zeigen, das ich für den Ball ausgesucht habe.«
    »Schwarz und Silber, wie du gesagt hast?«
    »Ja, aber mit kleinen Andeutungen in Weiß und Purpurrot. Als Blumenschmuck hatte ich an weiße Lilien und Silberblatt gedacht. Außerdem …« Cornelia warf Aurelia einen erwartungsvollen Blick zu. »Rate mal.«
    Aurelia schüttelte amüsiert den Kopf.
»Schwarze Tulpen.«
    »Wo, um alles in der Welt …«
    »Alex«, unterbrach Cornelia, »ich hatte es in einem Brief an Liv letzte Woche erwähnt, und dann hat Alex schwarze Tulpen vorgeschlagen.«
    »Du lieber Himmel«, murmelte Aurelia, »die Wundertaten unseres Prinzen Prokov kennen offenbar keine Grenzen.«
    »Offenbar nicht. Er kennt einen Tulpenzüchter in Amsterdam, der mir zehn Dutzend überlassen kann. Ich weiß, das ist nicht besonders viel. Aber stell es dir nur mal vor, Ellie!«
    »Oh, das mache ich«, bestätigte Aurelia atemlos, »und was ist mit den tiefroten Andeutungen?«
    »Auch Tulpen. Am besten sind sie im Mai.« Cornelia strahlte vor Zufriedenheit. »Es ist der perfekte Termin. Liv ist zuversichtlich, dass sie Ende Mai stark genug sein wird, um dabei sein zu können.«
    »Soll sich das Farbschema auch zu Tisch wiederholen?« Aurelia war fasziniert und überglücklich, über das unverfängliche Thema sprechen zu können.
    »Harry hat zu bedenken gegeben, dass schwarzes und weißes Essen auf dem Teller doch ein wenig zu weit gehen könnte«, meinte Cornelia, »er hat Kaldaunen und Zwiebeln für das Weiße vorgeschlagen, rohes Fleisch für das Rote, und schwarzen Pudding für das Schwarze.«
    Aurelia platzte lachend heraus. »Frag nur Harry, und er wird dich schon auf den Boden der Tatsachen zurückholen.«
    »Oh, ich werde mir bestimmt noch etwas anderes einfallen lassen«, erklärte ihre Freundin fröhlich, »aber wir müssen uns noch wegen unserer Kleider austauschen.« Aufmerksam musterte sie Aurelia. »Gold und Silber würde ich für dich vorschlagen, Aurelia. Es würde wunderbar zu deinem Haar passen.«
    »Oh, eigentlich trage ich ein unstillbares Verlangen nach Purpurrot in mir«, widersprach Aurelia lachend.
    Als die Kalesche in die Mount Street einbog, blieb ihr das Lachen im Halse stecken. Harry Bonham eilte ihnen entgegen. An seiner Seite war Sir Greville Falconer.
    Aurelia fühlte sich äußerst unbehaglich. Es war, als hätte dieser

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