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Sueße Rache & suendige Kuesse

Sueße Rache & suendige Kuesse

Titel: Sueße Rache & suendige Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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sie sich bei Steven unterhakte. „Gehen wir.“
    Steven öffnete seiner Mutter die Beifahrertür und ließ dann das Dach des Cabrios herunter.
    „Warum bist du in Bern?“, fragte Lynn, als sie durch den Park schlenderten. Seine Mutter war immer ziemlich gefühlsduselig, wenn sie zusammen waren, was er liebenswert fand. Als kleiner Junge hatte er es genossen, dass sie ihm immer ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sobald sie erst mal das Labor verlassen hatte.
    Er vermutete, dass sie wusste, dass er manchmal einsam gewesen war. Er hatte sich immer gewünscht, sie hätten mehr Zeit füreinander, doch irgendwann hatte er einen Weg gefunden, sie einfach gehen zu lassen. Das war aber nur möglich gewesen, weil er seine Gefühle weggeschlossen hatte, vor allem die Hoffnung, dass sie nicht mehr als Physikerin arbeiten würde.
    „Erinnerst du dich, dass Malcolm mit mir Kontakt aufgenommen hat?“, fragte er.
    „Ja. Und was ist daraus geworden?“
    „Na ja, er liegt im Sterben und hat seinen drei Söhnen jeweils einen Geschäftszweig übergeben. Derjenige, der den meisten Profit macht, soll die Gesamtleitung des Konzerns übernehmen. Und ich brauche jetzt deine Hilfe.“
    „Ich kenne mich mit geschäftlichen Dingen nicht aus.“
    „Mum, wie lange bin ich schon dein Sohn?“
    Sie lachte. „Okay. Was kann ich tun?“
    „Ich habe mit dem Fashion Quarterly vereinbart, dass sie eine Artikelserie über den Everest-Konzern und die Devonshire-Erben bringen. Und die Chefredakteurin möchte, dass ihr Autor jede der drei Mütter interviewt. Als Modemagazin möchten sie natürlich mit den beteiligten Frauen sprechen.“
    „Über Malcolm?“, fragte Lynn.
    „Ich weiß es nicht genau. Vielleicht auch über deine Arbeit.“
    „Ist dir das wichtig?“
    Steven dachte nach. Niemand war ihm bisher wichtig gewesen, aber Ainsley bedeutete ihm etwas. Er wollte nicht der Grund dafür sein, dass die Artikel nicht zustande kamen.
    „Ja, das ist sie.“
    „ Sie ist dir wichtig?“
    „Ich meinte, es … die Artikel sind wichtig. Sie werden den Everest-Konzern wieder ins Gedächtnis der Verbraucher rufen.“
    „Mach mir nichts vor, Steven. Du hast sie gesagt. Magst du die Autorin, die die Artikel schreiben soll?“
    „Nein, Mum. Sie ist nicht die Autorin, sondern die Chefredakteurin.“
    „Wie ist sie?“
    „Sie ist Amerikanerin.“
    „Oh. Was heißt das?“
    Er musste lächeln. „Sie ist anders. Auch ein Workaholic, außerdem klug und humorvoll und gut aussehend.“
    „Das klingt perfekt für dich. Hast du sie schon Lucy vorgestellt?“
    „Nein, das habe ich eigentlich auch nicht vor. Du weißt doch, wie Lucy ist.“
    „Ich weiß, dass sie uns liebt“, sagte Lynn.
    „Ja, das tut sie. Aber sie kann auch so penetrant sein. Sie ruft mich einmal die Woche an.“
    „Mich auch“, erwiderte Lynn lächelnd. „Arme Lucy, die Ärmste hat zwei Workaholics als Familie.“
    „Ja, arme Lucy.“
    „Machst du mir insgeheim manchmal Vorwürfe wegen der Kindheit, die ich dir geboten habe?“
    „Nein“, antwortete er. „Warum?“
    „Roman meint, ich würde die Menschen in meiner Umgebung schön säuberlich getrennt halten. Und dann dachte ich daran, wie du als Kind immer mehr Zeit mit mir verbringen wolltest. Aber ich war immer im Labor.“
    „Du warst die beste Mum, die du sein konntest.“
    „Mag sein, aber war das genug?“
    „Ich weiß es nicht. Du bist die einzige Mutter, die ich habe.“
    Sie lächelte ihn an. „Ich möchte nicht, dass du denkst, ich hätte dich ignoriert, weil ich dich nicht gewollt habe.“
    Hier geht es gar nicht um mich, dachte Steven. Irgendetwas machte seiner Mutter zu schaffen. Hatte ihre Beziehung zu Roman sie erkennen lassen, dass Familie wichtiger war, als sie bisher hatte wahrhaben wollen. „Ich wusste immer, dass dein Job deine ganze Aufmerksamkeit forderte. Und du bist brillant in dem, was du tust, also ist es okay.“
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. „Danke, Steven.“
    „Ist schon in Ordnung.“
    Ihre Uhr piepte leise. „Ich muss zurück.“
    Sie gingen zum Wagen, und Steven hakte noch einmal nach: „Bist du bereit, dieses Interview zu geben?“
    „Nur, wenn sie mir die Fragen per E-Mail schicken.“
    „Das geht bestimmt.“
    „Steven?“
    „Ja?“
    „Ich … mir ist klar geworden, dass ich nicht sehr gut darin war, dir zu zeigen, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Wenn dir diese Frau gefällt, dann mach

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