Sueße Verfuehrung im Pazifik
ist.“
„Es wird Zeit, dass er über sie hinwegkommt. Du weißt, dass ich dich liebe, Eric, aber deshalb würde ich nicht dreißig Jahre auf dich warten.“
„Sie würde keine dreißig Minuten warten.“ Er zwinkerte seiner Tochter zu und zupfte sich wie immer den Sportteil aus der Zeitung. „Hast du das Wochenende genossen, mein Schatz?“
„Es war wunderbar.“ Emma geriet ins Schwärmen. „Alle haben sich blendend amüsiert.“
„Bist du sicher?“ Lydia wollte es genau wissen. „Hat jemand etwas gesagt?“
„Allen hat es gefallen …“ Emma verstummte, als sie weiter in der Zeitung blätterte und plötzlich ein Foto von Zarios erblickte. Er war nicht allein.
Das Foto zeigte ihn zusammen mit Miranda.
Die Montagskolumne, in der regelmäßig über die Wochenendaktivitäten der Reichen und Schönen berichtet wurde, war plötzlich brennend interessant, und sie verschlang den Kommentar.
An den Gerüchten über die angebliche Trennung des attraktiven Finanziers Zarios D’Amilo von seiner Freundin, dem Model Miranda Deloware (hier in einem exquisiten Kleid von Kovlosky), scheint nichts dran zu sein.
Die beiden erschienen zusammen bei der Taufe von Elizabeth Hamilton (wir berichten auf Seite 42) und ließen keinen Zweifel daran, dass sie ein Paar sind. Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, werden möglicherweise bald die Hochzeitsglocken läuten.
Pech für alle Damen, die sich Hoffnung auf den begehrten Junggesellen gemacht haben.
„Dacht’ ich mir’s doch …“ Lydia, die ihrer Tochter über die Schulter geblickt hatte, schnalzte mit der Zunge. „Er ist wirklich ein Teufelskerl.“
„Am Samstag hast du noch anders gesprochen!“
„Das war, bevor ich mich länger mit Rocco unterhalten habe. Zarios ist unverbesserlich. Anscheinend weiß er genau, was er sagen muss, um eine Frau ins Bett zu kriegen. Ich kann gut verstehen, warum Rocco zögert, ihm die Firmenleitung anzuvertrauen.“ Mit spitzem Finger zeigte sie auf das Foto in der Zeitung. „Und von Bindung hält er rein gar nichts.“
Irgendwie gelang es Emma, sich nichts anmerken zu lassen.
Sie brachte es fertig, ihre Eltern zum Abschied zu küssen, sich für das wunderbare Wochenende zu bedanken und ihnen nachzuwinken, als sie zu ihrem Ausflug aufbrachen.
Nachdem sie ihre Sachen gepackt hatte, setzte sie sich in ihr Auto und trat die lange Fahrt nach Melbourne an. Sie war immer noch nicht wütend, hoffte nach wie vor, dass ihr Handy gleich klingeln und Zarios ihr alles erklären würde.
Als sie vor ihrer Wohnung ankam, machte ihr Herz einen Satz. Zarios stand vor ihrer Tür! Wie froh war sie plötzlich, dass sie ihn nicht angerufen und mit Vorwürfen überschüttet hatte.
Sie parkte ein, stieg aus und ging lächelnd auf ihn zu. Doch als sie seine unbewegte Miene sah, überkam sie eine seltsame Vorahnung.
„Hi.“ Nein, sie würde nicht fordernd oder eifersüchtig reagieren. Er brauchte nicht einmal zu wissen, dass sie die Zeitung gelesen hatte. Schweigend schloss sie die Tür auf und führte ihn nach oben in ihre Wohnung. Sie hatte nicht vor, ihm die Sache einfach zu machen. Wenn er noch mit Miranda zusammen war, dann musste er von allein mit der Sprache herausrücken.
„Ich habe auf dich gewartet.“ Er vermied es, ihr in die Augen zu sehen, folgte ihr in die Küche und deutete auf den Wasserhahn. „Darf ich?“ Stirnrunzelnd beobachtete Emma, wie er sich ein Glas Wasser eingoss und es in einem Zug leerte. Für einen geübten Herzensbrecher benahm er sich erstaunlich nervös. „Wie schon gesagt, ich habe auf dich gewartet.“
„Und jetzt bin ich hier.“ Sie lächelte ihn ganz bewusst an, obwohl ihr Herz schmerzte. Erst gestern hatte sie in seinen Armen gelegen. Vor kaum mehr als vierundzwanzig Stunden hatte sie noch an eine gemeinsame Zukunft geglaubt. Und nun spürte sie mit großer Gewissheit, dass er ihr das Herz brechen würde.
Wie konnte ich nur so dumm sein und ihm glauben? Warum war ich so naiv und vertrauensselig?
„Dein Bruder hat mich gebeten, zu dir zu fahren.“
„Mein Bruder?“, fragte sie verwirrt. Was um alles in der Welt hatte Jake damit zu tun? Hatte er ihn womöglich um Geld gebeten? Ihr wurde übel bei dem Gedanken.
„Er ist im Krankenhaus …“ Zarios fuhr sich mit der Zunge über die trockenen, blutleeren Lippen. „Wir hielten es für besser, dass du es von mir erfährst und nicht von der Polizei.“
„Die Polizei …“ Ein kalter Schauder lief ihr den Rücken hinunter, und trotz der
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