Sueße Versuchung
tiefer zwischen ihre Beine geschoben, drückte sie weiter auseinander. Seine Hand knetete ihre Kehrseite, und sie wünschte, er würde damit aufhören und andere Stellen damit berühren – oder besser noch: beides gleichzeitig tun.
Sophie fühlte die Feuchtigkeit seines Mundes, seine Zunge, die sich ungestüm zwischen ihre Lippen schob, Besitz von ihr nahm. Sie öffnete ihren Mund etwas mehr, um ihn tiefer suchen zu lassen. Sein Geruch hüllte sie ein, nach der vertrauten Rasiercreme der etwas herbere, aber doch dezente Duft seiner Haut. Sein Geschmack, nach ihm und nach diesem prickelnden Getränk, erfüllte ihren Mund. Oh ja, das war ihr nächtlicher Küsser, wie er leibte und lebte. Verflixter Kerl, sie im Wald einfach so zu überfallen und zu erschrecken. Sophie fand im Moment keine Möglichkeit, ihm dies wirklich übel zu nehmen, sondern die Welt um sie versank in einem Wirbel aus Wärme, Farben, Sehnsucht. Sie wusste nichts mehr, nur dass sie seufzte, nachgab, erwiderte.
Und dann war er plötzlich fort. Sein Körper lastete weniger schwer auf ihr. Seine Hand, die ihr Gesäß geknetet hatte, zog sich zurück. Seine andere Hand strich über ihre Wange, sein Daumen fand ihre von seinem Kuss geschwollene Unterlippe, kitzelte ein wenig, als er sachte von einem Mundwinkel zum anderen fuhr, während Sophie versuchte, wieder in die Gegenwart zurückzufinden und zu Atem zu kommen.
»Sophie?«
»Hm …« Sie blinzelte verträumt. Sie lag warm und sicher unter ihm, fühlte seine Brust, sein Arm hielt sie. Unter ihrem Kopf war seine Hand, ein Finger spielte mit ihrem Haar, ein anderer streichelte ihr Genick. Auf ihren Lippen spürte sie noch die Feuchtigkeit seines Mundes und den harten Druck. Er hatte den Kopf etwas gehoben, um sie anzusehen.
»Sophie, hast du noch nie geküsst? Und ich meine jetzt nicht mich.«
Der Zauber verflog. Sophie wollte sich freimachen, ihn wegschieben, aber er hielt sie fest, drückte sie stärker zu Boden. »Antworte mir.« Das klang kurz angebunden, befehlend, aber sein Blick war gedankenvoll.
»Nun … ich.« Sophie stotterte.
Edwards Blick veränderte sich. »McGregor vielleicht?«, fragte er sanft. »Den jüngeren McGregor?«
»Wir haben mal probiert«, brachte Sophie errötend heraus. »Aber es …«, sie verstummte und sah Edward verlegen an. »Habe ich es sehr falsch gemacht?«
»Falsch?« Edward schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Sophie. Ganz im Gegenteil.
Und es wird wohl an der Zeit, dass du mir doch etwas mehr über diesen McGregor erzählst. Ich dachte nämlich … aber davon später. Oder besser gar nicht.« Er lächelte plötzlich. »Es ist auch gleichgültig. Zuerst …« Und dann beugte er sich abermals über sie. Offenbar war der Gute-Nacht-Kuss noch nicht zu Ende. Sie schloss die Augen.
Sein Atem war ganz nahe, er berührte sie sanft mit seinem Mund, liebkoste ihre Unterlippe, ließ sich dieses Mal mehr Zeit.
Sophie seufzte zitternd und wünschte sich, noch weitere Stunden so zu verbringen.
Ihr Kopf neigte sich wie von selbst ein wenig zur Seite, als sie spürte, wie der Druck seiner Lippen stärker wurde, allerdings wesentlich sanfter als zuvor. Warme Feuchtigkeit, Edwards Geschmack in ihrem Mund, als er den Kuss vertiefte, ihre Lippen mit seinen mehr öffnete. Sie hielt den Atem an, als sich seine Zunge über ihre Lippen schob, zärtlich darüberstreichelte wie zuvor sein Finger. War es zuvor Inbesitznahme gewesen, so war es nun spielerische Verführung. Es war ein Gefühl, das Sophie erzittern ließ, Schauder von ihrem Kopf bis in ihre Zehen schickte, Hitze in ihr aufsteigen ließ. Ihre Hände wanderten über Edwards Arme empor zu seinen Schultern. Sie umschlang seinen Nacken, hielt ihn und hielt sich noch viel mehr an ihm fest. Sie krallte ihre Finger in seine Schultern, seine Jacke, versuchte, ihn wieder näher zu ziehen, weil sie nicht wollte, dass er mit dem, was er mit ihr tat, aufhörte.
Als Edward sie endlich losließ, brauchte Sophie etliche Atemzüge lang, bis sie sich wieder in der Wirklichkeit zurechtfand. Edward Harrington zu küssen war unbedingt ein Erlebnis ganz besonderer Art.
»So«, sagte er ruhig. »Und jetzt erzähle mir, was mit diesem McGregor war.«
»M … mit dem jüngeren?«
Er nickte.
»Soll ich das so – hier - erzählen? Auf dem Boden liegend?«
Edward grinste. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht über ihren Hals bis zu ihren Brüsten, die sich deutlich unter dem Brautkleid abzeichneten. »Ja. Genauso, unter mir auf
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