Sueße Rache & suendige Kuesse
anzufangen.“
„Stimmt. Also mache ich keine schwerwiegenden Fehler mehr. Ich bin nicht sicher, dass Sie aus diesem gelernt haben.“
Danielle verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie wäre es mit einer Probezeit? Sagen wir sechs Monate, in denen ich mich beweisen kann. Wenn ich wieder solch einen Fehler mache, gehe ich. Wenn nicht, bleibe ich in Vollzeit.“
Ainsley erkannte, dass Danielle Biss hatte. Sie war eine unglaublich talentierte Redakteurin, das musste Ainsley zugeben. „Abgemacht. Aber sorgen Sie dafür, dass ich es nicht bereue.“
„Keine Sorge. Danke.“
Ainsley verließ die Toilette und sah Freddie im Flur stehen. „Hast du sie dazu angestachelt?“
„Ja. Ich glaube, wir haben noch nicht alles aus ihr herausgeholt, und ich hab ihr gesagt, wenn sie eine zweite Chance will, muss sie zu dir gehen und dich dazu bringen, sie ihr zu geben.“
Ainsley betrachtete ihren ältesten Freund. „Du hast Glück, dass ich dich so mag.“
Er küsste sie auf die Wange. „Ich weiß. Wann unterbreitest du New York deine Idee mit den Devonshire-Erben?“
Auch wenn Ainsley Chefredakteurin für FQ war, musste sie ihrem Verlagsleiter in New York Rechenschaft ablegen. „In einer Stunde haben wir eine Videokonferenz. Bis dahin hätte ich gern ein paar Fotos von den Frauen aus der Zeit, als sie ihre Affären mit Malcolm hatten. Meinst du, du kannst mir noch welche auftreiben?“
„Klar. Was brauchst du noch?“
„Nichts. Um die anderen Sachen kümmere ich mich selbst.“
„Ich maile sie dir so schnell wie möglich.“
„Danke, Freddie.“
„Ich schulde dir ja was, nachdem ich dir Danielle auf den Hals geschickt habe.“
„Das macht das aber noch nicht gut.“
„Was denn noch?“
„Morgen früh joggen an der Themse … um sieben.“
„Sieben? Das ist ja noch mitten in der Nacht“, jammerte er.
„Aber du schuldest mir ja was, also wirst du da sein.“
„Okay“, gab er nach und marschierte in sein Büro, während Ainsley in ihres ging.
Es war eine Sache, sich zu überlegen, eine Story in diesem Ausmaß anzugehen, aber eine ganz andere, ihren Verlagsleiter davon zu überzeugen, dass sie gedruckt wurde. Und sie musste erst einmal sicherstellen, dass sie die Artikel so machen konnten, wie sie vorgeschlagen hatte.
Die nächste Stunde verbrachte sie damit, Einzelheiten über die Mütter der Devonshire-Erben zu recherchieren. Das, was sie fand, faszinierte sie. Die Frauen waren alle etwas Besonderes. Vom modischen Standpunkt aus gesehen, hätten sie gar nicht unterschiedlicher sein können. Da war zum einen Henrys Mutter, Tiffany Malone – die Verkörperung einer Rockröhre aus den Siebzigern. Mit ihrem langen Haar und den hautengen Jeans strahlte sie eine unglaubliche Sinnlichkeit aus. Es fiel einem schwer, sie sich als Mutter vorzustellen.
Dann war da noch Prinzessin Louisa – eine entfernte Cousine der Königin und ein ehemaliges Partygirl. In ihren Haute-Couture-Kleidern oder eleganten Hosen und den hautengen Tops wirkte auch sie sinnlich.
Und schließlich Lynn Grandings – Stevens Mutter. Die Physikerin, die auch ein Blaustrumpf hätte sein können, verbreitete mit ihrem intelligenten Blick, der schlanken Figur und dem lockigen braunen Haar eine eigenartige Sexualität. Auf dem Bild, das Freddie ihr gemailt hatte, lachte Lynn in die Kamera, und es war leicht zu sehen, warum sie Malcolm fasziniert hatte.
Jede dieser Frauen war eine einzigartige Schönheit. Aber das war auch alles, was sie gemeinsam hatten. Sie definierten sich über ihren Lebensstil, und Ainsley brannte darauf zu erfahren, was Malcolm zur gleichen Zeit zu ihnen hingezogen hatte. Wie war es ihm gelungen, drei Frauen gleichzeitig zu erobern?
Ainsley beendete ihre Recherche und erkannte, dass die Gespräche mit den Söhnen die perfekte Begleitstory für den Hauptartikel waren, weil diese starken Frauen sie erzogen hatten.
Dinah saß Steven am Konferenztisch gegenüber. Er hatte die Verkaufszahlen der Everest-Kaufhäuser der letzten drei Jahre angefordert. Während des letzten Quartals waren die Umsätze stark rückläufig gewesen, doch auch davor hatten sich bereits erste Anzeichen eines Rückgangs bemerkbar gemacht. Den Berichten nach waren es die amerikanischen Filialen, die die größten Probleme bereiteten.
„Ich glaube, die Häuser in Nordamerika sollten wir schließen“, sagte Steven, nachdem er die Unterlagen durchgeschaut hatte.
„Da bin ich mir nicht so sicher“, widersprach Dinah. „Wenn wir das
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