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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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Akzent. Sie spürte, dass seine Stimme etwas in ihr auslöste, das jetzt keinerlei Rolle spielte. Wichtig war nur, warum sie gekommen war.
    „Ich hatte Sie nicht erwartet“, sagte er in gleichmütigem Ton, die Miene ausdruckslos.
    „Ich … ich wollte Sie sehen.“ Sie wusste nicht einmal, wie sie die Worte, die kaum mehr als ein raues Krächzen waren, herausgebracht hatte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Ein seltsam leeres Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, als sie ihn ohne Jackett dastehen sah, in einem schmal geschnittenen weißen Hemd, das am Kragen offen stand. Er hatte die Ärmel aufgekrempelt und bot so einen Blick auf seine muskulösen Unterarme. Dann sah sie in sein Gesicht mit den strengen Zügen, dem dunklen Haar, den nachtschwarzen Augen. Der Ausdruck darin veränderte sich, als ihr Blick auf seinen traf, aber seine Miene gab nichts preis.
    „Tatsächlich?“, war alles, was er sagte. Er hatte sein Mienenspiel unter Kontrolle, obwohl Kat die gleiche Wirkung auf ihn hatte wie an diesem ersten Abend – mit ihren einzigartig strahlenden Augen, den hohen Wangenknochen, dem sinnlichen Mund und dem unglaublich schlanken Körper. Ihm fiel auf, dass sie diesmal sehr viel weniger davon zeigte. Sie trug kein Abendkleid, sondern eine Art graues Tageskleid mit langen Ärmeln, das bis oben zugeknöpft war.
    Eine Kreation, die Zurückhaltung demonstrieren sollte. Stattdessen …
    Er rief sich zur Ordnung. Was wollte Kat Jones hier? Doch kaum hatte er die Frage formuliert, wusste er schon die Antwort. Wenn eine Frau um diese Uhrzeit auftauchte, konnte das nur eines bedeuten …
    Er bezwang das Gefühl, das in ihm aufstieg. Wartete. Beobachtete.
    Als es an der Tür klingelte, zuckte sie zusammen, doch Angelos drückte wieder auf die Fernbedienung. Diesmal war es tatsächlich der Butler. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er bemerkte, dass eine Frau anwesend war, sondern stellte noch eine weitere Tasse mit Untertasse auf das Tablett.
    Kat war dankbar für die Anwesenheit des Zimmerkellners, weil sie so Zeit gewann, sich wieder zu sammeln und die seltsame Anspannung zu verscheuchen, die sich in ihr aufgebaut hatte. Sie legte ihre Handtasche auf dem Sideboard ab und bewegte ihre verspannten Hände. Bewusst atmete sie ein und aus, um sich zu beruhigen und ihre Übelkeit zu vertreiben.
    Schweigen hing im Raum, als der Butler seine Arbeit verrichtete und dann verschwand.
    „Kaffee, Kat?“, fragte Angelos schließlich.
    In seinem Ton lag etwas Weiches, das sie bisher noch nicht bemerkt hatte. Sie schüttelte den Kopf und sah zu, wie Angelos Petrakos sich einen schwarzen Kaffee einschenkte.
    „Vielleicht möchten Sie lieber etwas Stärkeres? Einen Likör?“ Er deutete auf ein Tablett auf dem Sideboard, auf dem verschiedene Flaschen standen. „Ich könnte mir auch einen Drink nehmen“, fügte er nachdenklich hinzu.
    Wieder schüttelte sie ruckartig den Kopf. Ihr Herz schlug heftig, während sie beobachtete, wie er seine Kaffeetasse absetzte und sich einen Brandy einschenkte, den er dann gedankenverloren in dem bauchigen Glas kreisen ließ. Sein Blick ruhte auf ihr.
    Doch er war ausdruckslos, sodass sie nicht sagen konnte, was in ihm vorging oder was er dachte. Mit geweiteten Augen sah sie ihn an. Tu es! Sag es! Du musst es tun!
    „Mr Petrakos …“ Ihre Stimme klang rau, atemlos. „Ich … ich wollte … wollte … mich entschuldigen bei Ihnen …“
    Mit ihren Worten überraschte sie ihn, weil er nicht damit gerechnet hatte. Kat Jones und eine Entschuldigung, beides würde er nicht miteinander in Verbindung bringen. Er kniff die Augen zusammen. Das Gefühl, das er bei ihrem Eintreten verspürt hatte, verstärkte sich.
    Sie stotterte weiter, ihre Stimme immer noch von atemloser Heiserkeit. „Beim Abendessen vorgestern war ich … ich stand ein bisschen … neben mir. Weil … ich bin es nicht gewohnt, solche Restaurants.“ Mit einer fahrigen Bewegung deutete sie auf die Suite. „Dieser Luxus macht mich nervös. Vielleicht war ich ein … bisschen zu … grob zu Ihnen?“
    Er hüllte sich in Schweigen, doch er wandte den Blick nicht ab. Sie hatte keine Wahl. Sie musste fortfahren.
    „Deshalb wollte ich Sie fragen, ob Sie … wenn ich Ihnen verspreche … ich werde es nie wieder tun … ob Sie mir noch eine Chance geben wollen … und Ihre Entscheidung noch einmal überdenken. Meine Agentur hat mir gesagt …“ Sie schluckte und biss sich auf die Zunge. „Dass Sie Ihre Meinung über mich

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