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Sueße Rache & suendige Kuesse

Sueße Rache & suendige Kuesse

Titel: Sueße Rache & suendige Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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mit ihm geführt hatte. Sie war so nervös gewesen, als sie Steven in seinem Büro interviewt hatte, dass sie ihren Kaffee über seinen Schreibtisch ausgekippt hatte. In ihrer Gegenwart hatte er sich noch höflich verhalten, aber beim Hinausgehen hatte sie mitbekommen, wie er ihren Chef angerufen und abfällig bemerkt hatte, sie wäre mehr mit ihrem Kaffee und den Keksen beschäftigt gewesen als mit dem Interview. Nach diesem Anruf hatte man sie gefeuert.
    Sie hatte den Artikel trotzdem geschrieben und ihn an einige Zeitschriften geschickt, bis ihn schließlich eins der Konkurrenzblätter des Business Journals gedruckt und ihr damit einen Neuanfang ermöglicht hatte.
    Sie ärgerte, dass Steven sich nicht an ihren Namen erinnerte, bis ihr einfiel, dass sie ja damals A.J. Patterson gewesen war – sie hatte das für professioneller gehalten.
    „Mein Job. Ich habe anfangs freiberuflich gearbeitet, doch ohne Festanstellung hat man Schwierigkeiten, seine Miete zu bezahlen, also nahm ich einen Job beim Fashion Quarterly in den Staaten an. Erst als Reporterin, doch nachdem ich einen Bericht über das junge Hollywood verfasst hatte, der meine Chefs beeindruckt hat, bekam ich einen Vollzeitjob als Redakteurin und stellte fest, dass mir das auch sehr gut gefiel.“
    „Genauso gut wie das Schreiben?“, fragte er.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist etwas ganz anderes. Aber manchmal vermisse ich das, was ich am Schreiben geliebt habe. Das Aufdecken von Neuigkeiten, das Recherchieren und das Fragenstellen, besonders wenn die Fragen die Interviewten überrascht haben. Nicht auf unangenehme Weise, sondern so, dass ich sie dazu bringen konnte, über sich selbst und ihre Antworten nachzudenken.“
    „Schreiben Sie denn jetzt noch?“
    Das hatte bisher noch niemand gefragt. Natürlich vermisste sie es schon ab und zu, doch als Redakteurin, noch dazu als Chefredakteurin, verdiente man ungleich besser. „Nein. Ich bin verantwortlich für die britische Ausgabe des Fashion Quarterly .“
    „Und gefällt es Ihnen, die Chefin zu sein?“
    „Und wie“, erwiderte sie und lachte.
    Erst als sie eine Vollzeitstelle beim Fashion Quarterly bekommen hatte, war ihr klar geworden, dass sie den Kampfgeist dieser Branche mochte. Ihr hatte auch geholfen, sich darauf zu konzentrieren, gesund zu bleiben. Wenn man in der Modebranche arbeitete, musste man auf sein Aussehen achten, deshalb durfte sie nicht wieder zunehmen.
    „Jetzt haben wir genug von mir geredet. Für Sie muss es doch eine große Herausforderung sein, die Leitung der Kaufhäuser zusätzlich zur Leitung Ihrer eigenen Firma zu übernehmen. Oder haben Sie die abgegeben?“
    „Natürlich nicht. Das werde ich wohl auch nie tun. Raleighvale steckt mir im Blut.“
    „Wie kommt das?“, fragte sie. Steven war offener, wenn sie ihn zu geschäftlichen Dingen befragte. Das war ein anderer interessanter Aspekt, den sie später näher beleuchten würde.
    „Es ist meine eigene Firma. Ich habe sie übernommen, als ich noch ziemlich jung war und zu dem erfolgreichen Unternehmen gemacht, das es heute ist. Das weckt automatisch einen gewissen Besitzerstolz.“
    „Ich habe gehört, dass Sie die Firma von Ihrem Großvater übernommen haben.“
    „Richtig. Nach dem Studium brauchte ich eine Aufgabe.“
    „Sind Sie nicht in Europa herumgereist?“ Sie konnte es sich nicht vorstellen, denn Steven schien ihr nicht der Typ zu sein, der sich einfach nur treiben ließ.
    „Nein. Ein paar Jahre habe ich in Staffordshire im Bergbau gearbeitet, um alles über Raleighvale zu lernen. Als mein Großvater dann aufhören wollte, habe ich die Herausforderung angenommen.“
    Interessant, dachte Ainsley. Es sagte einiges über Steven aus, dass er im Bergbau gearbeitet hatte. Das war ein harter Job, und nicht gerade das, was sie von einem Sohn von Malcolm Devonshire erwartet hätte.
    „Was hat Malcolm dazu gesagt?“
    „Keine Ahnung. Ich habe ihn nicht gefragt.“
    Sie nickte. Ihre Eltern, einfache Leute, die bei der Post arbeiteten, waren damals auch nicht begeistert gewesen, als sie nach New York gezogen war. Und ihren Wechsel nach London hatten sie auch nicht gut gefunden. Doch ihre Eltern hatten Verständnis dafür gehabt, dass Ainsley Karriere machen wollte. Ihre Mutter hatte damals, als Ainsley so viel abgenommen hatte, gefragt, ob ein Mann ihr das Herz gebrochen hätte, was Ainsley nur ausweichend beantwortet hatte. Denn Steven hatte ihr das Herz gebrochen, aber nicht im romantischen Sinne. Und

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