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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Schuld, dass er tot ist.«

    Er legte den Kopf in den Nacken und heulte. Es war der einsamste Laut, den ich je gehört hatte. Während das Echo seines Kummers und Schmerzes verhallte, brach er zusammen.
    Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, wusste jedoch, dass ich den Blutfluss aus seiner Wunde stillen musste, weil er sonst sterben würde.
     
    Sein Heulen war mehr gewesen als ein Ausdruck seines Leidens. Es war ein Ruf nach den anderen. Innerhalb einer Stunde hatten sich ein Dutzend Wölfe um uns versammelt. Ein schwarzer Wolf mit braunen Augen näherte sich vorsichtig.
    Mithilfe von Devlins Hemd hatte ich die Blutung stoppen können, aber Lucas war zu schwer, als dass ich ihn hätte tragen können, und er war zu erschöpft, um sich aus eigener Kraft zu bewegen.
    Lucas hob den Kopf ein wenig, und mir wurde klar, dass er mit dem anderen Wolf kommunizierte. Ich ahnte, dass es Rafe war. Er war immer Lucas’ rechte Hand gewesen, als wir die Keane-Gruppe in die Wildnis geführt hatten. Jetzt lief er den Abhang hinunter und verschwand in der Höhle. Als er zurückkehrte, hatte er wieder seine menschliche Form angenommen und trug Kleidung. Er übernahm das Kommando.
    Die anderen Wölfe schienen nicht geneigt, ihre Identität preiszugeben, aber als klar wurde, dass Rafe allein nicht in der Lage war, Lucas in das Refugium hinter dem Wasserfall zu schaffen, trat ein anderer Wolf vor. Sein Fell hatte fast einen goldenen Schimmer, seine Augen waren blau. Connor,
dachte ich. Auch er verschwand hinter dem Wasserfall und kehrte in menschlicher Gestalt zurück.
    Sobald wir Lucas in die Höhle gebracht und ein paar Decken über ihn gebreitet hatten, verwandelte er sich. Ich hatte nicht erwartet, dass die Gestaltwandler so prüde waren. Vielleicht lag es daran, dass ich noch nicht eine von ihnen war.
    Rafe untersuchte seine Wunde. »Sieht so aus, als würde sie langsam heilen.«
    »Ja. Noch ein paar Stunden als Wolf, dann ist sie verheilt.«
    »Warum hast du dann wieder deine menschliche Gestalt angenommen?«, fragte ich und drückte seine Hand.
    Er schenkte mir ein müdes Lächeln. »Weil ich mit dir reden und für dich da sein wollte.« Er berührte meine Wange. »Ich weiß, was du denkst, aber du weißt nicht, was ich denke. Noch nicht jedenfalls.«
    Ich wünschte, Rafe und Connor würden verschwinden, damit ich mich in Lucas’ Arme schmiegen konnte. Ich wollte nur noch mit ihm allein sein.
    »Ich versorge die Wunde mit Verbandsmull, um die Blutung zu stoppen«, sagte Rafe. Er bedachte Lucas mit einem strafenden Blick. »Du hättest uns rufen sollen, sobald du in Schwierigkeiten geraten bist. Du musst nicht alle Probleme allein lösen.«
    »Könntest du die Strafpredigt auf später verschieben?«, fragte ich. »Er hat heute wirklich schon genug durchgemacht.«
    »Sollen wir Devlin zurück ins Dorf bringen?«, fragte Connor.

    Lucas nickte. »Meine Eltern müssen es erfahren.«
    »Wir kümmern uns darum«, sagte Rafe und verließ mit Connor die Höhle.
    Ich legte die Hand neben seine Wunde. »Wie hast du es bloß geschafft, die Kugel herauszuholen?«
    »War nicht so schlimm. Nur ein Streifschuss. Es wundert mich, dass sie nicht durchgegangen ist.«
    »Dann wird die Wunde jetzt heilen?«
    »Es wird ein paar Stunden dauern und tut höllisch weh, aber bis heute Abend müsste ich wieder fit sein.«
    Bis ich zum ersten Mal die Gestalt wechseln würde.
    »Wir sollten beide schlafen«, sagte er. »Es war ein harter Tag, und heute Nacht wird es auch nicht einfach.«
    »Okay.« Ich rückte ein bisschen von ihm ab, besann mich jedoch anders. Ich beugte mich vor und küsste ihn behutsam. Ob ich mich heute Nacht verwandelte oder nicht, ich hatte angefangen, mich in Lucas zu verlieben … und zwar heftig.
    Ich löste mich von ihm und lächelte ihn zärtlich an. Als ich meine Wanderschuhe ausgezogen hatte und mich wieder zu ihm umdrehte, war er ein Wolf.
    Ich kuschelte mich an sein weiches Fell. Es schien mir unmöglich, Schlaf zu finden, wenn ich daran dachte, was mich in dieser Nacht erwartete, und ich war überrascht, wie schnell ich wegdämmerte.

16
    A ls ich aufwachte, war es früher Abend. Ich ließ Lucas schlafen und schlich mich zum Rand des Wasserfalls. Es war einer dieser seltsamen Abende, an denen Mond und Sonne gleichzeitig am Himmel sichtbar sind. Der Mond war mir immer friedvoll erschienen, doch in dieser Nacht war es anders. Heute Abend schien er verhängnisvoll, ein Symbol für jene Veränderung, die mir so viel

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