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Süße Träume

Süße Träume

Titel: Süße Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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Detective, aber keine Spur von den anderen Mitgliedern seines Teams.
    Und am Ende scheint er auf die Kamera zuzugehen, mein Schwarm, groß und zielbewusst und in einem makellosen, blaugrauen Tausend-Dollar-Anzug. Mit seinen langen Schritten legt er rasch eine große Entfernung zurück, kommt näher … kommt immer noch näher … und kommt und kommt auf mich zu …
    »Vicky Sheridan?«, verlangt er gebieterisch zu wissen, als er mich erreicht und die Handschellen von dem Haken an seinem Gürtel löst.
    Ehe ich antworten kann, packte er mich an der Schulter, zerrt mich aus dem Bett und lässt die Handschellen zuschnappen, während ich mich immer noch frage, was hier los ist, und versuche, wieder Luft zu bekommen.
    Wie bitte?
    » Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden.« Wieder fasst er mich an der Schulter und schiebt mich vorwärts, wobei er meine Rechte herunterleiert, als wäre ich der Niedrigste der gemeinen Asozialen. »Sie haben das Recht, mit einem Anwalt zu sprechen und bei jedem Verhör von einem Anwalt begleitet zu werden. Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen auf Regierungskosten einer gestellt. Verstehen Sie die Rechte, die ich Ihnen soeben verlesen habe? Wünschen Sie in Anbetracht dieser Rechte jetzt, mit mir zu reden?«
    Inzwischen stößt er mich durch eine vertraute Tür in einen vertrauten Raum, und ich bin so wie vom Donner gerührt, dass ich keinen Hauch von Widerstand leiste.
    Es ist der Verhörraum. Wir befinden uns in dem kalten grauen Raum mit dem Spiegel und dem Tisch und Stühlen aus Metall, den ich schon in Dutzenden von Folgen gesehen habe. Und er ist im richtigen Leben ebenso seelenlos und furchteinflößend wie im Fernsehen.
    Im richtigen Leben? Was zum Teufel rede ich da über das »richtige Leben«? Mein Herz poltert, als hinge es an einem Bungee-Seil, und ich habe überall Gänsehaut. Das hier ist nicht real. Wie ist es möglich, dass ich hier bin? Dieser Ort ist nur ein Filmset.
    Das muss alles ein Traum sein, aber trotzdem kann ich alles berühren und empfinden.
    Besonders den Detective.
    Er hält mich immer noch am Arm gepackt, und seine Finger fühlen sich auf meiner nackten Haut wie brennende Punkte an. Ich stehe wie ein Depp in der Mitte dieses kalten, klaustrophobischen Raums und lasse ihn über mir aufragen wie eine dunkle, bedrohliche Nemesis. Nach all diesen Monaten, sogar Jahren, in denen ich ihn verehrt habe, fürchte ich mich jetzt so sehr, dass ich nicht einmal den Blick heben und ihm ins Gesicht sehen kann. Ich starre bloß ehrfürchtig die blank polierten Spitzen seiner Schuhe Größe achtundvierzig an.
    Ich zittere heftig, aber das liegt nicht an der Kühlschranktemperatur dieses Raums, den es eigentlich gar nicht geben dürfte.
    »Bitte setzten Sie sich, Vicky«, sagt er ganz höflich und geschäftsmäßig, aber es klingt gleichzeitig sardonisch und spöttisch. Er schützt Höflichkeit vor, zieht einen Stuhl vom Tisch weg und drückt mich darauf.
    Spielt er jetzt den guten oder den bösen Cop? Oder etwas von beidem?
    Als der Detective meinen Arm loslässt, setze ich mich zurecht. Der Boden besteht aus dieser Art glänzendem Vinyl, wie man ihn in offiziellen Gebäuden findet, und meine nackten Füße kleben darauf fest. Aber weit schlimmer ist das kalte, unnachgiebige Metall des Stuhls selbst. Ich keuche schockiert auf, als mir einfällt, dass ich mein Höschen ausgezogen habe, um Sam zu vögeln. Der Saft, der nach dem Sex aus mir herausquillt, schmatzt fast hörbar auf der glatten Sitzfläche, als ich auf den Rand zurutsche und versuche, meine immer noch gefesselten Hände hinter mir unterzubringen.
    Obwohl ich mir glühend wünsche, ihn anzusehen, bringe ich es einfach nicht fertig, mein Gesicht zu heben, aber ich höre, dass der Detective sich ebenfalls einen Stuhl herauszieht und sich mit seinem hochgewachsenen, prachtvollen Körper darauf niederlässt.
    »Also, Vicky, wissen Sie, warum ich Sie hergebracht habe?«
    Oh, diese Stimme! Sie ist wie Samt, in Klang umgesetzt, so verführerisch, so glatt und eine solche Herausforderung. Es ist die Stimme aus dem Fernsehen, aber irgendwie hat sie noch nie so geklungen. Niemals so intim, so sexy, obwohl ich für ihn schwärme.
    Meine Augen bemühen sich immer noch, alles außer ihm anzusehen. Meine Aufmerksamkeit huscht von der metallenen, schmierigen Oberfläche des Tisches zu der mit Dokumenten vollgestopften Ledermappe, die er vor

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