Sueße Verfuehrung im Pazifik
unter dem die frisch gelieferten Brötchen und Gebäckteile lagen.
„Er hat sich wie immer selbst übertroffen“, flötete sie. „Aber so ist eben Jake.“
Die Dusche tat unendlich gut. Warmes Wasser spülte ihr das Salz von der Haut, während Emma innerlich noch von der leidenschaftlichen Begegnung mit Zarios glühte. Genießerisch schloss sie die Augen, hingerissen von dem intensiven Gefühl zu leben. Jede Faser ihres Seins schien bei der Erinnerung an Zarios’ Lippen und Hände zu vibrieren, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. Sie konnte kaum glauben, dass sich ihr Leben in einigen wenigen Stunden so komplett verändert hatte, und beschloss, ihr Geheimnis fürs Erste gut zu hüten.
Sie zog helle Shorts und ein weißes rückenfreies Shirt an, band die Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen und legte nur wenig Make-up auf. Dann steckte sie ihr Handy in die Tasche und gesellte sich zu den anderen, die sich bereits auf der Terrasse eingefunden hatten. An diesem Tag war die Familie unter sich, ohne weitere Gäste. Rocco gehörte praktisch zur Familie – und natürlich Zarios.
Er lächelte, als sie aus dem Haus trat. Nur ein kurzes anerkennendes, sehr intimes Lächeln, das alles bestätigte, was sie für ihn empfand.
Sie verspürte ein Hochgefühl, das sie sich nur mit der haarscharf vermiedenen Katastrophe erklären konnte, zusammen mit der Freude über das bevorstehende Familienfrühstück und der Erinnerung an Zarios’ leidenschaftliche Umarmung.
Sie genoss jede Sekunde dieses Beisammenseins, die Frühsommersonne auf der Terrasse ihres Elternhauses inmitten der weitläufigen Gartenanlage, die den Blick zu den Klippen und zum Meer hin freigab. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl hatte ihre Mutter einen Garten angelegt, der sowohl ihre Liebe zu Rosen als auch zur einheimischen Pflanzenwelt widerspiegelte. Direkt um Haus und Terrasse blühten duftende Strauchrosen. Entfernte man sich jedoch seitlich ein Stück von den gepflegten Beeten und dem bis zu den Klippen reichenden Rasen, fand man sich rasch zwischen Känguru-Gras, Goldakazien und Silberbaumgewächsen, die in bewusster Vernachlässigung einen sanften Übergang zur freien Natur der Umgebung bildeten.
Zufrieden seufzend nippte Emma an ihrem Champagner-Cocktail, glücklich über das Lachen ihres Vaters und die leuchtenden Augen ihrer Mutter, der man die Erleichterung über das gelungene Fest ansah. Eric packte seine Geschenke aus, lächelte, als er die Hausschuhe sah, die Bierkrüge und das teure Fernglas, mit dem er seine geliebten Vögel beobachten konnte. Dann hielt er Roccos Präsent in Händen und blickte fragend auf. „Ein Sprachführer?“
„Den wirst du gut gebrauchen können, wenn du mich zu Hause in Rom besuchst.“ Rocco wischte mit einer Handbewegung Erics Protest beiseite, als dieser das schmale Buch aufschlug und darin zwei Erster-Klasse-Tickets entdeckte. „Als Bella mich verließ und ich auf mich allein gestellt war, hast du mich jede Woche angerufen und mir einen Brief geschrieben. Wenn ich geschäftlich nach Australien kam, habe ich nicht ein einziges Mal im Hotel gewohnt. Ihr, meine Freunde, wart immer für mich da. Jetzt ist es an der Zeit, dass ihr an meinem Tisch speist. Ich möchte dir und deiner Frau Rom zeigen. Für mich ist es die schönste Stadt der Welt.“ Nach der kurzen Ansprache an seine Freunde musste er eine Träne fortblinzeln.
Kein anderes Geschenk kam dagegen an!
„Hier, Dad.“ Emma biss sich auf die Lippe, als sie ihrem Vater ihr Geschenk überreichte. Ein Ölgemälde. Es stellte eine Szene am Strand unterhalb ihres Anwesens dar. Normalerweise ließ sie bei ihren Bildern die Gesichter der Menschen weiß, damit die Betrachter ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten. Das war ihr Markenzeichen. Aber diesmal hatte sie zwischen die Familien mit den spielenden Kindern unverkennbar ihre Eltern eingefügt. Entspannt lächelnd gingen sie Hand in Hand den Strand entlang.
Sie hatte Tage gebraucht, es zu malen.
Und Wochen, bevor es in ihrem Kopf Gestalt angenommen hatte und sie mit der Ausführung beginnen konnte.
„Wunderschön, mein Schatz.“ Eric schenkte ihr ein wohlwollendes Lächeln, während er ihr Werk für zehn Sekunden betrachtete. Dann küsste er sie auf die Wange.
„Das hier seid ihr, du und Mum.“ Sie deutete auf die beiden Figuren.
Er setzte seine Brille auf und sah genauer hin. „Tatsächlich.“ Strahlend nahm er die Brille ab und küsste sie erneut. „Vielen
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