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Sueße Rache & suendige Kuesse

Sueße Rache & suendige Kuesse

Titel: Sueße Rache & suendige Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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machen, stoppen wir zwar die Verluste, aber schneiden uns einen großen Markt ab.“
    „Wenn wir unsere Energien hier in Europa bündeln, können wir das, glaube ich, wieder wettmachen. Aber ich bin offen für Ideen, wie wir Nordamerika halten können. Ehrlich gesagt, würde ich den Markt auch nicht gern verlieren.“
    „Wie wäre es, wenn ich mal intensiv recherchiere? Ich könnte eine Pro- und Kontra-Analyse anfertigen und entsprechende Vorgehensweisen vorschlagen.“
    Steven schaute zu Dinah. „Gute Idee. Kannst du das bis Freitag schaffen?“
    „Bis Feierabend?“
    „Wenn du so lange brauchst“, entgegnete er.
    „Ja, ich denke schon.“
    „In Ordnung. Ich möchte sichergehen, dass wir die richtige Entscheidung treffen.“
    Dinah stand auf und sammelte ihre Sachen zusammen. „Werden wir. Du bist doch bekannt dafür, Firmen zu retten. Das machst du doch mit links.“
    „Genau.“
    „Hast du deshalb diesen Job angenommen?“, fragte sie.
    Steven zuckte mit den Schultern. Dinah und er arbeiteten schon lange zusammen, hatten sich jedoch nie über private Dinge unterhalten. Manchmal flirteten sie, redeten über Geschäftliches, aber nie über Persönliches.
    „Ein Tabuthema?“
    „Nein. Hier geht’s ums Geschäft – ganz einfach“, antwortete er und hielt sich an die Wahrheit, so wie er sie sah. Die Sache mit dem Erbe hatte für ihn keine große Bedeutung. Er sah das alles lediglich als Herausforderung an, und die Chance, wieder einmal zu gewinnen, war zu groß, als dass er diese Gelegenheit ausschlagen konnte.
    Dinah verließ das Büro ein paar Minuten später, und Steven lehnte sich zurück und dachte an Ainsley Patterson. Sie kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er würde sich bestimmt daran erinnern, wenn er sie schon einmal getroffen hätte. Oder?
    Bevor Steven sich mit seinen Halbbrüdern treffen konnte, musste er noch einmal in das Kaufhaus am Leicester Square, um die Filialleiterin zu entlassen. Seine Sekretärin beauftragte er damit, seinen Halbbrüdern Bescheid zu sagen, dass er sich verspäten würde. Es war schon merkwürdig, dass diese Männer, über die er sein Leben lang Bescheid gewusst, die er aber nie getroffen hatte, jetzt auf einmal solch eine wichtige Rolle spielten. Noch war er sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Eigentlich wollte er gar keine Brüder.
    Nicht einmal als Kind hatte er sich nach einer Familie gesehnt, und als Erwachsener hatte er die Erfahrung gemacht, dass es ihm gefiel, seinen eigenen Weg zu gehen. Eine echte Familie hatte es für ihn nie gegeben. Seine Mutter war immer im Labor, und seine Tante Lucy, die Zwillingsschwester seiner Mutter, hatte sich um ihr eigenes Leben gekümmert, auch wenn sie ihn einmal die Woche anrief, um sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut ging. So wie in diesem Moment.
    „Hallo, Tante Lucy.“
    „Hallo, Steven. Wie geht’s dir?“
    „Danke, gut. Und dir?“
    „Gut. Deine Mutter hat mir erzählt, dass dein Vater Kontakt zu dir aufgenommen hat.“
    Steven seufzte, während er das Büro verließ und zu seinem Wagen ging. „Stimmt. Er will, dass ich einen seiner Geschäftszweige leite.“
    „Und die anderen?“
    Die anderen . So hatten seine Mum und Lucy immer über seine Halbbrüder gesprochen. Kein Wunder, dass er ihnen nicht nahestand.
    „Sie leiten auch jeweils einen Bereich. Wer am Ende einer vorgegebenen Frist das beste Ergebnis erzielt hat, bekommt die Leitung des Gesamtkonzerns übertragen.“
    „Das ist ganz nach deinem Geschmack, oder? Meinst du, du schaffst es, am Sonntag nach Oxford zum Essen zu kommen?“
    Er zögerte eine Sekunde. Nicht, weil er über die Einladung nachdachte, sondern weil er wollte, dass Lucy das glaubte. Seine Tante meinte es gut mit ihm, und sie war die einzige Verwandte, mit der er regelmäßig sprach, also versuchte er, zumindest immer den Anschein zu erwecken, Zeit mit ihr verbringen zu wollen. „Diese Woche leider nicht.“
    „Oh, na ja, dann vielleicht ein andres Mal. Ich wünsche dir einen schönen Abend.“
    „Danke, dir auch, Tante Lucy.“
    Er beendete das Gespräch und stieg in seinen Wagen. Durch den Londoner Feierabendverkehr fuhr er zum Athenaeum Club. Der exklusive, nur für Mitglieder zugängliche Club, gab ihnen die Möglichkeit, in aller Ruhe zu reden. So konnten er und seine Brüder sich besser kennenlernen, ohne von neugierigen Paparazzi verfolgt zu werden. Steven war, anders als Henry und Geoff, nicht daran gewöhnt, im Rampenlicht zu stehen, doch es machte ihm

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