Sueße Rache & suendige Kuesse
wie immer jederzeit zur Verfügung, falls Sie meinen Rat brauchen sollten. Ich vertrete Malcolm seit dem Tag, an dem er diese Firma gegründet hat.“
„Ich vermute, dass das demzufolge die längste Beziehung ist, die er in seinem Leben gehabt hat“, meinte Steven sarkastisch.
„Stimmt. Es ist eine Geschäftsbeziehung … und damit können wir beide gut leben.“
Steven nickte. Wieder diese Sache mit den Gefühlen. Distanz zu anderen war der Schlüssel zum Erfolg. Männer begannen Fehlentscheidungen zu treffen, wenn sie Angst hatten, etwas zu verlieren.
„Sparen Sie sich Ihren Rat für die beiden anderen“, meinte Steven. „Ich ziehe es vor, allein zu arbeiten.“
Der ältere Mann kniff die Augen zusammen, doch Steven ließ ihm keine Chance mehr, darauf etwas zu entgegnen. „Einen schönen Tag noch, Edmond.“
Steven verließ das Konferenzzimmer und trat kurz darauf aus dem Firmengebäude. Die Everest-Kaufhäuser würden unter seiner Leitung zu einer der ersten Adressen werden.
Wenn die Leute über die Devonshire-Erben redeten, dann würden sie nicht nur an den berühmten Rugbyspieler oder den Sohn einer Prinzessin denken. Nein, sie würden sich an Steven erinnern und daran, dass er der Beste war.
1. KAPITEL
„Ich habe eine Idee“, sagte Steven zu Dinah, seiner Stellvertreterin bei Raleighvale Porzellan am Telefon.
„Das letzte Mal, als du das gesagt hast, musste ich anschließend der römischen Polizei ein paar unangenehme Fragen beantworten.“
Er lachte. „Dieses Mal bekommst du es nicht mit der Polizei zu tun.“
„Das besänftigt meine Ängste nicht wirklich. Was hast du dir diesmal in den Kopf gesetzt?“
„Was weißt du über Kaufhäuser?“
„Warum?“
„Was hältst du davon, meine Stellvertreterin zu werden?“
„Ich dachte, das wäre ich bereits“, sagte sie.
„Für die Everest-Kaufhäuser. Ich rufe dich aus meinem neuen Büro an.“
„Die Firma deines Vaters? Du hast gesagt, das würdest du niemals tun. Warum jetzt doch?“
Steven redete nicht über sein Privatleben. Niemals.
„Das geht nur mich etwas an. Ich denke es genügt, wenn ich dir versichere, dass ein großer Bonus für dich drin ist, wenn du mir hilfst, diesen Zweig des Everest- Konzerns zu dem erfolgreichsten zu machen.“
„In Ordnung. Wann brauchst du mich?“, fragte Dinah.
„In vierundzwanzig Stunden oder so. Ich muss mich noch akklimatisieren und ein Büro für dich finden. Bring deine Assistentin mit, sobald wir hier erst mal alles geregelt haben, suchen wir jemanden, der dich bei Raleighvale vertritt.“
„Vierundzwanzig Stunden ist nicht viel Zeit“, meinte sie.
„Stimmt, aber du schaffst das. Ich melde mich wieder.“
„Steven?“
„Ja?“
„Bist du dir sicher? Ich kenne dich …“
„Ich bin mir immer sicher“, erwiderte er und legte auf. Niemand kannte ihn wirklich und ganz sicherlich nicht Dinah.
Steven hatte die Porzellanfirma von seinem Großvater übernommen. Gegründet im Jahr 1780, um mit der Firma Wedgwood zu konkurrieren, hatte Raleighvale sich darauf spezialisiert, echt englisches Porzellan herzustellen. Sie waren jetzt die Produzenten für das Königshaus, eine Tatsache, die Dinah Miller neuen Kunden gegenüber gern hervorhob. Außerdem hatte sie erst kürzlich einen neuen Auftrag an Land gezogen: Sie waren jetzt der offizielle Porzellanausstatter für den neuen Präsidenten Frankreichs. Steven war überzeugt, dass Dinah genauso erfolgreich in ihrer neuen Position sein würde.
Sein iPhone zeigte ihm eine neue Nachricht an. Sie war von Geoff, der fragte, ob er sich mit ihm und Henry zu einem Drink im Athenaeum Club treffen wollte. Er sagte zu und griff nach dem Telefon, als es klingelte.
„Devonshire.“
„Hier ist Hammond aus dem Leicester Square Geschäft. Tut mir leid, dass ich Sie behelligen muss, Sir, aber wir haben hier einen Notfall.“
„Warum kümmert sich der Geschäftsführer nicht darum?“, wollte Steven wissen. Er erinnerte sich nicht, den Namen Hammond auf der Liste der Abteilungsleiter für dieses Kaufhaus gesehen zu haben.
„Ich bin Verkäufer im Erdgeschoss, Sir. Die Geschäftsführerin ist zur Mittagspause und geht nicht an ihr Handy. Aber wir können nicht warten, bis sie zurück ist.“
„Was ist los?“, fragte Steven.
„Jemand hat mitten auf der Verkaufsfläche sein Equipment aufgebaut und schießt Fotos von Jon BonGiovanni, dem Sänger, und die Leute blockieren die Aufzüge. Sie rühren sich nicht von der Stelle.“
„Ich komme
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