Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Titel: Süße Teilchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Newman
Vom Netzwerk:
nicht, denn bis auf Laura kennt James auch keinen meiner Freunde. Ich weiß nur, dass James’ Freunde fast alle Kinder haben. Außerdem sagt er, dass er mich mit niemandem teilen möchte. Abgesehen davon amüsieren wir uns auch zu zweit prächtig.
    Aber Laura hat mir einen Floh ins Ohr gesetzt, denn irgendwie ist das Ganze ja doch sonderbar. Deshalb habe ich James und Pete heute Abend zu mir zum Essen eingeladen. Ich dachte, wenn James meine Freunde kennenlernt, stellt er mich vielleicht auch seinen vor. Pete dürfte kein Problem sein, die beiden werden sich gut verstehen, schließlich sind beide lustig und charmant. Und falls James der Verdacht kommt, dass Pete noch immer eine Schwäche für mich hat, wird er in seinen Liebesbekundungen vielleicht etwas ausschweifender.
    Als James heute Morgen meine Wohnung verließ, sagte ich: »Pete kommt heute Abend auch. Wir treffen uns um sieben hier.« James nickte. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Ist doch kein Thema, tröste ich mich, schließlich sehen wir uns heute Abend. Um zwanzig vor acht ist er immer noch nicht da, und mir wird ganz flau, aber keineswegs vor Hunger.
    Das Hähnchen ist jeden Moment fertig. Pete schlägt vor, statt James meine niedliche blonde Nachbarin einzuladen.
    Wahrscheinlich macht James Überstunden.
    Um zehn vor acht hole ich das Hähnchen aus dem Ofen, schlage es in Alufolie ein und rufe James an.
    »Hallo, Süße«, sagt er.
    »Wo bist du?«
    »Zu Hause.«
    »Kommst du nun zum Essen oder nicht?«
    »Klar komme ich. Bin gleich da.«
    »Wie eigenartig«, sage ich zu Pete.
    »Was? Kommt er nicht?«
    »Doch, jetzt schon.«
    Bei seiner Ankunft wirkt James leicht nervös. Die beiden Männer geben sich die Hand. Ich betrachte ihre Körperhaltung, und es ist, als läge plötzlich Testosteron in der Luft.
    »Und, kommst du auch aus dem Norden Londons?«, beginnt Pete. Er weiß genau, woher James kommt, aber da ich die beiden hier zusammengebracht habe, muss er Small Talk machen.
    »Aus dem Osten«, sagt James. »Wanstead. Bin dort geboren und aufgewachsen.«
    »Ah, da sind auch zwei meiner Cousins zur Schule gegangen. Auf welcher warst du?«
    »Forest.«
    »Kennst du Alex und Adam Foster? Sind Zwillinge.«
    »Hat einer von denen nicht extrem gut Fußball gespielt?«
    »Genau, Alex.«
    »Ich glaube, da klingelt bei mir was.«
    Wie wundervoll, denke ich. Es gibt eine Gemeinsamkeit. Sie wird mich James näherbringen.
    Jeder nimmt sich ein Glas Wein. Die beiden trinken und werden ein wenig lockerer. Es dauert nicht lang, da reden sie über Fußball und Frauen, als wäre ich gar nicht da. James wundert sich über Petes Saab und sagt, das sei kein Wagen für einen Mann unter vierzig. Pete entgegnet, ein Maserati sei ein Wagen für Haarstylisten. Die beiden lachen. Pete erklärt, seine Idealfrau müsste zur Hälfte Dänin und zur anderen Brasilianerin sein. Mein Liebster scheint Frauen aus Osteuropa vorzuziehen.
    Mein Großvater kam aus Polen. Zählt das auch?
    Ich bitte Pete, mir in der Küche zu helfen, das Hähnchen zu zerteilen. In der Küche flüstert er: »Ich habe mit einem Muskelmann gerechnet, aber der Typ sieht ganz normal aus.«
    »Findest du denn nicht, dass er für sein Alter sehr jugendlich wirkt?«
    »Nö. Eher wie ein Fünfundvierzigjähriger, der weniger essen sollte.«
    »Du bist ja nur eifersüchtig.«
    »Also, jetzt mal im Ernst, Sophie, der Mann hat doch Übergewicht.«
    Übergewicht? Das habe ich vielleicht, aber doch nicht James, James hat lediglich einen Bauch.
    »Und sonst?«
    »Scheint er in Ordnung zu sein.«
    »Und sonst?«
    »Was willst du eigentlich von mir hören?«
    »Findest du ihn denn nicht faszinierend?«
    »Einen Mann, der Socken verkauft?«
    »Psst, er kommt.«
    »Iss noch was«, fordert Pete mich auf. »Du bist viel zu dünn geworden.«
    »Ist das dein Ernst?«, fragt James und zieht eine Augenbraue hoch.
    »Ja.« Pete wirft einen Blick auf meine Arme. »Hier und da könnte sie das ein oder andere Pfund mehr vertragen.«
    »Sag ihr das nicht«, bittet James.
    Pete mag Riesenbrüste, deshalb findet er mich zu dünn. Tatsächlich sind meine Brüste kleiner geworden, aber das ist nun mal so, wenn man abnimmt. Vielleicht sollte ich das überflüssige Fett von meinem Hintern auf meine Brüste übertragen lassen, das wäre einfach ideal, aber mehr abnehmen darf ich nicht, denn dann wäre mein ganzer Busen weg. Also muss ich bleiben, wie ich bin.
    Ich laufe in die Küche, um die Eiscreme aus dem Tiefkühlfach zu

Weitere Kostenlose Bücher